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Risse in den StützwändenNächste Unterführung auf Kölner Hauptstraße muss saniert werden

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Der Tunnel unter dem Albertus-Magnus-Platz an der Universitätsstraße.

Der Tunnel unter dem Albertus-Magnus-Platz (Bildmitte) an der Universitätsstraße.

Die Instandsetzung soll 2,84 Millionen Euro kosten und ein Jahr dauern. Die Arbeiten könnten bereits Anfang 2026 beginnen.

Die Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich in den kommenden Jahren auf weitere Einschränkungen auf einer Kölner Hauptverkehrsachse gefasst machen. Nachdem die Stadt Köln in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, dass der Tunnel Tunisstraße auf der Nord-Süd-Fahrt für 26 Millionen Euro aufwendig saniert werden muss, gab die Verwaltung am Dienstag bekannt, dass sich ein weiterer Tunnel in einem äußerst schlechten Zustand befindet.

Die Unterführung unterhalb des Albertus-Magnus-Platzes vor dem Hauptgebäude der Universität weist demnach erhebliche Schäden auf. Bei einer Überprüfung des Bauwerks stellte sich heraus, dass nahezu an allen Bereichen des Bauwerks Risse und Betonabplatzungen vorhanden sind. Die Bewehrung des Stahlbetons liegt nach Angaben der Stadt zum Teil frei, der Stahl ist bereits angegriffen. Das Oberflächenschutz-System an der Unterseite der Unterführung ist stellenweise abgelöst und weist ebenfalls viele Risse und Abplatzungen auf. Gemäß einer DIN-Norm erhielt das Bauwerk die Zustandsnote 2,8. Das entspricht einem knapp ausreichenden Zustand, ab der Note 3,0 tritt ein nicht ausreichender Zustand ein.

Universitätsstraße in Köln wird zeitweise nur einspurig befahrbar sein

Die geschätzt 2,84 Millionen Euro teure Sanierung soll laut der Stadt insgesamt ein Jahr dauern. Geplant sind jeweils sechs Monate pro Fahrtrichtung. Die Fahrspuren auf der Universitätsstraße, die als Fortsetzung der Inneren Kanalstraße zu den Hauptverkehrsachsen Kölns gehört, sollen auf Höhe des Albertus-Magnus-Platzes während der Bauarbeiten von bislang insgesamt vier auf zwei reduziert werden.

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Die Stadt will den Autoverkehr über die jeweils nicht gesperrte Seite der Universitätsstraße leiten, sodass diese im Baustellenbereich einspurig sein wird. Pro Tag nutzt eine fünfstellige Zahl von Autofahrern den Straßenabschnitt der wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Radfahrer sind nicht betroffen, da sie oben über den Platz fahren. Der Baubeginn ist für Anfang 2026 vorgesehen.

Die Stützwände der Unterführung mit den kastenförmigen, bepflanzten Trögen.

Die Stützwände der Unterführung mit den kastenförmigen, bepflanzten Trögen.

Von der Sanierung betroffen sind vor allem die Stützwände. Das Bauwerk, das wie der sanierungsbedürftige Tunnel auf der Nord-Süd-Fahrt aus dem Jahr 1966 stammt, besteht aus einer ungewöhnlichen Konstruktion. Im Prinzip handelt es sich um eine 56 Meter lange Brückenplatte, die den Albertus-Magnus-Platz trägt, und ihrerseits von den Stützwänden getragen wird. Diese bestehen größtenteils aus Terrassenwänden, in denen sich kastenförmige Tröge aneinanderreihen, die bepflanzt sind.

Hinter einem Teilbereich der Stützwände befinden sich Betriebsräume der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb). Die westliche Stützwand wird zudem von einem großen Regenwassersammler unterquert. Die Wand ist an diesen Stellen 30 Zentimeter stark. Am Anfang und am Ende der Unterführung sind jeweils Winkelstützwände verbaut, die lediglich 20 Zentimeter stark sind.

Stadt Köln schätzt Instandsetzung als ökologisch sinnvoll ein

Um das Bauwerk zu sanieren, wird mit einem Hochdruckreiniger zunächst nach und nach der beschädigte Beton entfernt. Der beschädigte Bewehrungsstahl wird erneuert, anschließend wird neuer Spritzbeton aufgetragen. Die Bauwerksfugen werden instandgesetzt und mit einem neuen alterungs-, witterungs- und tausalzbeständigen und dauerelastischem Dichtstoff gefüllt. Die Trogwände werden freigelegt,  instandgesetzt und ebenfalls abgedichtet.

Das bisherige Geländer auf der Oberseite des Bauwerks muss ebenfalls ausgetauscht werden, weil es nicht den aktuellen Anforderungen für den Radverkehr entspricht. Das neue Geländer wird 1,30 Meter hoch sein. Die Stadt verweist darauf, dass die Sanierung ökologisch sinnvoll sei, da ein Erhalt der Unterführung „Ressourcen schone“. Der Stadtrat soll die Sanierung in seiner nächsten Sitzung am 27. Mai beschließen.

Anfang März dieses Jahres hat bereits die Neugestaltung des Albertus-Magnus-Platzes oberhalb der Unterführung begonnen. Wie berichtet, leitet die Uni Köln die Organisation und Umsetzung des Umbaus. Die erste Bauphase soll im ersten Quartal 2026 enden, im zweiten Bauabschnitt soll dann der Teil über der Universitätsstraße bis zum Hauptgebäude erneuert werden. Die Arbeiten sollen bis zum Herbst 2026 andauern. Die Sanierung der Unterführung wird sich mit der Neugestaltung oben also teilweise zeitlich überschneiden.