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Mit 290 WohnungenAuf ehemaliger Kölner Mülldeponie entsteht ein neues Viertel

Lesezeit 3 Minuten
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290 Wohneinheiten in sechs Häusern sollen gebaut werden.

  1. In Köln-Weidenpesch entsteht auf einem 3,64 Hektar großen Areal eine neue Wohnsiedlung.
  2. Die Abbrucharbeiten auf dem Gelände sind bereits abgeschlossen.
  3. Die Siedlung soll ein Hingucker werden, auch öffentlich nutzbare Flächen werden versprochen.

Köln-Weidenpesch – Ein weiter Blick bietet sich seit kurzem über die große Fläche zwischen Simonskaul, Neusser Straße und dem neuen Zuführungsgleis zur Bahn-Abstellanlage der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB).

Wo noch vor kurzem eine kleine Siedlung mit Häuschen und Handwerksbetrieben lag, blickt man nun auf Erdreich und einige Bäume, die beim Abbruch des Geländes stehen blieben.

Bonava Wohnbau GmbH ist federführend

Auf dem 3,64 Hektar großen Areal entsteht die neue Wohnsiedlung von Weidenpesch unter Federführung der Bonava Wohnbau GmbH als Projektentwickler, die in sechs auf dem Areal verteilten Häusern insgesamt 290 Miet- und Eigentumswohnungen baut, sowie der GAG, die ein großes Mehrfamilienhaus mit 98 Wohneinheiten, einer vierzügigen Kita und neuen, größeren Räumen für das Jugendzentrum „Dachlow“ an der Ecke von Neusser Straße und dem Abzweig des Zuführungsgleises errichtet.

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Im November 2021 hatten die Abbrucharbeiten auf dem Gelände begonnen, nun sind sie abgeschlossen. In der westlichen Hälfte des Areals entsteht ein öffentlicher Park mit Spielmöglichkeiten.

Baugrund muss erst saniert werden

„Wir sind dabei, mit der Stadt die letzten Züge des Sanierungsplans abzustimmen“, erläutert Jörn Lange von der Bonava GmbH, der das Projekt mitkonzipiert hatte, beim Termin auf der Baustelle.

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Weites Feld: Die Abbrucharbeiten am Simonskaul für die neue Siedlung sind beendet.

„Wenn alles klappt, könnte die Bodensanierung noch in diesem Quartal starten.“ Die Aufgaben sind gigantisch: Voraussichtlich 100.000 Kubikmeter Erdreich müssen ausgekoffert werden, die Bauteams werden bis zu zehn Meter tief graben. Denn unterhalb von Teilen des Geländes befand sich früher eine große Mülldeponie.

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Weites Feld: Die Abbrucharbeiten am Simonskaul für die neue Siedlung sind beendet.

Diese Tatsache hatte seit Bekanntwerden des Bauprojekts für große Sorgen bei Anwohnern und Bezirkspolitikern gesorgt. Man wolle jedoch sicherstellen, dass bei Baubeginn keine schädlichen Stoffe mehr im Boden zurückblieben, betont Lange. „In der zurückliegenden Zeit waren Objekt- und Geländesicherung deshalb große Themen bei uns. Es kamen immer wieder Leute illegal aufs Grundstück, einige bauten sich sogar einen Pool.“

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Während die Erdarbeiten voraussichtlich zwölf Monate lang laufen, ist parallel der Bebauungsplan fürs neue Veedel in Arbeit, der im Sommer 2021 bereits offengelegt wurde. Gegen Herbst soll er rechtskräftig werden. Sobald die Bodensanierung fertig ist und der Bebauungsplan steht, soll der Hochbau fürs neue Viertel beginnen.

Parks, Spielplätze, Wegeverbindungen

Die neue Siedlung entsteht nach Plänen, zu denen die Architekturbüros Lorenzen Meyer aus Berlin und Schmitz aus Köln beigetragen haben; mit ihren Entwürfen hatten die Büros den ersten und zweiten Platz des damaligen Architektenwettbewerbs belegt. Nicht nur die Siedlung werde ein Hingucker, sondern auch das Umfeld profitiere, betont Lange. „Es wird auf jeden Fall mehr städtebauliche Qualität geben. Die Fläche wird öffentlich nutzbar, inklusive des neuen Parks, es entstehen Kitaplätze, neue Wegebeziehungen und Abkürzungen von und zur Neusser Straße. Und mit Spielplätzen ist Weidenpesch bislang auch eher unterversorgt.“

Tiefgaragen mit Elektroladestationen

Für das neue Quartier wird auch ein weiterer Abschnitt des Simonskauls ausgebaut; dort befinden sich Tiefgaragen-Einfahrten. „Wir versuchen jedoch die Verkehrsbelastung so gering wie möglich zu halten, das gilt auch für die Bauphase“, unterstreicht der Projektmanager. So werde beim Wiederverfüllen der Grube so viel altes Erdreich wiederverwendet wie möglich, um Lastwagenfahrten zu minimieren. Zudem hoffe er, dass möglichst viele Bewohner für Fahrten in die Stadt öffentliche Verkehrsmittel und das Rad nutzen würden; schließlich sei die Siedlung sehr gut angebunden.

Für das Innere der Siedlung hat die Bonava viele weitere Umweltaspekte aufgenommen – etwa Dachgärten, eine feste Carsharing-Station, Bike-Sharing in Zusammenarbeit mit den KVB, ein hausinternes Leihsystem für Elektro-Lastenräder und Fahrrad-Reparaturstationen sowie die Tiefgaragen-Stellplätze mit Elektroanschluss. „Wir schaffen acht Prozent mehr Fahrrad-Stellplätze, als es notwendig gewesen wäre.“ In Kürze soll eine Projekt-Website an den Start gehen; obwohl der Vertrieb noch nicht gestartet ist, habe es erste mündliche Anfragen von Interessenten gegeben.