Der Blitzeinschlag in Köln war zehnmal so stark wie normale Blitze. Er soll in der Nähe des Rheinufers eingeschlagen haben.
So stark wie nur ein Prozent aller EinschlägeHeftiger Blitzeinschlag in Köln schreckt Einwohner auf
Ein seltener und enorm starker Blitzeinschlag hat am Mittwochabend Köln erschüttert. Gegen 23.15 Uhr war ein Blitz mit einer Stärke von mehr als 200.000 Ampere in der Nähe des Hafens im Stadtteil Köln-Niehl eingeschlagen und hatte für einen lauten Knall gesorgt. Ein Blitzeinschlag dieser Stärke ist enorm selten – nur ein Prozent aller Blitze werden jemals so stark.
Gemessen wurde der Einschlag um exakt 23.16 Uhr und 13 Sekunden unmittelbar vor der Einfahrt zum Kölner Hafen. Er soll eine Maximalstärke von 212.000 Ampere erreicht haben. Das geht aus einer Messung des Wetterdienstes „Kachelmannwetter“ hervor. Es habe sich dabei um einen „wilden Hausrüttler“ gehandelt. So werden Blitze genannt, die eine Stärke von mehr als 100.000 Ampere erreichen.
Köln: Heftiger Blitzeinschlag in Niehl erreicht mehr als 200.000 Ampere – Einschlag direkt am Rheinufer
Der Blitz soll in Köln-Niehl in die Erde eingeschlagen sein, die Standortbestimmung bei Blitzeinschlägen hat laut Angaben des Blitzmessdienstes BLIDS von Siemens eine Genauigkeit von etwa 50 Metern. Ist die Messung der Stärke korrekt, dann zählt der Kölner Blitzeinschlag zu den heftigsten überhaupt in Deutschland.
Alles zum Thema Rhein
- Ruderer brachten gerade Boot weg Frachtschiff kracht in Steg von Bonner Ruder-Verein – Großeinsatz
- Von Strömung mitgerissen Zwei Nichtschwimmer werden im Rhein in Baden-Württemberg vermisst
- Eltern unter Verdacht 15-Jährige tot am Rheinufer entdeckt – Todesursache ermittelt
- Vor Spiel gegen die Schweiz Schotten feiern auf dem Rhein – Lukas-Podolski-Rufe in der Kölner Altstadt
- Unwetter in Deutschland Mehr als 300 Liter Regen im Allgäu – Hochwasserwelle erreicht Köln
- Christi Himmelfahrt Rheinschwimmen 2024 führt am Kölner Dom vorbei
- „Wir investieren in die Zukunft“ Traditionsunternehmen Köln-Düsseldorfer startet in die Hauptsaison
Jedoch ist nicht gesichert, ob der Kölner Blitzeinschlag wirklich so stark war. Denn um die Stärke eines Blitzeinschlags genau zu bestimmen, müsste dieser direkt in eine Messstation einschlagen. Ist dies nicht der Fall, wird die Stärke des Einschlags durch die Veränderung der elektromagnetischen Felder im Umfeld berechnet. Ein Blitzeinschlag in Deutschland kann von bis zu 30 Antennen registriert werden.
Köln-Niehl: Blitzeinschlag sorgt für lauten Knall – so stark wie nur ein Prozent aller Blitze
Im Gegensatz zu „herkömmlichen Blitzen“, die eine Stärke zwischen 15.000 und 20.000 Ampere erreichen, fehlen für so starke Blitzeinschläge wie in Köln-Niehl die Vergleichswerte. Das erschwert das Berechnen der tatsächlichen Blitzstärke. Deutsche Experten gehen davon aus, dass Blitze eine maximale Stärke von 350.000 bis 400.000 Ampere erreichen können.
Im Jahr 2018 wurde in Baden-Württemberg ein Einschlag mit 685.000 Ampere gemessen – Experten halten diesen Wert aber für unrealistisch. Der Kölner Wert von 212.000 Ampere liegt dagegen im Rahmen dessen, was möglich ist. Glücklicherweise schlug dieser auch im Boden und nicht in einem Gebäude ein. Abgesehen von einem lauten Knall war der Schreck in Köln nach wenigen Sekunden also wieder vorbei. (shh)