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Kommentar

Neuer Name
„Schluffi-Image ablegen“ – Nur ein neuer Name hält Spoho im Wettbewerb

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Lesezeit 2 Minuten
Luftaufnahme des Campus der Deutschen Sporthochschule Köln

Luftaufnahme des Campus der Deutschen Sporthochschule Köln

Die Spoho ist die einzige Sport-Universität in Deutschland. Das sollte sich auch in ihrem Namen widerspiegeln, findet unsere Autorin.

Die Deutsche Sporthochschule Köln lässt die eigene Umbenennung in Sport-Universität prüfen. Das sorgt für Diskussionen, auch unter Spoho-Absolventinnen in der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Janne Ahrenhold hält die Umbenennung für eine gute Idee, weil sie das Studium aufwerten und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Unis stärken würde. Susanne Rohlfing dagegen meint, der traditionelle Name muss bleiben, weil es die Spoho eben nur einmal gibt.

Universität zu Köln, Ludwig-Maximilians-Universität München, Humboldt-Universität Berlin. Ein Abschluss an einer dieser deutschen Top-Unis – man, klingt das gut! Und dann komme ich: Spoho. Keine Frage, für mich erfüllte sich mit dem Master an der Deutschen Sporthochschule Köln, wie sie ja offiziell heißt, ein Herzenswunsch.

Der Sport-Campus in Müngersdorf ist in Deutschland einzigartig

Doch außerhalb der Sportbubble bedarf die Nennung meines Studienortes schon mal einer längeren Erklärung – obwohl der Campus in Müngersdorf doch wohl ebenfalls zu den renommiertesten Ausbildungsstätten der Republik zählt. Mit dem Sportfokus weist die Uni (ja, es ist tatsächlich eine waschechte Universität!) noch dazu ein absolutes Alleinstellungsmerkmal auf.

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Die Abkürzung Spoho lässt hingegen kaum auf diesen exklusiven Status schließen. Kein Wunder, dass der Name eher die Frage nach dem Bestehen des sagenumwobenen Eignungstests hervorruft – dank medialer Berichterstattung klingelt es zumindest da bei vielen. Studieninhalte und Spezifikationen interessieren hingegen weniger.

Im Bild das Institutsgebäude I der Sporthochschule, das zur Zeit Baustelle ist.

Nicht nur die 70er-Jahre-Bauten der Spoho (hier das Institutsgebäude I) sollten modernisiert werden. Auch ein neuer Name täte dem Image gut, sagt unsere Autorin.

Stattdessen setzt sich die Vorstellung der jogginghosentragenden Sportstudis fest, die sich zwischen Tartanbahn und Weichbodenmatte einen Lenz machen. Das Abschlusszeugnis? Vermutlich geschenkt!

Irgendwie ein trauriger Gedanke, bedenkt man, dass man an der Spoho sogar promovieren und habilitieren kann, dass dort von Sportkommunikation über Psychologie bis hin zu Molekularbiologie wissenschaftliche, hoch gefragte Forschung betrieben wird. Eine Änderung zu „Sport-Universität“ könnte dazu beitragen, das Schluffi-Image abzulegen und namentlich mit den Ludwig-Maximilians- und Humboldt-Universitäten dieses Landes gleichzuziehen.

Und: Ein neuer Name könnte das Retro-Image der Noch-Spoho aufpolieren. Klar, gerade ältere Alumnis hängen am traditionsbehafteten Begriff. Doch die aktuelle Modernisierung sämtlicher 70er- und 80er-Jahre-Bauten auf dem Campus wäre die perfekte Gelegenheit, um sich mit Name und Logo für die Zukunft zu wappnen – auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben.