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Sänger der Band MiljöKöln-Höhenhaus bleibt Mike Kremers Zuhause

Lesezeit 4 Minuten

Mike Kremer fühlt sich wohl in Höhenhaus, wo er „in wilder Romanze“ mit Frau und zwei Kindern lebt.

Köln – Die Band Miljö hat sich einen festen Platz im Kölner Karneval erspielt. Die fünf Jungs kennen sich bereits seit der Schulzeit auf der Schäl Sick. Gemeinsam touren sie von Köln über das Umland bis nach Hintertux.

Am besten gefällt es Sänger Mike Kremer jedoch immer noch in seinem Veedel. Den gebürtigen Höhenhauser zog es während seines Studiums über den Rhein bis nach Aachen, seine Heimat ist und bleibt aber der kleine Stadtteil zwischen Dünnwald und Dellbrück.

Wie hat es mit der Musik angefangen?

Schon als zweijähriger Junge fand ich die Kochtöpfe im Küchenschrank interessanter als mein Lego-Duplo – nicht etwa zum Kochen, sondern zum Schlagzeugspielen mit zwei Kochlöffeln als Sticks.

Meine Oma schenkte mir als ich drei war ein Kinderakkordeon und ich bekam Unterricht. Mit vier Jahren hatte ich den ersten Auftritt auf einer Rentner-Kaffeefahrt auf dem Rhein und erhielt meine erste Gage: Waffeln mit Sahne und heißen Kirschen. Seitdem hat mich die Leidenschaft gepackt.

Warum hat sich die Band schließlich dazu entschlossen, in den Karneval zu gehen?

Das haben wir unseren Freunden der „Fidele Wildwützjer, der Jugendabteilung des Karnevalvereins „Fidele Jonge“ aus Dünnwald, zu verdanken. Die haben uns gefragt, ob wir nicht als Spaßkapelle beim Dünnwalder Veedelszoch an Karnevalssonntag auf einem ihrer Wagen mitfahren wollen.

Damals spielten wir Songs der Bläck Fööss, Brings und Höhner. Das kam irgendwie sehr gut an, und wir fingen an, eigene Songs zu schreiben.

Wie war es, auf einmal mit den einstigen Vorbildern wie den Bläck Fööss auf einer Bühne zu stehen?

Das erste Mal war im vergangenen Jahr beim Unplugged-Konzert im Millowitsch-Theater, als Erry Stoklosa spontan zugesagt hatte, bei unserer Show zu gastieren. Ein paar Monate später rief er dann an, ob wir nicht im Gegenzug mit den Fööss in der Arena an Silvester spielen wollten.

Es war natürlich ein überwältigendes Gefühl, mit solch großartigen Musikern auf dieser riesigen Bühne stehen zu dürfen. Niemand von uns hätte sich das vor fünf Jahren auch nur erträumt. Und die Jungs sind nach wie vor Vorbilder für uns.

Bis zur neuen Session dauert es noch, was macht Miljö im Sommer?

Wir sind – zum Glück – auch den ganzen Sommer durch sehr gut gebucht. Langweilig wird uns bestimmt nicht. Außerdem gilt ja: Nach der Session ist vor der Session. Wir schreiben an neuen Songs und probieren diese vor Publikum aus.

Wo in Köln gefällt es Ihnen besonders gut?

Köln hat wirklich sehr viele schöne Ecken. Ein Veedel gibt es allerdings, in das es mich seit meiner Kindheit immer wieder hinzieht, und das ist Höhenhaus. Dort bin ich aufgewachsen, zur Grundschule gegangen; dort kenne ich einfach jede Ecke.

Das ist der perfekte Ort: Es gibt schöne Häuser mit Garten, aber man wohnt eben nicht draußen auf dem Land, sondern ist mit der Bahn in 20 Minuten in der Stadt – aber eben auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell im Dünnwalder Wildpark oder Waldbad.

Sie sind in Höhenhaus aufgewachsen, was verbinden Sie mit dem Stadtteil?

Mit Höhenhaus verbinde ich meine Kindheit und Grundschulzeit. Ich habe jahrelang in Aachen gelebt, um zu studieren und zu arbeiten, aber mich hat es stets zurück nach Kölle gezogen. Deshalb bin ich dann nach Neuehrenfeld und jahrelang gependelt zwischen Heimat- und Arbeitsort.

Als ich 2014 den Job in Aachen an den Nagel gehängt habe, bin ich mit meiner Familie nach Höhenhaus gezogen. Ich hoffe, dass meine Kinder einmal dieselbe Schule besuchen und sich ebenso wohl fühlen werden wie ich.

Zur Person

Mike Kremer wurde vor 32 Jahren geboren, lebt – wie er selbst sagt – in einer wilden Romanze und ist Vater zweier Kinder. Zusammen mit Sven Löllgen, Nils Schreiber, Max Eumann und Simon Rösler gründete der studierte Diplom-Informatiker vor rund fünf Jahren die kölsche Band Miljö.

Steckbrief

Was ist Ihr Lieblingsort?

Die Hängematte in unserem Garten, in der ich schon diverse Mittagsschläfchen gehalten habe.

Was mögen Sie an dem Veedel?

Dass die Leute in der Nachbarschaft sich hier mit Vornamen kennen und gegenseitig helfen – man ist Teil des sozialen Gefüges.

Was ist verbesserungswürdig?

Wir brauchen unbedingt einen ordentlichen Drogeriemarkt, denn dafür müssen wir immer nach Dellbrück fahren.