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Menschen statt AutosParkplatz in Köln-Weidenpesch soll Veedelstreff werden

Lesezeit 2 Minuten
Ein Platz an einer halbkreisförmigen Straße ist vollgeparkt.

Der Platz an der Ecke Jesuitengasse/Mönchsgasse soll von Autos freigestellt werden.

Ein Parkplatz soll von Autos freigestellt, und zum Treffpunkt fürs Veedel werden: Die Bezirksvertretung Nippes schloss sich der Idee einer Bürgerin an.

Mit ihrem Vorschlag, den bisherigen Parkplatz an der Ecke Jesuitengasse / Mönchsgasse zu einem für die Nachbarschaft nutzbaren Treffpunkt umzugestalten, hat die Bürgerin aus Weidenpesch bei einer Mehrheit in der Bezirksvertretung Nippes großen Zuspruch erhalten. „Charakteristisch für Weidenpesch ist, dass es kein richtiges, natürliches Ortszentrum gibt“, merkte Sandra Vogel (Grüne) zustimmend an. „Es fehlt an Orten, an denen man sich schön aufhalten kann – um mal fünf Minuten zu quatschen, einen Kaffee zu trinken und Freunde zu treffen.“

Die Anwohnerin, die seit rund zwei Jahren in einer Wohnungs-Eigentümergemeinschaft aus drei Familien im Veedel lebt, hatte in ihrem Antrag ihre Idee vorgestellt, den rund 400 Quadratmeter großen Platz gegenüber der Zufahrt zum Rewe-Center, der momentan rund 15 Pkw-Stellplätze bietet, zu einem Quartiersplatz umzugestalten und dort eventuell einen kleinen Wochenmarkt anzusiedeln. Sie parke zwar selbst gern auf dem Platz; sie hätte jedoch viel lieber „einen Treffpunkt für Menschen zum Quatschen, Verweilen und Einkaufen“, führt sie aus.

Veedelsmarkt für Köln-Weidenpesch

Im Einzelnen schlug sie vor, den Platz von Autos freizustellen, Sitzbänke, Mülleimer und ein WC aufzustellen. Auch Basketballkörbe, eine Boule-Fläche oder Tischtennisplatte wären denkbar, ebenso wie ein Büdchen auf dem Platz, Beleuchtung und neue Grünflächen. Die vorhandenen Altkleider- und Glascontainer ließen sich versetzen – etwa auf Höhe der Hauptwerkstatt der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), keine 200 Meter entfernt. Der angeregte Wochenmarkt ließe sich auch privat organisieren – etwa durch die Aktion „Marktschwärmer“, die Ausgabestellen in Nippes, Mülheim, Ehrenfeld und der Südstadt hat und direkt mit landwirtschaftlichen Produzenten zusammenarbeitet.

Das Stadtplanungsamt hatte den Vorschlag nicht als umsetzbar gesehen, weil die Fläche als öffentlicher Parkplatz gewidmet sei. Zudem herrsche in der Umgebung ein großer Parkdruck; die Fläche sei für den von der Antragstellerin vorgeschlagenen Wochenmarkt zu klein, um diesen dauerhaft zu etablieren. Mit ihrem gemeinsamen, auf den Wunsch der Bürgerin aufsetzenden Änderungsantrag forderten Grünen-Fraktion, FDP und die Fraktion Gut & Klimafreunde nun, die Widmung als Parkplatzfläche aufzuheben.

Möglichst viel an asphaltierter Fläche solle bei der Umgestaltung entsiegelt, die bisherigen Zufahrten zum Platz abgepollert werden. Die Bezirksvertretung beschloss den Antrag gegen die Stimmen von CDU und SPD. „Wir sind nicht davon überzeugt, dass dies der geeignete Ort für einen Treffpunkt ist. Es ist an der Hauptzufahrt zum Rewe, und der Parkdruck in der Umgebung ist sehr hoch“, wandte SPD-Fraktionschef Ulrich Müller ein.