Nippes/Innenstadt – Die KVB-Haltestelle Lohsestraße bildet nicht nur das Tor nach Nippes, sie hat auch ein großes Einzugsgebiet. Für Fahrgäste etwa im Gebiet von der Steinbergerstraße bis zur Agneskirche ist sie der nächstgelegene Stadtbahn-Anschluss, hier verkehren die Linien 12 und 15. Menschen mit Gehbehinderung haben es dort jedoch schwer, denn der Weg zum Gleis ist lang und mit vielen Treppenstufen versehen – erst recht, wenn die Rolltreppen defekt sind.
Doch nun ist endlich Besserung in Sicht: Bald steht die Installation von Aufzügen an. Der Detail-Planungsbeschluss ist auf der Zielgeraden der politischen Beratung. Der Verkehrsausschuss, die Bezirksvertretung Nippes und der Finanzausschuss haben bereits einem Start der Feinplanung zugestimmt. Am Donnerstag stehen die Lifte auf der Tagesordnung des Stadtrates, der abschließend zustimmen muss. Dass dies geschieht, gilt jedoch als wahrscheinlich. Dann könnten im Laufe des nächsten Jahres die ersehnten Lifte kommen.
Weitere Haltestellen werden umgebaut
Das Bauvorhaben ist Teil des städtischen Programms zur Barrierefreiheit von Bahn-Haltestellen. Die 2011 vom Verkehrsausschuss beschlossene Prioritätenliste umfasst 33 Haltestellen-Punkte im Stadtgebiet, die bisher für Menschen mit eingeschränkter Mobilität schwer zugänglich sind. Im Stadtbezirk Nippes wäre die Lohsestraße die dritte Nachrüstung. Vorausgegangen waren die Anhebung des Bahnsteigs und ein Rampen-Aufgang an der Amsterdamer Straße/Gürtel im Jahr 2012, sowie die Umgestaltung der Haltestelle Neusser Straße/Gürtel, die Anfang 2014 ebenfalls Lifte bekam. In den nächsten Jahren stehen noch Fahrstuhl-Nachrüstungen an den Haltestellen Geldernstraße/Parkgürtel und Escher Straße an – hier verkehrt die Linie 13 – sowie die Anhebung der Bahnsteige und der Anbau von Aufzügen für die zwei separaten Haltestellen an der Slabystraße (Linie 13 und 18). Einen festen Termin für all diese Vorhaben gibt es jedoch nicht.
„Wir sind dabei, die Prioritätenliste zu aktualisieren, denn es haben sich seit 2011 Verschiebungen ergeben“, erläutert Gerd Neweling, Leiter des Amts für Brücken und Stadtbahnbau. Im Nachhinein hätten sich einige auf der Liste noch vor der Lohsestraße platzierte Vorhaben wegen der räumlichen Verhältnisse als komplizierter herausgestellt als zunächst gedacht. Dazu gehören etwa der Aufzug für den U-Bahn-Halt Friesenplatz oder die Bahnsteig-Anhebung am Barbarossaplatz. „Da kann es dann schon mal sein, dass eine Nachrüstung von Projekten mit niedrigerer Priorität überholt wird.“
Laut der vorliegenden Grobplanung für die Lohsestraße würden die beiden Aufzugskabinen nahe der beiden Haltestellen-Ausgänge installiert, die in Richtung Nippeser Zentrum gelegen sind. Sie entstehen auf dem Bürgersteig nahe der Shell-Tankstelle einerseits und dem Jugend-Verkehrsübungsplatz andererseits. Der östliche Aufzug – am Verkehrs-Übungsparcours und dem Carsharing-Stützpunkt – läge auf dem heutigen Radweg. Dort wird der Straßenzug daher umgeplant. Im Westen – nahe der Tankstelle – ist es unproblematischer: Der Lift findet auf dem ausreichend breiten Bürgersteig Platz.
Das Projekt ist mit 5,4 Millionen Euro Gesamtkosten kalkuliert. Die Stadt kann sich jedoch voraussichtlich 90 Prozent der Summe über den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) zurückholen. „Der Aufwand und Schwierigkeitsgrad an der Lohsestraße ist nicht so hoch, die Platzverhältnisse an der Oberfläche sind unproblematisch – bis auf den Aufzug, der momentan noch auf dem Radweg läge“, bilanziert Neweling.