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Voll, aber noch nicht chaotischBislang erträgliche Staus auf Mülheimer Brücke

Lesezeit 3 Minuten

Die Südseite der Brücke (l.) ist gesperrt, der Verkehr wird über den Nordteil geführt.

Köln – Es war eine erste Bewährungsprobe, doch der große Stresstest kommt steht noch aus. Die Sanierung der Mülheimer Brücke hat am Montag trotz Osterferien für Staus gesorgt. Wer um 8 Uhr von Mülheim aus die Rheinseite wechseln wollte, brauchte dafür deutlich länger als üblich.

Stau in Mülheim ist um die Zeit zwar nichts Ungewöhnliches, doch für Pendler im Kölner Nordosten war es der wohl stressigste erste Ferienmontag seit langem. Vom Autobahnzubringer über Clevischen Ring, Wiener Platz und die gesamte Brücke bildete sich eine Schlange bis zum Niehler Gürtel. Trotzdem blieb der befürchtete Kollaps zunächst aus. „Es war voll, aber nicht chaotisch“, sagt Stadtsprecher Jürgen Müllenberg: Verkehrsaufkommen und Stau hielten sich im Rahmen des Erwarteten.

Verkehr läuft einspurig über Nordseite

Der nächste Bauabschnitt für die Sanierung geht seit Montag mit großräumigen Sperrungen auf der Brücke einher. Der gesamte Verkehr wird nun in beiden Richtungen jeweils einspurig über die Nordseite abgewickelt. Dort teilen sich nun auch die Radfahrer Richtung Osten und Westen einen Weg.

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Der Südteil ist für Autofahrer, Radler und Fußgänger gesperrt. Doch wer am ersten Tag der Bauarbeiten Bagger und Planierraupen auf dem bald 70 Jahre alten Bauwerk erwartet hat, lag falsch. Am Montag waren erstmal nur wenige Arbeiter der Rhein-Energie zu sehen.

Arbeiter an den Laternen

Erster Auftrag: Die Laternen von Strom nehmen, Kabel rausziehen. „Vorarbeiten“ nennt Müllenberg das. „Bei einem Vier-Jahres-Projekt kann man nicht erwarten, dass direkt am ersten Tag das schwere Gerät zum Einsatz kommt“, sagt Müllenberg. In den kommenden Tagen sollen noch weitere Zäune, Materialcontainer und Dixi-Toiletten aufgestellt werden. Die Sanierung innerhalb des Brückenbaus geht indes weiter.

Abfahrt Richtung Zoo gibt es nicht mehr

Als Nadelöhr erwies sich am Montag das Ende der Umleitung an der Boltensternstraße in Niehl. Weil der Niehler Gürtel als Brückenzubringer nur noch einspurig befahrbar ist und die dortige Ampel nicht auf so viele Autos eingestellt ist, staut es sich dort besonders. Auch am Nachmittag, wenn gewöhnlich die Seite zum Wiener Platz überlastet ist, gab es auf der Strecke nach Niehl wieder einen langen Stau bis zur Mitte der Brücke. Eine Abfahrt in Richtung Zoo gibt es nicht mehr.

Auch an dieser Engstelle wird die große Prüfung erst in zwei Wochen kommen. Mit dem Ende der Osterferien ist wieder mit deutlich mehr Pendlern zu rechnen. Die Stadt kündigte an, den Verkehr genau im Blick zu behalten und gegebenenfalls zu entlasten. Veränderte Ampelschaltungen seien dann denkbar, so Müllenberg: „Aber das warten wir noch ab.“

Auch die Radfahrer drängen sich auf der Nordseite.

Am Dienstagvormittag beginnt auf der rechtsrheinischen Rampe ein erster Belastungstest des Bodens mit einem großen Bohrpfahl, Anfang Mai das gleiche auf linksrheinischer Seite. Noch mehr schweres Gerät rückt erst nach den Osterferien für die ersten Abbrucharbeiten an. „Aus Rücksicht auf die Anwohner warten wir damit die Osterferien ab“, sagt Müllenberg, „denn dann muss mit deutlich mehr Lärm gerechnet werden.“

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Am Montagmorgen aber wurde es in Mülheim trotz voller Straßen erstmal ungeahnt ruhig. Lastwagen dürfen nicht mehr auf die Brücke, auch die Autoachsen rattern auf den Bodenplatten bei Tempo 30 nicht mehr. Die große Baustelle begann mit einem kurzen Moment der Stille. Lange halten wird sie nicht.