2009 entstanden die ersten Kölner Bestattungsgärten auf Melaten. Sie entwickelten sich zum Erfolgsmodell. Auf dem Südfriedhof werden sie nun angelegt.
Ruhehain und RosengartenMehr Bestattungsgärten für den Kölner Südfriedhof
„Das Konzept hat sich sehr bewährt, die Nachfrage nach Gräbern in den Bestattungsgärten ist nach wie vor sehr hoch“, sagt Lutz Pakendorf von der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner. Daher will die Genossenschaft ein weiteres Feld mit Bestattungsgärten auf dem Südfriedhof in Zollstock anlegen. Den Antrag auf Genehmigung dazu stellte sie im Oktober bei der Stadt. Die entsprechende Beschlussvorlage lag den Lokalpolitikern in ihrer Dezembersitzung zur Abstimmung vor.
Auf Kölner Friedhöfen gibt es unterschiedliche Themengärten
In den Bestattungsgärten werden die Gräber in kleine, anspruchsvoll gestaltete Gartenanlagen integriert, die sich an verschiedenen Themen orientieren. So gibt es unter anderem den farbenprächtigen Rosengarten, den rustikalen Bauerngarten mit Holzzäunen, Blatt- und Blütenstauden und Spalierobst, den filigranen Gräsergarten, die an die Mittelmeerregion erinnernden „Spuren des Lebens“ mit viel Lavendel und den formal-strengen, asiatisch anmutenden „Garten der Lichter“. Der Ruhehain ist waldähnlich angelegt, und auf der Naturwiese können Urnen unter einem Apfelbaum beigesetzt werden, die umgebende Wiesenfläche wird mit heimischen Wildkräutern und Wiesenblumen bepflanzt.
Die ersten Kölner Bestattungsgärten wurden 2009 auf Melaten angelegt. Da das Projekt so gut ankam, wurde das Konzept für weitere städtische Friedhöfe freigegeben. Die zweiten Bestattungsgärten wurden 2011 auf dem Südfriedhof umgesetzt. Aufgrund der hohen Nachfrage kam 2017 ein weiteres Flurstück hinzu. „Die Menschen schätzen das gepflegte Umfeld. Denn auch wenn man sein Familiengrab gut pflegt oder pflegen lässt, kann es immer sein, dass die benachbarten Gräber nicht gut aussehen“, sagt Pakendorf.
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Eine Grabstätte kann man nur in Verbindung mit einem Dauergrabpflegevertrag mit Genossenschafts-Fachunternehmen erwerben. Die Kosten variieren je nach Gartenbereich zwischen etwa 4000 Euro und rund 10.000 Euro für 25 Jahre Grabpflege inklusive Bronzeschrift, Liegestein oder stehendem Grabmal. Der „Ruhehain“ und die „Naturwiese“ sind die günstigsten Varianten, der „Rosengarten“ und der „Garten der Lichter“ die teuersten. „Die Unterschiede ergeben sich aus der Art der Bepflanzung, dem Pflegeaufwand und dem Grabmal“, erklärte Pakendorf. Die städtischen Gebühren für die Nutzung und die Beisetzungskosten sind in diesem Paket nicht enthalten.
Das Flurstück 55, das die Friedhofsgärtner für die neuerliche Erweiterung auf dem Südfriedhof vorgesehen haben, liegt im Südosten der Anlage, Richtung Militärring/Leichweg. Auf dieser Fläche befanden sich ehemals Reihengräber, die bereits vor Jahren abgeräumt wurden. Hier sollen die neuen Bestattungsgärten mit 273 Urnen- und 26 Sarggräbern entstehen.
Die Lokalpolitiker stimmten der Verwaltungsvorlage einstimmig zu. Ende Januar muss der Ausschuss für Umwelt und Grün über den Antrag der Friedhofsgärtner entscheiden. Wenn der Ausschuss zustimmt, wovon auszugehen ist, will die Genossenschaft mit den Arbeiten für die neuen Bestattungsgärten im ersten Quartal 2025 starten. Laut Pakendorf rechnen sie mit zwei bis drei Monaten für die Arbeiten. „Wie schnell es geht, ist natürlich vom Wetter abhängig“, so Pakendorf.