Am Samstag, 11. Juni, ab 13.30 Uhr können Bürger an einer öffentlichen Diskussion teilnehmen.
Deutz – Die Neugestaltung des Deutzer Hafens nimmt erste konkrete Formen an. Die fünf von der Stadtverwaltung beauftragten internationalen Teams, bestehend aus Stadtplanern und Landschaftsarchitekten, haben am Freitag in der Essigfabrik an der Siegburger Straße ihre Ideen vorgestellt. „Unser Anspruchs ist ein charaktervolles, markantes Quartier, das man nicht schon überall so gesehen hat“, sagt Baudezernent Franz-Josef Höing. Die Entwürfe würden alle denkbaren Fragestellungen aufnehmen. Auf dem Areal sollen 4.500 Wohnungen – darunter 1.500 Sozialwohnungen – sowie 5000 Arbeitsplätze entstehen.
Am Samstag, 11. Juni, ab 13.30 Uhr können interessierte Bürger in der Essigfabrik an einer öffentlichen Diskussion über die Konzepte teilnehmen und eigene Ideen einbringen. Die Teams werden ihre Entwürfe anschließend überarbeiten und anpassen.
Das Kopenhagener Büro Cobe hat den auf den ersten Blick aufregendsten Beitrag abgeliefert. Der Deutzer Hafen wird in den Zustand einer kontrollierten Unordnung versetzt, indem unzählige Gebäudetypen aneinandergereiht werden. Das sieht zunächst ungewohnt aus, verspricht aber eine große Lebendigkeit.
Die Architekten wollen auch Bestehendes erhalten, indem zum Beispiel eine Lagerhalle aus Holz zu einem Marktplatz für Street Food umgebaut wird. Kräne und andere Hafengeräte sollen bestehen bleiben. Eine Radbrücke über den Rhein wurde ebenfalls eingeplant, so dass der Entwurf über den eigentlichen Stadtraum hinaus gedacht wird. Die entscheidende Frage wird sein, wann die Vielfalt zur Beliebigkeit wird. Am Ziehen dieser Grenze muss noch gearbeitet werden.
Lorenzen Architekten (Berlin/Kopenhagen)
Das Büro hat sich entschieden, den Inneren Grüngürtel auf der rechten Rheinseite gedanklich fortzusetzen. So soll am Ende des Hafenbeckens ein grüner Ring entstehen. Eine Verbindung über den Rhein wurde mitgedacht. Interessant erscheint die Idee, zum Teil in das Hafenbecken hinein zu bauen, so dass dort großzügige Übergänge entstehen und sogar Platz für einen „Central Park“ in der Mitte bleibt. Die Gebäude wiederum sollen Abstand zum Wasser wahren, damit das Ufer für Freizeitaktivitäten genutzt werden kann. Von der linken Rheinseite soll der Blick auf die Ellmühle freigehalten werden. Neben der Mühle und der Drehbrücke könnte eine Markthalle entstehen.
Trint und Kreuder (Köln)
Der lokale Teilnehmer setzt die Gebäudeblöcke, die auf den ersten Blick etwas konventionell wirken, bis an das Hafenbecken heran. Der südliche Teil des Areals zur Bahntrasse hin wird von einem massiven, bananenförmigen Gebäudekomplex regelrecht abgeriegelt, um einen Lärmschutz gegenüber den vorbeifahrenden Zügen zu erreichen. Um das Hafenbecken zu aktivieren, wollen die Architekten schwimmende Garten-Pontons einsetzen.
Diener und Diener (Basel)
Das Schweizer Team mit Landschaftsarchitekt Günther Vogt, der auch den Kurt-Hackenberg-Platz an der Philharmonie neu gestaltet, sorgt für eine handfeste Überraschung. So soll neben den Poller Wiesen in einer Mulde ein weiterer Grünzug entstehen – der Poller Volksgarten. Um das zu erreichen, wird die Bebauung entlang des Hafenbeckens verdichtet. Damit die Gebäude nicht zu eng stehen, werden sie mit Höfen versehen. Die entscheidende Frage wird sein, ob das Konzept finanziell überhaupt tragfähig wäre.
Scheuvens und Wachten (Dortmund)
Das westfälische Büro hat sich für ein Spiel mit Enge und Weite entschieden. Das Hafenbecken wird bei ihnen parallel bebaut. Die Gebäude weiten sich auf Flächen aus. Auf der Spitze des Areals wurde die Idee eines Parks verwirklicht. Eine Brücke über den Rhein soll eine Anbindung an den Rheinauhafen sicherstellen.