Köln – „Elefanten sind meine ganz besonderen Talismänner“, bekennt Brigitte Depenheuer-Fahnenschreiber. Die Dickhäuter hätten ihr all die Jahre Kraft und Energie gegeben. Weil das so ist, wollte die 90-jährige ehemalige Balletttänzerin den Elefanten quasi aus Dankbarkeit etwas zurückgeben: Sie spendete die 1000 Euro Preisgeld, die sie im vergangenen Jahr für den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) erhalten hatte, am Mittwoch dem Elefantenhaus des Kölner Zoos.
Die Preisträgerin habe sofort gewusst, dass das Geld an den Zoo gehen solle, erinnert sich Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung des LVR und Aufsichtsratsmitglied des Kölner Zoos.
Arbeit mit Tanzcorps
Brigitte Depenheuer-Fahnenschreiber war für ihr besonderes Engagement im Kölner Karneval ausgezeichnet worden. Viele Jahre trainierte sie verschiedene Tanzgruppen, für die sie auch choreografierte. Bereits jetzt probt sie wieder mit dem Kölner Dreigestirn für die kommende Session. Der Tanz hat sie ihr ganzes Leben begleitet: Bereits mit acht Jahren war sie Balletttänzerin an der Kölner Oper, später wurde sie an dieser Elevin. 1948 ließ sie im Kölner Prinzenhof das erste Mal nach dem Krieg „den Karnevalstanz wieder aufleben“.
Ein Elefant kostet jährlich 36.000 Euro
Zoodirektor Theo Pagel, der auch Kurator der Elefantenherde ist, freute sich besonders über die Spende. „Wir sind dankbar für jeden Euro, vor allem von so einer Kölner Legende wie Frau Depenheuer-Fahnenschreiber“, so Pagel. „Vielleicht ist das ja auch ein Anreiz für andere, denn jede Spende zählt“. Besonders nach der langen Schließung im vergangenen Corona-Jahr seien die Existenzen von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedroht, ganz zu schweigen von den immensen Kosten, die für die Pflege der Tiere anfielen. Allein ein Elefant koste jährlich um die 36.000 Euro, wenn man Kosten für Futter, Strom, Gehälter oder das sogenannte „Medical Training“ zusammenfasse.
Das könnte Sie auch interessieren:
Hierbei erlernen die Elefanten in der Regel ab dem dritten Lebensjahr auf Befehl bestimmte Aktionen auszuführen, die Blutabnahmen, Schwangerschaftstests und Fußpflege erleichtern sollen. Die Tiere üben zum Beispiel, die Ohren zurückzuklappen, um die Blutentnahme zu erleichtern.
„Leev Ma Rie“, die Jüngste der Elefantenherde, wurde sogar schon nach einem Jahr in das Programm mit aufgenommen, als der nach Angaben des Zoos „schlauste Elefant, mit dem die Pfleger je gearbeitet haben“. Mit der Spende solle vor allem ein Absperrbereich für die Unterbringung der Herde bei Nacht teilfinanziert werden. Für ebendiesen Umbau würden die 1.000 Euro nun den „Grundstock“ bilden, so Pagel.