Einem Medienbericht zufolge soll es sich bei einem Tatverdächtigen um einen unzufriedenen Patienten der Ärztin handeln.
Unzufriedener Patient?Männer sollen Kölner Ärztin in Niehl entführt haben – Tatverdächtige in U-Haft
Der Schock über das, was in ihrer Nachbarschaft passiert sein soll, sitzt bei vielen Anwohnern der Sebastianstraße in Köln-Niehl noch tief. Schon am Freitagabend, so berichten einige von ihnen, kreiste ein Hubschrauber über ihr Viertel im Kölner Norden. Am Samstag sperrte die Polizei dann Teile der Straße ab, Anwohner durfte ihre Wohnungen nicht verlassen, die Polizei durchsuchte die Hinterhöfe in der Nähe einer Wohnung, die sie wenig später stürmen sollten, so berichten es Anwohner.
Männer sollen Ärztin sediert und verschleppt haben
Hintergrund dieser Aktion: Ein 39-Jähriger und ein 54-Jähriger, so teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit, sollen am Freitag eine Ärztin in ihrer Praxis überwältigt und gegen ihren Willen in eine Wohnung verschleppt haben. Mit Verweis auf laufende Ermittlungen macht die Staatsanwaltschaft derzeit keine Angaben zu weiteren Details oder dem Motiv der Tat.
Laut einer WDR-Recherche soll einer der Tatverdächtigen ein unzufriedener Patient der Ärztin gewesen sein und Geld von ihr verlangt haben. Die Frau, so heißt es weiter, hätte Geld – die Rede ist von mehr als einer Million Euro - an diesen Patienten überweisen sollen. Das habe jedoch nicht funktioniert, woraufhin die Männer die Frau bedroht hätten. Die Ärztin sei laut Informationen aus Justizkreisen mit Kabelbindern gefesselt und sediert worden.
Ehemann hatte Frau als vermisst gemeldet
Laut Staatsanwaltschaft ließen die Beschuldigten die Frau am Samstagmittag wieder frei. Sie konnte selbstständig die Polizei verständigen. Daraufhin suchten die Beamten die Wohnung auf und nahmen die beiden Verdächtigen am Samstagnachmittag in der Wohnung in Niehl fest. Der Jüngere der beiden Beschuldigten bestreitet laut WDR die Tat.
Der Ehemann hatte seine Frau am Freitagabend als vermisst gemeldet, nachdem sie nicht von der Arbeit nach Hause gekommen war. (fho)