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Südamerikahaus wieder geöffnetDen Äffchen im Kölner Zoo so nah wie nie

Lesezeit 3 Minuten
Südamerikahaus-Überblick

Über einen Steg erkunden die Besucher das restaurierte Tierhaus.

Köln – Die Silberäffchen sollten die Besucher des Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Hauses gut im Blick behalten. Nicht nur, weil die nur wenige Zentimeter großen Primaten flink und geschickt durch das Geäst springen. Sondern auch, weil die besonders neugierigen Tiere Mobiltelefone spannend finden. Wer sein Handy für ein Foto zückt, sollte es also gut festhalten, damit sich kein Äffchen damit aus dem Staub macht.

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Die neugierigen Silberäffchen haben ein Faible für Mobiltelefone.

Mensch und Tier kommen sich in dem nun wiedereröffneten ehemaligen Südamerikahaus ganz nah, und die Warnung auf den Schildern an den Eingängen vor freilaufenden Äffchen ist vollauf begründet. Kein Käfig trennt sie, die Besucher gehen über einen Steg durch die tropische Landschaft, während um sie herum verschiedene Affenarten und bunte Vögel springen und schwirren. Das Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus ist ein Spektakel.

Bauarbeiten dauerten 28 Monate

28 Monate lang wurde das denkmalgeschützte Haus für rund zwölf Millionen Euro modernisiert. Von außen wurde das 1899 errichtete Gebäude, dessen vier Türme an russisch-orthodoxe Kirchen angelehnt sind, restauriert. Auch die alten schweren Holztüren sind erhalten geblieben. Innen erinnert fast nichts mehr an die ursprüngliche Gestalt. Nachdem es vor 122 Jahren als Vogelhaus konzipiert wurde, lebten hier zuletzt Menschenaffen unter erbarmungswürdigen Bedingungen. „Es war schrecklich, die Tiere in ihren gekachelten Behausungen zu sehen“, erinnert Ralf Unna, Tierarzt und Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrats, an die damalige Zeit, in denen die Tiere zur bloßen Zurschaustellung dienten. „Jetzt aber sind die Menschen zu Gast in den natürlichen Habitaten der Tiere“, sagt Unna – nicht umgekehrt.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

Der Zwischenboden wurde entfernt, wodurch eine beträchtliche Raumhöhe entstanden ist. Es gibt ein großes Mittelschiff mit Apsis und zwei Seitenschiffe, in denen Affen und Vögel Rückzugsmöglichkeiten finden und kleinere Gehege für weitere Tiere sind, etwa Gürteltiere, die kleinen Raubtiere Salzkatzen und ein Piranha-Becken. Auch Faultiere sind zu sehen, die genüsslich das machen, was sie am besten können: rumhängen.

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Auch Faultiere sind im Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus zu sehen.

Die Wiedereröffnung sei ein „großer Tag in der Geschichte des Kölner Zoos“, weil das altehrwürdige Haus zu „einer tier- und menschengerechten Nutzung“ überführt worden sei, sagte Zoodirektor Theo Pagel. Als wissenschaftlich geführter Zoo seien eine möglichst artgerechte Haltung gepaart mit Informationen zu Schutz und Gefahren der Lebensräume der Tiere in ihren Ursprungsländern die Merkmale des gesamten Tierparks.

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Bürgermeister Ralf Heinen bezeichnete das Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus als „weitere Architekturperle“ des Zoos, was Barbara Schock-Werner, Ex-Dombaumeisterin und Vizepräsidentin der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, in Ausführungen zur Bauhistorie bei dem Eröffnungsfestakt bestätigte. Die Stiftung hatte die Restaurierung mit 250.000 Euro unterstützt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 200.000 Euro. Das Stifterpaar Arnulf und Elizabeth Reichert, nach denen das neue Haus benannt ist, werden dem Zoo voraussichtlich rund 30 Millionen Euro vermachen. Elizabeth Reichert (97) wohnte mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann in Köln und lebt heute in den USA.