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Kommentar zur WahlEuropawahl bringt Schwung in die OB-Kandidatur in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Reker_dpa

Henriette Reker, parteilose Oberbürgermeisterin von Köln

  1. Das Ergebnis wird Auswirkungen auf den Rat und das Rathaus haben.
  2. Kann es sich eine Partei, die sich derart deutlich und fast mühelos absetzt von den einst uneinholbar scheinenden Volksparteien, wirklich leisten, im kommenden Jahr erneut eine parteilose Oberbürgermeisterin zu unterstützen?
  3. Ein Kommentar.

Köln – Viel Köln, so viel ist klar, steckt in diesem Ergebnis nicht drin. Der bundesweite Trend hat auch die Kölner Zahlen bei der Europawahl klar beeinflusst, die Performance der Parteien im Stadtrat spielte dagegen kaum eine Rolle.

Das Ergebnis selbst aber wird durchaus Auswirkungen auf den Rat und das Rathaus haben. Das komplexe Gefüge des schwarz-grünen Bündnisses im Rat muss sich vor allem angesichts der Dominanz der Grünen und der deutlichen Verluste der CDU neu austarieren.

Dabei dürfte insbesondere in der Frage der OB-Kandidatur einiger Schwung aufkommen. Kann es sich eine Partei, die sich derart deutlich und fast mühelos absetzt von den einst uneinholbar scheinenden Volksparteien, wirklich leisten, im kommenden Jahr erneut eine parteilose Oberbürgermeisterin zu unterstützen?

CDU muss mögliche erneute Wahlwerbung für Reker überdenken

Oder ist das Sensations-Ergebnis – immerhin haben fast so viele Kölner den Grünen ihre Stimme gegeben wie CDU und SPD zusammen – nicht geradezu eine Verpflichtung für die Grünen, nun einen Kandidaten, eine Kandidatin aus den Reihen der Partei aufzustellen?

Die CDU wiederum muss bedenken, ob eine erneute Wahlwerbung für Henriette Reker, die bei vielen Themen eher den Grünen nähersteht als der Union, tatsächlich so alternativlos ist, wie es bisher aus der Partei zu hören ist.

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Und die SPD? Bei der Europawahl vor fünf Jahren waren die Sozialdemokraten noch (fast) dort, wo jetzt die Grünen sind: 31,1 Prozent, stärkste Partei in Köln. Diesmal reicht es nur noch für Platz drei. Auch die SPD, über viele Jahrzehnte lang in Köln eine unangefochtene Macht, wird sich hinterfragen müssen – einmal mehr.