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Urbanes Wohnen in Köln-BraunsfeldEhrenfelder Genossenschaft baut „Langhaus“

Lesezeit 3 Minuten
Langhaus

Das Langhaus an der Scheidtweiler Straße soll 2024 stehen. 

Köln-Braunsfeld – Drei Wohngebäude an der Scheidtweilerstraße 44 bis 48 stehen seit einiger Zeit leer. Sie werden bald einem besonderen Neubau weichen, dem „Langhaus“. Unter diesem Titel errichtet die Eigentümerin, die Ehrenfelder Genossenschaft, dort ein neues Domizil, das Platz für deutlich mehr Menschen bieten soll als bisher. Die drei Gebäude, die derzeit an der Adresse stehen und jeweils 16 Wohnungen aufweisen, stammen aus den 60er-Jahren.

Grundstück direkt neben KVB-Gelände

Laut Auskunft der Genossenschaft sind sie nicht mehr sanierungsfähig. „Sie weisen nicht nur eine schlechte Bausubstanz auf“, schildert Vorstandsmitglied Werner Nußbaum, „sondern befinden sich auch sehr nahe am Betriebsgelände der KVB. Der nach heutigem Baurecht vorgeschriebene Lärmschutz lässt sich in den Bestandsgebäuden nicht herstellen.“ Daher hat sich die Ehrenfelder Genossenschaft an der Entwurfswerkstatt „Zukunft Wohnen“ beteiligt.

Scheidtweiler

Drei Wohnhäuser an der Scheidtweilerstraße warten auf ihren Abbruch. 

26 Achitekten-Büros reichten im Rahmen des Wettbewerbs Entwürfe für die Bauprojekte von fünf Genossenschaften und einer Wohnungsbaugesellschaft ein. Fünf Büros beschäftigten sich mit dem Standort der Ehrenfelder Genossenschaft an der Scheidtweiler Straße. „Wir bauen den Siegerentwurf“, sagt Werner Nußbaum. Er stammt von dem Kölner Büro Dammrau Kusserow und sieht einen Bau vor, der das Grundstück optimal ausnutzt.

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Ein 130 Meter langes und schmales Haus wird auf dem Grundstück errichtet, das aufgrund seiner Architektur allerdings nicht klotzig wirken wird: Es wird fünf Gebäudeteile mit unterschiedlichen Höhen und Fassaden aufweisen. Auch die Wohneinheiten, die in den verschiedenen Teilen entstehen, werden sich unterscheiden. In einem Gebäudeteil werden Loftwohnungen mit hohen Decken und offenen Räumen errichtet. Sie werden jeweils etwa 80 Quadratmeter groß sein.

Wohnungen zwischen 80 und 120 Quadratmetern Größe

In einem anderen Teil werden klassische Familienwohnungen entstehen, die zwischen 80 und 120 Quadratmeter und drei bis fünf Zimmer aufweisen werden. Hinzu kommt ein weiterer Gebäudeabschnitt mit zwölf gestapelten bis zu 160 Quadratmeter großen Einfamilienhäusern. Ein weiterer Teil wird 50 bis 80 Quadratmeter große Wohnungen für Singles und Paar beherbergen, der letzte ist Studierenden vorbehalten. Dort entstehen WG-Wohnungen für jeweils drei Personen.

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Die alten Wohngebäude der Ehrenfelder Genossenschaft an der Scheidtweilerstraße 44 bis 48

„Urbaner Sockel“ mit Gewerbeeinheiten

Das Langhaus wird auf einem „urbanen Sockel“ errichtet, in dem zehn Gewerbeeinheiten Platz finden. Dabei wird es sich um Büroräume, zwei Kindertagestätten und eine Altentagesstätte handeln. Hinzu kommen zwei oder drei „Plusräume“, die die Genossenschaftsmitglieder nutzen können. Statt bislang 2500 Quadratmetern Wohnfläche wird auf dem Grundstück nun eine Gesamtnutzfläche von 8000 Quadratmetern entstehen. Die 48 Wohneinheiten werden durch 76 ersetzt. Um den Lärmschutzvorschriften gerecht zu werden, sind auch die Nutzungen der Wohnräume angepasst. Aufenthaltsräume wie Wohn- und Schlafzimmer werden sich auf der Gebäudeseite befinden, die dem Betriebsgelände der KVB abgewandt ist, also auf der südlichen Seite.

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Das Gebäude wird zudem eine Tiefgarage erhalten, Dachbegrünung, eventuell Fassadenbegrünungen und eine Photovoltaikanlage. Zudem werden an seinem östlichen und westlichen Rand Spielplätze entstehen. Ende 2024 soll das Langhaus fertig sein. Die Wohnungen in dem modernen Neubau werden allerdings nicht alle günstig vermietet werden können. Die Studentenwohnungen werden öffentlich gefördert und etwa 7 Euro pro Quadratmeter kosten, die anderen Wohnungen werden frei finanziert und für einen Quadratmeterpreis von 14 Euro zu haben sein. „Es ist für uns als Genossenschaft sehr schmerzhaft, eine so hohe Miete nehmen zu müssen“, kommentiert Nußbaum, „aber die Baukosten sind explodiert und der Schallschutz, den das Gebäude benötigt, ist sehr teuer. Wir können es auch nicht durch unsere Altbauten querfinanzieren. Das wäre unseren anderen Mietern gegenüber nicht gerecht.“