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Kommentar

Spoho
Vorurteile der Unwissenden werden auch beim Namen Universität bleiben

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Lesezeit 2 Minuten
Haupteingang der Deutschen Sporthochschule Köln.

Haupteingang der Deutschen Sporthochschule Köln.

„Spoho“ ist die liebevolle und traditionelle Bezeichnung für einen magischen Ort und sollte deshalb bleiben, findet unsere Autorin.

Die Deutsche Sporthochschule Köln lässt die eigene Umbenennung in Sport-Universität prüfen. Das sorgt für Diskussionen, auch unter Spoho-Absolventinnen in der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Janne Ahrenhold hält die Umbenennung für eine gute Idee, weil sie das Studium aufwerten und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Unis stärken würde. Susanne Rohlfing dagegen meint, der traditionelle Name muss bleiben, weil es die Spoho eben nur einmal gibt.

Ich bin Spoho-Absolventin. Und ich habe schon so manches Mal diese Frage gehört: „Echt, du hast NUR Sport studiert?“ Ja. NUR Sport. Echt! Auf dem Papier bin ich „Diplom-Sportlehrerin“. Das klingt nicht besonders sexy, nach Zirkeltraining in einer muffigen Turnhalle. Mein Schwerpunkt hieß damals, in den 1990ern, „Sportpublizistik“, auch reichlich sperrig. Mein Job dagegen, Reporterin bei sechs Olympischen Spielen und manch anderem sportlichen Weltevent: ziemlich großartig!

Das Sportstudium ist und war schon immer eine universitäre Ausbildung

Wer heute sein Studium an der Spoho erfolgreich abschließt, ist „Sportwissenschaftler“. Der meinem Schwerpunkt entsprechende Master firmiert inzwischen unter dem Titel „Medien- und Kommunikationsforschung“. Klingt moderner, wissenschaftlicher. Das finde ich gut und angemessen. Das Sportstudium ist und war schon immer eine universitäre Ausbildung. An der Spoho werden Doktortitel vergeben und Habilitationen geschrieben. Das soll sich ruhig widerspiegeln in der Namensgebung von Abschluss und Studienschwerpunkten.

Aber muss die Spoho als Ganzes deshalb ihren traditionellen, eingängigen, gern genutzten, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten und von vielen geliebten Namen in Universität ändern? Nein, finde ich. Ganz entschieden: Nein!

Spoho – ein besonderer Name für einen besonderen Ort

An den Vorurteilen der Unwissenden ändert der Name nichts. Wer glauben will, bei einem Sportstudium müsse man nur ein bisschen sporteln und ansonsten in Jogginghosen auf dem wunderschönen Campus in Müngersdorf rumlungern und Partys feiern, wird das weiterhin ungestraft tun können. Wer es genauer wissen will, müsste thematisch tiefer einsteigen in diesen großartigen Studiengang, der so interdisziplinär, vielfältig und unglaublich spannend ist.

Was sich aber ändern würde, wenn die Spoho nicht mehr Spoho hieße, wäre das Gefühl. An einer Uni waren viele. Die Spoho dagegen gibt es nur einmal. Sie ist ein sehr besonderer, ein magischer Ort. Deshalb sollte sie auch ruhig ihren angestammten, sehr besonderen Namen behalten.