Auf dem Marktplatz in Köln-Mülheim rettete die Pflegefachfrau Jenna Müller das Leben von Peter Muhrmann, der plötzlich nicht mehr atmete.
„Zehnprozentige Überlebenschance“Retterin und Geretteter sehen sich in Kölner Uniklinik wieder
Diesen 5. März dürfte Jenna Müller sich sehr sicher anders vorgestellt haben: Sie bummelte gerade über den Marktplatz in Köln-Mülheim, als sie lautes Rufen hörte – und einen Mann am Boden sah. Peter Muhrmann lag bereits in stabiler Seitenlage, auch den Notruf hatten Passanten schon abgesetzt, ein Rettungswagen war unterwegs. Jenna Müller ist Pflegefachfrau, kennt sich aus, sie begann sofort mit der Ersten Hilfe.
Müller testete den Schmerzreiz des Mannes und stellte fest, dass er nicht mehr atmete. Sie bat den Passanten, der den Notruf abgesetzt hatte, erneut die 112 zu wählen und der Leitstelle alles Wichtige zu sagen. Müller drehte Muhrmann auf den Rücken und begann mit der Wiederbelebung, mit Herzdruckmassage und Beatmung, und sie machte weiter, bis die Rettungswagen eintrafen.
Kölner Feuerwehr suchte über die sozialen Medien nach der Retterin
Das Team setzte die Wiederbelebung fort, verabreichte Medikamente und setzte einen Defibrillator ein und fuhr den Mann, der in Mülheim zusammengebrochen war, in die Uniklinik. Dort übernahm das Team um Dr. Christoph Adler, Leiter der klinischen Kardiologie und Intensivmedizin – und noch am Nachmittag dieses Tages konnte das künstliche Koma beendet werden.
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Ersthelferin Jenna Müller erfuhr jedoch erst am nächsten Tag davon, dass es Muhrmann wieder gut geht. Muhrmann hatte den Wunsch geäußert, seine Retterin kennenzulernen, und die Feuerwehr Köln startete eine Suchaktion in den sozialen Medien. Mit Erfolg: Müller sah den Beitrag und „war einfach nur glücklich“. „Ich konnte es gar nicht fassen, mir standen die Tränen in den Augen“, sagt sie.
Muhrmann überlebte dank „perfekter Rettungskette“
Müller meldete sich bei der Kölner Feuerwehr, und nur wenige Tage später gab es in der Uniklinik das Wiedersehen zwischen Retterin Jenna Müller, Peter Muhrmann und seiner Ehefrau. Sie beschreibt den 5. März als den „zweiten Geburtstag“ ihres Ehemannes. Auch für die Besatzung des Rettungswagens und die Ärzte, alle waren bei dem Wiedersehen dabei, war dieses Erlebnis ein sehr besonderes. So besonders, dass die Feuerwehr die Geschichte von Retterin und Gerettetem über ihren Instagram-Account verbreiteten.
Muhrmann hatte Glück, sagt Adler: Nur etwa zehn Prozent aller Betroffenen erlebten einen ähnlich glücklichen Ausgang wie Muhrmann. Ausschlaggebend war auch „eine optimale Rettungskette, die Hand-in-Hand funktioniert hat“, sagt der Arzt. Großen Anteil am Überleben Muhrmanns hatten also auch die Ersthelfer, die sich vorbildlich um ihn gekümmert hatten. Muhrmann konnte am Tag des Wiedersehens das Krankenhaus wieder verlassen.