Die Spoho ist die einzige Sport-Universität in Deutschland. Das sollte sich auch in ihrem Namen widerspiegeln, findet unsere Autorin.
Neuer Name„Schluffi-Image ablegen“ – Nur ein neuer Name hält Spoho im Wettbewerb
Die Deutsche Sporthochschule Köln lässt die eigene Umbenennung in Sport-Universität prüfen. Das sorgt für Diskussionen, auch unter Spoho-Absolventinnen in der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Janne Ahrenhold hält die Umbenennung für eine gute Idee, weil sie das Studium aufwerten und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Unis stärken würde. Susanne Rohlfing dagegen meint, der traditionelle Name muss bleiben, weil es die Spoho eben nur einmal gibt.
Universität zu Köln, Ludwig-Maximilians-Universität München, Humboldt-Universität Berlin. Ein Abschluss an einer dieser deutschen Top-Unis – man, klingt das gut! Und dann komme ich: Spoho. Keine Frage, für mich erfüllte sich mit dem Master an der Deutschen Sporthochschule Köln, wie sie ja offiziell heißt, ein Herzenswunsch.
Der Sport-Campus in Müngersdorf ist in Deutschland einzigartig
Doch außerhalb der Sportbubble bedarf die Nennung meines Studienortes schon mal einer längeren Erklärung – obwohl der Campus in Müngersdorf doch wohl ebenfalls zu den renommiertesten Ausbildungsstätten der Republik zählt. Mit dem Sportfokus weist die Uni (ja, es ist tatsächlich eine waschechte Universität!) noch dazu ein absolutes Alleinstellungsmerkmal auf.
Alles zum Thema Universität zu Köln
- „Leider keine Priorität“ Warum das Rechtshaus der Uni Köln weiter verfällt – Kein Ende des Leerstands in Sicht
- Stadt legt Bericht vor Weniger Unfälle auf der Venloer Straße nach Einbahnstraßen-Regelung
- Millionen-Förderung Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt Graduiertenkollegs der Uni Köln
- Bei „Lindentalk“ zu Gast Kölner Professorin warnt vor übermäßiger Regulierung
- Asbest in Putz Jura-Bib der Uni Köln geschlossen – Verzögert sich Sanierung von Hauptgebäude?
- Interview mit Kölner Mobilitätsexperte Wie Künstliche Intelligenz Verkehr, Logistik und Industrie verändert
- Medienmacht in den USA gefährdet Europa „Ich hoffe, dass wir langsam aufwachen!“
Die Abkürzung Spoho lässt hingegen kaum auf diesen exklusiven Status schließen. Kein Wunder, dass der Name eher die Frage nach dem Bestehen des sagenumwobenen Eignungstests hervorruft – dank medialer Berichterstattung klingelt es zumindest da bei vielen. Studieninhalte und Spezifikationen interessieren hingegen weniger.
Stattdessen setzt sich die Vorstellung der jogginghosentragenden Sportstudis fest, die sich zwischen Tartanbahn und Weichbodenmatte einen Lenz machen. Das Abschlusszeugnis? Vermutlich geschenkt!
Irgendwie ein trauriger Gedanke, bedenkt man, dass man an der Spoho sogar promovieren und habilitieren kann, dass dort von Sportkommunikation über Psychologie bis hin zu Molekularbiologie wissenschaftliche, hoch gefragte Forschung betrieben wird. Eine Änderung zu „Sport-Universität“ könnte dazu beitragen, das Schluffi-Image abzulegen und namentlich mit den Ludwig-Maximilians- und Humboldt-Universitäten dieses Landes gleichzuziehen.
Und: Ein neuer Name könnte das Retro-Image der Noch-Spoho aufpolieren. Klar, gerade ältere Alumnis hängen am traditionsbehafteten Begriff. Doch die aktuelle Modernisierung sämtlicher 70er- und 80er-Jahre-Bauten auf dem Campus wäre die perfekte Gelegenheit, um sich mit Name und Logo für die Zukunft zu wappnen – auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben.