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Kölnerin auf dem „Traumschiff“„Ich habe die Tattoos von Florian Silbereisen gefeiert“

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Schauspielerin und Wahlkölnerin Melodie Wakivuamina reist am liebsten per Zug.

Köln – Auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs sein – das war Melodie Wakivuamina zunächst nicht ganz geheuer. Die 24-Jährige Schauspielerin reist ohnehin lieber mit dem Zug, Flieger meidet sie wenn möglich: Ein bisschen wegen der Umwelt, vor allem wegen ihrer latenten Flugangst.

Und auf Kreuzfahrten tummeln sich ohnehin eher Familien oder ältere Paare. Dann kam es auch noch wie befürchtet: Während der Entstehung der neuen „Traumschiff“-Folge mit Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) im vergangenen März durfte sie nach Ende der Dreharbeiten das Schiff 14 Tage lang nicht verlassen. Im fernen Deutschland wurde wegen der Corona-Pandemie der erste Lockdown beschlossen, das Virus breitete sich auch in Südafrika immer weiter aus.

Kölner Schauspielerin steckte wegen Corona auf „Traumschiff“ fest

„Es gab so viele Aktivitäten an Bord: von Shows bis hin zu Sauna und Fitnessstudio. Ich habe irgendwann wirklich angefangen, Bingo zu spielen mit den Passagieren“, sagt die Wahlkölnerin. „Kapstadt ist weit weg, ich hatte anfangs daher Angst, dass etwas passiert und ich nicht mehr wegkomme. Ich war sehr froh, dass mir nie übel wurde und dass die Crew so toll war. Am Ende war es ziemlich entspannt und eine coole Erfahrung. Schade nur, dass wir zum Schluss nicht mehr anlegen durften“, so die Schweizer Schauspielerin, die wir in der Nähe der Uni-Mensa treffen. War Schlagerstar Silbereisen etwa auch wochenlang in Schiffs-Quarantäne?

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„Für Florian wurde eine andere Lösung gefunden, die Szenen wurden umgeschrieben. Ich möchte nicht zu viel verraten, ich glaube, es ist eine ziemlich gute Lösung“, sagt Wakivuamina, der Silbereisen gleich sympathisch gewesen sei. „Das ist einfach ein richtig cooler Typ, wir haben uns auf Anhieb verstanden und ich habe seine Tattoos gefeiert.“ Promiglanz an Bord versprühte auch die US-amerikanische Schauspielerin Linda Evans (78), die durch ihre Rolle in der 80er-Jahre-Serie „Der Denver Clan“ berühmt wurde. Wakivuamina allerdings kannte Evans – wohl altersbedingt – nicht.

„Auf dem ganzen Schiff war Tumult und ich hatte keine Ahnung, wer das ist. Sie war super nett, hat nur kein Wort verstanden.“ Auch zu ihrem Episoden-Vater Dietrich Hollinderbäumer habe sie einen guten Draht gehabt. Wakivuamina spielt in der Weihnachtsfolge die Adoptivtochter Lea Bremer, die in Kapstadt auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter gehen möchte.

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Schlagerstar Florian Silbereisen mi Melodie Wakivuamina in Kapstadt.

Der eiserne Wille der Jugendlichen hat die Schauspielerin fasziniert. „Lea hat ihren eigenen Kopf. Sie setzt sich durch. Sie will wissen, wer sie ist und woher sie kommt und lässt sich nicht abhalten.“ Ein Charakter, mit dem sich die Schauspielerin auch persönlich identifizieren kann, weil sie ein Mensch sei, „der gerade heraus Dinge anspricht und nicht auf den Mund gefallen ist“. Eigenschaften, die ihr im Filmgeschäft bisher zugute gekommen seien. „Wenn man zu schüchtern ist und zu allem Ja und Amen sagt, wird man eher belächelt. Ich habe bisher gutes Feedback für meine Direktheit bekommen.“

„Beste Entscheidung, nach Köln zu kommen“

Mit ihrem Temperament fühle sie sich gerade auch in Köln seit 2016 sehr gut aufgehoben. „Es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Die Leute sind herzlich, offen. Das passt zu mir, zu der Art, wie ich rede und wie ich bin.“ Zürich trauert sie nicht hinterher. Die Schweizer Metropole sei „zackig, es geht viel ums Geld machen, und da herrscht eher die Haltung: Komm mir nicht mit deinem Kunstgedöns, und Schauspiel.“

Wakivuaminas Familie lebt noch immer in Zürich. Dort hat sie zunächst eine Friseurlehre absolviert. „Ich wollte aber schon immer etwas Größeres machen, Sängerin oder Model. Bin aber dann im Schauspiel stecken geblieben. Meine Kunden haben mir damals empfohlen, nach Deutschland zu gehen, weil hier viele Filme gedreht werden, im Vergleich zur Schweiz“. Also machte sie ihre Ausbildung an der Internationalen Akademie für Filmschauspiel in Köln. Den Schweizer Dialekt loszuwerden und akzentfrei zu sprechen, sei ein Kraftakt gewesen. Ein erfolgreicher, wie man hört, wenn sie erzählt. „Es hat richtig lange gedauert, bis ich Becher sagen konnte“.

Die neue „Traumschiff“-Folge in Kapstadt wird am Donnerstag, 26. Dezember, um 20.15 Uhr ausgestrahlt.