KommentarStadt Köln ist mit der Unterbringung Geflüchteter überfordert

Über 1000 Geflüchtete aus der Ukraine werden in der Kölner Messehalle 3 untergebracht.
Copyright: Csaba Peter Rakoczy
Köln – Gut gemeint ist nicht zwangsläufig gut gemacht – dieser Satz beschreibt sehr genau, warum die Stadt Köln zurzeit große Probleme hat, genug Unterkünfte für die aus dem Krieg in der Ukraine Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Turn- und Sporthallen zählen sicher nicht zu den Gebäuden, in denen Menschen würdig unterkommen können. Insofern ist es nachvollziehbar und auch richtig, dass die Politiker im Stadtrat entschieden haben, dass die Verwaltung die Hallen nicht mehr zur Unterbringung nutzen darf.
Allerdings sollte keine Regel ohne Ausnahme bleiben, wenn die Umstände es erfordern. In der derzeitigen Notlage – und um die handelt es sich eindeutig – ist es vor allem wichtig, dass die Menschen aus der Ukraine in Köln schnell ein Dach über dem Kopf bekommen. Deshalb müssen – natürlich zeitlich befristet – auch Sporthallen eine Rolle spielen, wenn es um die Erstversorgung geht. Für die Geflüchteten macht es keinen Unterschied, ob sie in privaten Hallen auf Feldbetten schlafen oder in städtischen Turnhallen. Für die Stadt macht es aber sehr wohl einen Unterschied, weil sie auf die eigenen Gebäude problemlos zugreifen kann.
Stadtverwaltung ist am Ende ihrer Kräfte
Die Verantwortlichen bei der Stadt fühlen sich in der derzeitigen Situation von Land und Bund im Stich gelassen. Wieder einmal sind es die Kommunen, an die das Problem von oben nach unten durchgereicht wird – das war schon 2015 und 2016 so. Dabei ist eine Stadtverwaltung schnell am Ende ihrer Kräfte, wenn jeden Tag 500 bis 600 weitere Menschen ankommen, die sofort eine Unterkunft benötigen. Das kann selbst eine Millionenstadt nicht mit leichter Hand in den Griff bekommen.
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Die Hoffnungen ruhen jetzt darauf, dass sich genügend Menschen und Unternehmen finden, die den Gedanken der Solidarität teilen und ihre Gebäude zur Verfügung stellen, die sie zurzeit nicht benötigen und die sich als Notunterkunft eignen. Gemeinsam kann es gelingen, den Geflüchteten dabei zu helfen, in Köln an- und unterzukomm