Die Tiersuchhilfe unterstützt Hundebesitzer und -besitzerinnen in Köln und im Umland. Im Fall der Hundedame Sunny blieb die Suche erfolglos.
„Wo ist Sunny?“So unterstützt die Tiersuchhilfe nach vermissten Hunden in Köln und in der Region
Wie vom Erdboden sei die 13-jährige Sunny plötzlich verschwunden, erzählt Besitzerin Melanie Samare dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Am Vormittag des 19. Dezembers war Samare mit der Australian-Shepherd-Dame noch in Köln-Stammheim spazieren. Plötzlich war sie einfach nicht mehr da.
Seit ein paar Monaten sei Sunny schwerhörig, deshalb blieb das Rufen nach ihr erfolglos. Auch andere Hundebesitzer und -besitzerinnen, die sich an diesem Vormittag auf der Hundewiese am Fort XII an der Ecke „Gerstenkamp/Am Stammheimer Häuschen“ aufhielten, hatten Sunnys Verschwinden nicht bemerkt.
Hündin Sunny verschwindet in Köln-Stammheim: Tiersuchhilfe im Einsatz
Ein Fall für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der „Tiersuchhilfe Rhein-Sieg/Oberberg“, die auch regelmäßig in Köln aushelfen, wenn Hunde oder Katzen verschwinden. Mit fünf Suchhunden wurde Sunny in den folgenden drei Tagen in der ganzen Umgebung gesucht – ohne Erfolg. Und so liegt der Verdacht nahe, dass Sunny von Menschen mitgenommen wurde.
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Dies sei nicht außergewöhnlich, erzählt Jenny Seidt von der Tiersuchhilfe. Gerade im Kölner Stadtgebiet komme es immer wieder zu Fällen, in denen Hunde einfach von Fremden mitgenommen werden. Sei es von Müttern oder Vätern, die ihrem Kind eine Freude machen wollen oder von wohnungslosen Menschen, die einen Mitstreiter an ihrer Seite suchen. Die Polizei Köln konnte auf Anfrage bislang noch keine genauen Zahlen zu Hunde-Diebstählen mitteilen.
Verschwundene Hunde: Weg in die Öffentlichkeit kann mögliche Täter unter Druck setzen
Auch organisierte Banden, die die Hunde anschließend einsetzen, um Menschen mit ihnen zum Betteln zu schicken, kommen als mögliche Täter infrage. Vor allem in Ostdeutschland sei diese Masche in den vergangenen Jahren immer häufiger vorgekommen, aber auch in Nordrhein-Westfalen häufen sich die Fälle der sogenannten „Bettel-Mafia“.
Jenny Seidt betont im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, wie wichtig es sei, dass Fälle von verschwundenen Hunden öffentlich gemacht werden. „Mit der Öffentlichkeit wächst auch der Druck auf die Diebe“, erklärt Seidt. Dafür sei vor allem auch Social Media hilfreich, auf der Facebook-Seite der Tiersuchhilfe werden die Beiträge fleißig geteilt. Auch mit Tierheimen und Tierärzten sowie mit der Polizei und der Feuerwehr sei man gut vernetzt.
Die Polizei in Köln wiederum gehe laut Seidt erstaunlich offen und fürsorglich mit den Fällen um. Doch auch den Beamten sind irgendwann die Hände gebunden, schließlich gelten Tiere im Strafrecht nicht als natürliche oder juristische Personen.
Und so bleibt auch bei Sunny nur die Hoffnung, dass potenzielle Diebe den Hund doch wieder abgeben und er wieder nach Hause zu Melanie Samare kann. (ft)
Update: Sunny ist am 29. Dezember wieder gefunden worden. Sie saß in einer zwei Meter tiefen Grube. Sie war allerdings weder unterernährt noch dehydriert, sodass weiterhin der Verdacht nahe liegt, dass ihn fremde Menschen erst mitgenommen und dann wenige Tage später wieder ausgesetzt haben.