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Kommentar zur SPDNeue Fraktion im Kölner Rat setzt Kamikaze-Kurs fort

Lesezeit 2 Minuten
collage joisten Kossiski

Christian Joisten (l.) und Andreas Kossiski

  1. Die neue SPD-Fraktion im Kölner Stadtrat hat Amtsinhaber Christian Joisten erneut zum Fraktionsvorsitzenden gewählt.
  2. OB-Kandidat und Herausforderer Andreas Kossiski unterlag deutlich.
  3. Das zeigt vor allem eins: Die Kölner SPD bleibt unberechenbar.

Köln – Für Andreas Kossiski ist es die zweite Niederlage binnen drei Tagen. Diesmal war sie vermeidbar. Doch auch die neugewählte SPD-Fraktion im Stadtrat setzt den Kamikaze-Kurs der letzten Jahre fort. Und wählte am Mittwoch in ihrer ersten Sitzung eben nicht Kossiski, der sich in der OB-Stichwahl am Sonntag (hier lesen Sie mehr) achtbar geschlagen hatte, zu ihrem Chef.

Damit düpieren die Genossen nicht nur ihren Kandidaten, dessen engagierter Wahlkampf sie zuletzt sogar von ungeahnten Machtzuwächsen träumen ließ. Und der sich noch am Wahlabend für die Kärrnerarbeit in der Kommunalpolitik entschied, anstatt sich wieder allein auf das vergleichsweise komfortable Landtagsmandat zurückzuziehen, wie es mancher politische Gegner gemunkelt hatte.

Andreas Kossiski hätte für die Kölner SPD ein Neustart sein können

Schlimmer noch: Mit der Wiederwahl von Christian Joisten entscheidet sich die Fraktion für die Fortsetzung jener politischen Unberechenbarkeit, die die Kölner bei der Kommunalwahl mit der Reduzierung der Fraktion um fast ein Drittel bestraft hatten. Es dürfte nur eine Frage von Wochen sein, bis die Joisten-Gegner einen neuen Putsch starten, selbst wenn der erste Versuch im Frühling 2020 noch gescheitert war.

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Auch ein Fraktionschef Kossiski wäre natürlich keine Garantie gewesen für einen glanzvollen Neustart einer spontan befriedeten SPD. Sein großes Plus hätte jedoch sein können, dass er von außen kam und keinem der verfeindeten Lager angehört. Allein das hätte seine Chancen, die SPD-Fraktion wieder zu einem verlässlichen Faktor zu machen, deutlich erhöht. Für die Politik im Rat – und damit für die ganze Stadt – ist das keine gute Nachricht.