Köln – Die Kölner SPD ist im Düsseldorfer Landtag bislang mit fünf Politikerinnen und Politiker vertreten. Am 15. Mai 2022 wird in Nordrhein-Westfalen gewählt – wer für die Sozialdemokraten ins Rennen gehen wird, entscheidet sich bei einer Wahlkreiskonferenz am 30. November. Dabei bahnt sich womöglich ein prominentes Duell an.
Christian Joisten, SPD-Fraktionschef im Stadtrat, strebt dem Vernehmen nach ein Landtagsmandat an, um sich als Berufspolitiker auch mehr auf die Arbeit im Stadtrat konzentrieren zu können. Das Modell praktizierte auch sein Vorgänger Martin Börschel. Da Joisten seinen politischen Schwerpunkt in Porz hat, würde er wohl am liebsten im Kölner Südosten antreten. Dort hat aber der frühere SPD-Parteichef Jochen Ott bereits viermal kandidiert und würde das auch gerne fortsetzen. Alternativ könnte er auch in Chorweiler antreten, weil er sich dort besonders dafür eingesetzt hat, dass die GAG einen maroden Hochhauszug von einem privaten Investor kaufte. Gegen Ott als Kandidat in Porz spricht möglicherweise, dass er das Direktmandat zuletzt verpasste und über die Liste in den Landtag einzog.
Ob Martin Börschel, der sich im Zuge der Stadtwerke-Affäre als SPD-Fraktionschef im Stadtrat zurückzog, in Mülheim erneut für den Landtag kandidieren wird, ist zurzeit noch unklar. Es ist zu hören, dass das durchaus vorstellbar sei, es aber genauso gut sein könnte, dass er sich einen neuen Job sucht. Die stellvertretende SPD-Parteichefin Susana dos Santos Herrmann vertritt derzeit den Kölner Osten und die Innenstadt im Landtag. Sie ist zwar in ihrer Partei durchaus bei einigen umstritten, sitzt aber fest im Sattel und sollte daher erneut als Kandidatin gesetzt sein.
Der ehemalige Oberbürgermeisterkandidat Andreas Kossiski wird wohl nicht erneut für den Landtag kandidieren. Im Kölner Nordwesten hatte er 2017 das Direktkandidat gewonnen. Antreten könnte statt Kossiski möglicherweise der 21 Jahre alte Juso Mattis Dieterich.
Im Kölner Westen wird die bisherige Abgeordnete Gabriele Hammelrath wohl nicht erneut kandidieren und somit theoretisch einen Platz für SPD-Parteichefin Christiane Jäger freimachen. Sie war bei der Kommunalwahl Direktkandidatin in Ehrenfeld. Andererseits hat sie gerade erst eine Amtsleitung bei der Stadtverwaltung in Leverkusen übernommen.
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In Lindenthal ist Lisa Steinmann wohl daran interessiert, ihr 2017 gegen CDU-Chef Bernd Petelkau verlorenes Landtagsmandat zurückzuholen. In Rodenkirchen und in der südlichen Innenstadt ist noch offen, wer für die SPD ins Rennen gehen wird.