Der Zoo bezeichnet die Veranstaltung auf seiner Website als „größtes Single-Event in Köln“.
„Wir wollen die Leute vom Internet wegholen“Im Kölner Zoo kann man am Freitag den Partner fürs Leben finden
Premiere im Kölner Zoo: Am nächsten Freitag öffnet er abends seine Pforten allein für Singles ab 18 Jahren. Von 18.30 bis 22.30 Uhr haben sie die Möglichkeit, beim Besuch des weitläufigen Geländes jemanden kennenzulernen. Nach der Begrüßung und Einstimmung mit einem Willkommensdrink erhält jeder Gast auf Wunsch einen farbigen Anstecker seiner Wahl. Rot steht für „Frau gesucht“, Blau für „Mann gesucht“ und Gelb für „gesuchtes Geschlecht egal“.
Dann geht es hinein in den Zoo mit seinen mehr als 10.000 Tieren und vielen lauschigen Plätzen. Zum Angebot des Abends gehören verschiedene Kurzführungen zum „Liebesleben“ der Tiere, Info-Mobile, Speed-Datings, Kennlern-Spots, Speisen und Getränke, Lounge-Musik und ein Konzert des gut 140 Sängerinnen zählenden Chors „Veedelsperlen“; dessen Auftritt auf der Terrasse vor dem Alten Elefantenhaus beginnt um 20.30 Uhr. Das Aquarium und die Tierhäuser bleiben geschlossen.
„Tours d‘Amour“ im Kölner Zoo
Die vorgesehenen Führungen können sich an den „Tours d‘Amour“ orientieren, also den romantischen Abendspaziergängen, die der Zoo bisher an Valentinstagen veranstaltet hat. Einen Vorgeschmack auf die Rundgänge am kommenden Freitag gab am Dienstag Christoph Schütt, der die Medien- und PR-Arbeit des Tiergartens in Riehl koordiniert. So manches gab es über die Fortpflanzung der Zoobewohner zu erfahren, etwa beim Anblick der Flusspferde Albert und Jenny, die fast regungslos auf der Sandfläche ihres Außengeheges ruhten.
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Seit langem sind sie ein Paar, doch das dritte Flusspferd, genannt Afro, stammt aus einer „früheren Beziehung“ von Jenny. Um ungeplanten Nachwuchs zu vermeiden, bekomme sie zurzeit „die Pille“, sagte Schütt. Bei den sibirischen Tigern hat sich der gewünschte Nachwuchs eingestellt. Im vorigen Sommer war Tigerkatze Katinka im Zuge eines Raubkatzen-Tauschs aus Nürnberg nach Köln gekommen, vertrug sich mit Kater Sergan, und Mitte April dieses Jahres brachte sie zwei Junge zur Welt.
Um Stress zu vermeiden, wird das erwachsene Männchen artgerecht separat gehalten. Den Asiatischen Löwen dagegen ist das Leben „in Familie“ gemäß. Im Außengehege waren die Eltern Navin und Gina zusammen mit ihren drei im Januar geborenen Jungtieren zu sehen.
Junge Elefanten leben von den Bullen getrennt
Generell gilt, dass der Zoo „nachspielt“, was in der Natur vorkommt. Deswegen leben im Elefantenpark die Kühe, darunter die 2006 in Köln geborene und zurzeit zum zweiten Mal trächtige Marlar, und die Jungtiere von den Bullen getrennt. Nur ab und zu werden die Tore zwischen den Außengehegen geöffnet. Gelegentlich garnierte Schütt den Rundgang mit zusätzlichen Bemerkungen zum Paarungsverhalten unterschiedlicher Arten.
Bei Ameisenbären zum Beispiel „sieht es aus wie bei einer Schlägerei“; und wenn es Erpel im Wasser überkommt, muss die Ente zusehen, nicht zu ersaufen. Am Gehege der Pinguine hieß es: „Der dickste Bauch gewinnt.“ Denn während der Aufzucht benötigt der Nachwuchs riesige Mengen an Fisch und anderen Meerestieren, sodass die Eltern selbst kaum zum Fressen kommen und diese Zeit nur mit einem zuvor aufgebauten dicken Fettpolster unbeschadet überstehen.
Diejenigen, die zum Single-Abend finden, mag so etwas eher am Rande interessieren. „Wir wollen die Leute vom Internet wegholen“, sagte Schütt zur Idee des Angebots, das der Zoo auf seiner Website „größtes Single-Event in Köln“ nennt. Der Eintritt kostet 39 Euro, Willkommensdrink inklusive.