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Sechs potenzielle Bauflächen in MülheimWo in Zukunft neuer Wohnraum entstehen könnte

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Mehr als zwölf Hektar des Waldes im Winkel zwischen der Kunstfelder Straße und der Berliner Straße in Dünnwald würden verschwinden. 

  1. Immer mehr Menschen zieht es in die Stadt, der Wohnraum wird knapp, die Mieten steigen. Was tun, um die Lage zu entspannen?
  2. In Mülheim wurden sechs Gebiete ausgewählt, in denen bei gleichbleibendem Bevölkerungswachstum bis 2040 neuer Wohnraum entstehen könnte.
  3. Wer jedoch auf eine schnelle Lösung für das Wohnraumproblem hofft, wird enttäuscht: Mit einer Entscheidung ist erst in zehn Jahren zu rechnen.

Mülheim – Mülheims Bezirksvertretung lehnt Teile des Regionalplans ab, den die Stadt zur Ausweisung neuer Baugebiete erarbeitet hat. Dieser wird gebraucht, um der Bezirksregierung Vorschläge zu unterbreiten, wie dem Bevölkerungswachstum bis 2040 Rechnung getragen werden kann. Das Gremium wies zwei von sechs Vorschlägen im Stadtbezirk entschieden zurück.

Die Bezirksregierung ist Träger des Regionalplans und hat der Stadt aufgetragen, zusätzliche Flächen im Umfang von 2637 Hektar für Allgemeine Siedlungsbereiche und 815 Hektar für Gewerbe- und Industriebereiche zu ermitteln.

Sechs Grundstücke ausgewählt

Nun sucht die Verwaltung Flächen, die bis 2040 als potenzielles Bauland in Frage kommen. Im Stadtbezirk Mülheim wurden sechs Grundstücke ausgemacht und gingen in eine Vorschlagsliste ein.

Dabei handelt es sich in Buchheim um eine Erweiterung der Siedlung Kattowitzer Straße nach Osten bis zum Buchheimer Ring, eine Randbebauung entlang der Straße Thurner Kamp in Dellbrück, zwei Flächen, die sich zwischen Stammheim und Höhenhaus südlich des Dünnwalder Kommunalwegs befinden, ein potenzielles Gewerbegebiet östlich der Düsseldorfer Straße in Stammheim sowie ein zwölf Hektar großer Bogen im Waldstück zwischen Berliner Straße und Kunstfelder Straße in Dünnwald.

Entscheidung in zehn Jahren

„Bei allen handelt es sich um Optionsflächen, die wir nur dann nutzen, wenn das Wachstum bis 2040 anhält“, betonte Thilo Bosse vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Endgültig darüber entschieden würde erst in zehn bis 15 Jahren. Doch die Vorschläge, so hoffe die Stadt, würden heute schon als Ventil gegen explodierende Mietpreise dienen.

SPD und Grüne dagegen forderten in einem Änderungsantrag, das Waldstück in Dünnwald vollkommen aus dem Plan zu nehmen und auch einen Teil der in Höhenhaus vorgesehenen Flächen abzulehnen. Schließlich liege der Wald in einem Landschaftsschutzgebiet.

„Stattdessen soll im Stadtteil lieber die Infrastruktur wie der Leuchterstraße oder der Berliner Straße ausgebaut werden und eine bessere Anbindung der Stadtteile Dünnwald und Höhenhaus an Mülheim geschaffen werden“, erklärte Winfried Seldschopf (Grüne). Dann könne auch darüber nachgedacht werden, bestehende Wohngebiete zu verdichten.

Bessere Infrastruktur erforderlich

Berit Kranz (SPD) stimmte Seldschopf zu und forderte, Dünnwald endlich besser an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen. Das könne unter anderem durch eine Taktverdichtung der Stadtbahnlinie 4 geschehen.

Außerdem warnte sie davor, auf der grünen Wiese neu zu bauen: „Die Donewald-Siedlung wurde auf freiem Feld entstanden und ist bis heute mit lediglich einer Buslinie faktisch vom Rest des Stadtteils isoliert.“

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Die CDU wiederum wandte sich gegen eine Bebauung am Thurner Kamp. „Wir haben schon vor Jahren einen Antrag gestellt, die Wiesen am Thurner Kamp vollumfänglich zu erhalten und gegebenenfalls eine Obstbaumwiese anzulegen“, betonte Stephan Krüger. Seine Fraktion lehne daher die Einbeziehung dieser Fläche ab.

Einstimmig gegen Waldbebauung

Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs ließ erst über einzelne Punkte abstimmen, bevor über die Gesamtvorlage entschieden wurde. So stimmten die Kommunalpolitiker gegen die Stimmen der CDU für eine Randbebauung des Thurner Kamps.

Ein Baugebiet im Dünnwalder Wald dagegen wurde einstimmig abgelehnt, wie auch ein Teilstück der Fläche in Höhenhaus – ein kleiner Zipfel östlich der Autobahn. Da im Entwurf der Stadtverwaltung auch ein Hinweis enthalten war, dass die Bezirksvertretung bei Ablehnung von einzelnen Flächen Ersatzgrundstücke vorschlagen solle, wurde auch dieser Passus gestrichen. Einschließlich der Änderungen verabschiedeten die Bezirksvertreter die Verwaltungsvorlage einstimmig.