Köln – Ein paar Regentropfen zischen am Donnerstagnachmittag auf dem heißen Asphalt der Inneren Kanalstraße auf. Hier, wo in den vergangenen Tagen ein Krater von 20 Metern Durchmesser eine zentrale Verkehrsachse der Stadt lahmgelegt hat, laufen nun die letzten Arbeiten, um das Loch zu schließen. Mit schwerem Gerät tragen Bauarbeiter die letzte Schicht auf, damit in ein paar Stunden der Verkehr wieder fließt.
Seit Freitagmorgen ist die Innere Kanalstraße wieder durchgängig befahrbar. Um 4.30 Uhr, also noch vor dem freitäglichen Berufsverkehr, wurden die Sperrungen laut Rhein-Energie aufgehoben. Auch die Querverbindung zwischen Krefelder Straße und Merheimer Straße sind freigegeben worden sein. Die Busse der Linien 127 und 142, die für die Dauer unterbrochen worden waren, fahren wieder die üblichen Routen.
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Am Montagabend hatte ein Wasserrohrbruch unter der sechsspurigen Fahrbahn das Erdreich absacken lassen. Das etwa 100 Jahre alte, 40 Zentimeter dicke Rohe platzte längsseitig die Straße wurde auf einem knappen Kilometer in beide Richtungen gesperrt. Staus in Nippes und auf der A57 waren die Folge.
Für viele Anwohner, Fußgänger und Radfahrer waren es aber auch Tage der Entspannung: Sechs autofreie Spuren mitten in der Stadt haben Ruhe gebracht, wo sonst hunderttausende Autos und Lkws vorbeirauschen. „Die letzten Tage waren so beruhigend. Von mir aus kann es noch ein paar Tage so weitergehen“, sagt ein Anwohner, der in der Nähe der Kreuzung lebt, als er beobachtet, wie die Bauarbeiter mit Schubkarren den dampfenden Asphalt über die Straße schieben. Und noch etwas fällt ihm aufgefallen: „Die Vögel brüllen nicht mehr so laut wie vorher. Die mussten immer den Verkehr übertönen, aber das ist ja im Moment nicht mehr nötig. Jetzt zwitschern sie nur noch leise. Die Natur passt sich eben an.“
Demonstration für dauerhafte Sperrung für Autos
Für eine spontane Kundgebung für eine autofreie Stadt nutzte Ratsmitglied Thor Zimmermann von der Ratsgruppe GUT die Sperrung. Mit rund zwei Dutzend Fußgängern und Radfahrern demonstrierte er am Donnerstagnachmittag dafür, dass weitere Teile der Stadt zu Bannmeilen für Autos werden – und zwar dauerhaft. „Weniger Lärm, bessere Luft und mehr Platz. Autofreie Straßen haben viele Vorteile für Anwohner“, sagte Zimmermann. Immer wieder werde behauptet, der Verkehr komme komplett zum Erliegen, wenn einzelne Straßen gesperrt werden, so Zimmermann. „Aber so ist es ja nicht.“
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Eine Kleingartensiedlung und ein Getränkemarkt waren an die beschädigte Wasserleitung angeschlossen. Diese wurde nach Angaben der Stadt stillgelegt. Die betroffenen Anschlüsse werden nun über andere, bereits bestehende Leitungen versorgt. Weitere Haushalte waren nicht betroffen.