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Gefahr durch GeisterfahrerViele Radler nutzen neuen Weg am Gürtel falsch herum

Lesezeit 2 Minuten
Auf einem Radweg kommen sich Radler entgegen. Links ist der Aufgang zur S-Bahn, rechts eine zweispurige Straße.

Auf dem neuen Radweg entstehen oft gefährliche Situationen.

Der neue Radweg an der Unterführung Geldernstraße/Parkgürtel wird häufig in falscher Richtung befahren – was für Gefahren sorgt. Nun soll Abhilfe her.

An der Unterführung Geldernstraße/Parkgürtel hält man schon beim Zuschauen den Atem an: Ein Radfahrer kommt mit sportlichem Tempo die Geldernstraße heruntergefahren – und biegt nahezu ungebremst nach rechts in den Tunnel ein, jedoch auf die in seiner Richtung genau falsche Spur. Diese hatte die Stadt in den vergangenen Wochen, mit weißen Blöcken von der Fahrbahn des Autoverkehrs getrennt, angelegt. Sie ist jedoch für den Radverkehr in Gegenrichtung gedacht – für die aus Nippes kommenden Radler, die in Richtung Bilderstöckchen / Ehrenfeld unterwegs sind.

Ein Radfahrer fährt auf der einer Radspur an einer zweispurigen Straße. Es sind Fahrradpiktogramme mit Richtungspfeile und ein Zebrastreifen aufgemalt.

Ein Radler fährt auf der falschen Spur des neuen Radstreifens an der Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel.

Der Radverkehr in Richtung Nippes muss den bereits zuvor bestehenden Radweg nehmen, der durch einen Bordstein vom neuen Weg getrennt ist. Wäre dem besagten Radler genau in der Kurve jemand begegnet – ein schwerer Unfall wäre höchstwahrscheinlich nicht zu vermeiden gewesen. Auch ansonsten scheint der Radverkehr in Richtung Nippes mehr oder weniger „nach Zufallsprinzip“ den richtigen oder falschen Radweg zu nutzen. Er ist zwar vor der Unterführung mit Pfeilen auf dem Asphalt ausgeschildert, offenbar verstehen einige Radler die Markierung aber nicht oder übersehen sie einfach.

Bezirksvertretung Nippes fordert schnelle Abhilfe

Aus der Gegenrichtung, von der Kempener / Merheimer Straße kommend, ordnet sich eine Mehrheit richtigerweise auf den neu angelegten Radweg auf Fahrbahnniveau ein, doch auch hier gibt es einige „Geisterfahrer“ zu beobachten. Nun verlangt die Bezirksvertretung Nippes schnelle Abhilfe. Einstimmig verabschiedete sie den Dringlichkeitsantrag von Grünen und der Fraktion Gut & Klimafreunde, die Kennzeichnung nachzubessern – mit einer eindeutigen Beschilderung und möglichst auch Fahrbahn-Markierung.

„Der neue Radweg ist nicht gut beschildert, manche befahren ihn jedoch vielleicht auch mit Absicht“, mutmaßte Daniel Hanna (CDU). Auch Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert (Grüne) sei schon vor Ort gewesen, wie sie erzählt. „Dort ereignen sich gefährliche Dinge. Ich habe ein Video davon gemacht.“

Die Stadt verneint, dass die neue Kennzeichnung uneindeutig sei. „Ein Befahren des neuen Radfahrstreifens in Fahrtrichtung Nippes ist nicht vorgesehen. Dies ist an der Zufahrt durch Markierung eindeutig kenntlich gemacht“, so Stadt-Pressesprecher Robert Baumanns. Dennoch nehme die Stadt die Hinweise sehr ernst und werde die Situation kurzfristig unter die Lupe nehmen, gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, „insbesondere mit Blick auf das Befahren des Radfahrstreifens in falscher Richtung.“