Vor 25 Jahren startete der BKSB, der Bundes-Dachverband kommunaler Senioren- und Behinderten-Heimträger. Otto B. Ludorff, langjähriger SBK-Chef, war maßgeblich beteiligt.
JubiläumEinstiger SBK-Chef gründete Seniorenarbeits-Bundesverband mit
„Wir hatten damals in NRW geguckt, wo es große städtische Senioreneinrichtungen gibt, wollten uns zusammensetzen und unsere Interessen als kommunale Träger abstimmen“, erinnert sich Otto B. Ludorff, bis Ende 2017 langjähriger Leiter der Sozial-Betriebe Köln (SBK). „Und aus unserem Arbeitskreis entwickelte sich nach ein paar Sitzungen der Verband.“
Im Jahr 1996 taten sich die kommunalen Träger der Senioren- und Behindertenarbeit in NRW erstmals in einem Landesverband zusammen; im Januar 2000 gründete sich in Siegburg schließlich für ganz Deutschland der Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB), den Ludorff bis 2018 leitete.
Auch der Verbandssitz befand sich bis vor drei Jahren auf dem SBK-Gelände, im Gebäude des Seniorentreffs Riehl gegenüber des Festsaals. Vor drei Jahren zog die Zentrale des BKSB nach Berlin um, vor allem, um näher an der Bundespolitik zu sein. Der NRW-Landesverband sitzt jedoch nach wie vor in den Räumen auf dem SBK-Areal.
Mehr als 90 Mitglieds-Organisationen bundesweit
Nun feiert der BKSB sein 25-jähriges Bestehen – und zum Jubiläum kehrten die Vereins-Mitstreiter und Wegbegleiter für eine Feierstunde mit Pressekonferenz nach Köln zurück. Als Dachverband kommunaler Senioren- und Behinderten-Heimträger ist er das Pendant zu den Wohlfahrtsverbänden für freie Träger, den kirchlichen Verbänden Diakonie und Caritas, oder dem Bundesverband Privater Anbieter Sozialer Dienste (bpa). Als solcher begleitet man die Gesundheitspolitik auf Bundesebene und ist Mitglied im Qualitätsausschuss Pflege.
„Wir haben mittlerweile mehr als 90 Mitglieder und verzeichnen zahlreiche Neuzugänge in den vergangenen Jahren“, so der heutige BKSB-Vorsitzende Alexander Schraml, Honorarprofessor an der TH Würzburg-Schweinfurt und bis 2023 Vorstand der Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, die unter anderem Kliniken und Seniorenhäuser betreiben.
„In Kürze wollen wir 100 Mitglieder haben; kommende Woche nehmen wir zwei Neumitglieder aus Baden-Württemberg auf.“ Die kommunalen Mitgliedsbetriebe und -institutionen kommen aus derzeit elf Bundesländern; besonders stark ist der BKSB in NRW, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen vertreten. Größtes Mitglied ist die kommunale Berliner Vivantes GmbH mit mehr als 2000 Betten; die SBK befinden sich mit weit mehr als 1000 Bewohnern ebenfalls unter den bundesweiten „Schwergewichten“.
Wunsch an neue Bundesregierung: Dringlichkeit der Pflegethemas erkennen
Trotz des bekannten Personalmangels in der Pflege, der nahenden Pensionierung der „Babyboomer“-Generation und dem Problem steigender Heimentgelte blickt der BKSB auch optimistisch in die Zukunft. „Das Bewusstsein, dass die Seniorenpflege Teil der kommunalen Daseinsvorsorge ist, ist gewachsen“, betont Schraml. Anders als private Anbieter müssten kommunale Träger nun mal keine Investoren-Interessen oder Gewinnziele berücksichtigen.
Was die Politik unbedingt erledigen müsse sei, endlich das Pflegeassistenz-Ausbildungsgesetz zu verabschieden und die Eigenanteile von Bewohnern am Heimentgelt zu begrenzen; die Pflegeversicherung verfehle immer mehr ihr eigentliches Ziel, eine Sozialhilfe-Bedürftigkeit abzuwenden. „Außerdem ist wichtig, dass die neue Bundesregierung die Dringlichkeit des Themas Pflege überhaupt erkennt, und auf ihrer Agenda nach vorne setzt.“ Man brauche mehr unternehmerische Freiheiten in der Entwicklung der Einrichtungen und weniger Bürokratie.