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Geplante BestattungsgärtenBäume auf Melaten sollen Urnen weichen

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Flurstück 75 des Kölner Melatenfriedhofs stehen zahlreiche Bäume, drei sollen gefällt werden.

Auf dem Flurstück 75 des Kölner Melatenfriedhofs stehen zahlreiche Bäume, drei sollen gefällt werden.

Für die geplanten Bestattungsgärten auf Melaten sollen Bäume weichen. Die Bezirksvertreter kritisieren das und fordern eine neue Fläche.

Auf dem Melatenfriedhof wird noch mehr Platz für Urnen und Särge entstehen. Auf dem Flurstück 75 im nordwestlichen Bereich des Friedhofs werden neue Bestattungsgärten angelegt. Das hat der Umweltausschuss in seiner vergangenen Sitzung beschlossen. Dabei sollen laut Beschluss sämtliche Bäume, die auf dem Areal stehen, erhalten bleiben.

Drei Nadelbäume werden nun allerdings trotzdem gefällt. Die Frage um die Baumfällungen hatte Vergangenheit für Diskussionen gesorgt: Auf dem Friedhofsareal wachsen zahlreiche Laub- und Nadelbäume. Die Laubbäume sollen nicht angetastet werden. Vier Koniferen, ein Lebensbaum, eine Zeder und zwei Lärchen, sollten aber nach einem ersten Beschluss des Umweltausschusses weichen.

Drei Konifären sollen auf Melaten gefällt werden, ein Lebensbaum nicht

Dagegen hatte sich die Bezirksvertretung Lindenthal ausgesprochen und den neuen Bestattungsgärten nur unter der Bedingung zugestimmt, dass auch die vier Nadelbäume, um die sich der Streit drehte, unangetastet bleiben. Der Ansicht hatte sich der Umweltausschuss nunmehr angeschlossen. Die Formulierung „sollen“ implizierte aber auch, dass sie nicht stehen bleiben „müssen“. Und so werden drei Koniferen gefällt, nur der Lebensbaum bleibt stehen. Zu diesem Ergebnis haben Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und der Friedhofsgenossenschaft nach der Entscheidung des Ausschusses geführt.

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Wenn wir alle Nadelbäume erhalten möchten, wird die Fläche für unsere Pläne nahezu unbrauchbar
Lutz Pakendorf, Geschäftsführer Friedhofsgenossenschaft

Die Genossenschaft hat dabei dargelegt, warum es nötig sei, die Bäume zu fällen: Wenn wir alle Nadelbäume erhalten möchten, wird die Fläche für unsere Pläne nahezu unbrauchbar“, sagt der Geschäftsführer Lutz Pakendorf. In den gestalteten Gärten würden ganzjährige blühende Stauden und Pflanzen gepflanzt, die Licht und durchwurzelbaren Boden benötigen.

1.400 Quadratmeter Bestattungsgärten auf Melaten

Die Genossenschaft möchte auf Flur 75 folgende „Bestattungsgärten“ anlegen: einen „Ruhehain“ mit einem waldigen Gesamtbild, Bäumen, Gräsern, Farnen und Moos entstehen, auf dem 79 Urnen Platz finden, ein Areal mit dem Namen „Spuren des Lebens“ für 184 Urnen, das mit Trockenmauern aus Kalkstein, Lavendel, Rosmarin und Salbei mediterran gestaltet wird. Weiter soll in einem „Auengarten“ Platz für 27 Särge oder 108 Urnen, entstehen. Farne, Findlinge, Basalt-Stehlen und Wasser werden die Atmosphäre prägen. Im einem „Rosengarten“ sollen 30 Urnen begraben werden können. In dem Feld mit dem Namen „Pfade der Erinnerungen“ sind zwischen Rasenwegen und Bodendeckern Gräber für 28 Särge vorgesehen.

Grüne: Stadtverwaltung soll neue Fläche anbieten

Die Bezirksvertretung kritisiert, dass Bäume dem Vorhaben weichen müssen: „Die Nadelbäume stehen seit Änderung der Baumschutzsatzung auch unter Schutz, weil sie eine ökologische Bedeutung haben“, so Roland Schüler (Grüne). „Wenn man einen Baumbestand vor Ort vorfindet, muss man eben schauen, welche Art von Bestattungsfeldern man unter den Bäumen anlegen kann“, sagt Schüler. Wenn man dafür mehrere hochgewachsene Nadelbäume entnehmen müsse, stelle sich doch die Frage, ob sich der Flur 75 überhaupt für einen Bestattungsgarten eigne.

Schülers Vorschlag: Die Stadtverwaltung könne der Friedhofsgenossenschaft eine andere Fläche zur Verfügung stellen. Doch die Verwaltung sieht diese Möglichkeit nicht: „Der Flur 75, mit einer Fläche von fast 1.400 Quadratmetern konnte, der Friedhofsgenossenschaft als letzte größere zusammenhängende Fläche auf Melaten angeboten werden“, schreibt Katja Reuter, Sprecherin der Stadt. „Weitere Flächen stehen in dieser Größe nicht zur Verfügung.“