Politiker fordern mehr ZeitAusbaupläne des 1. FC Köln bleiben Streitthema in Köln
Köln – Der Stadtrat soll wie berichtet noch vor der Sommerpause entscheiden, ob der 1. FC Köln sein Trainingsgelände im Grüngürtel erweitern darf. Damit Baudezernent Markus Greitemann den Zeitplan einhalten kann, soll die Bezirksvertretung Lindenthal am 25. Mai eine Sondersitzung abhalten – nur so lässt sich die Beratungsreihenfolge korrekt einhalten, um die Politiker in der Ratssitzung am 18. Juni abstimmen zu lassen.
Sechs der 19 Bezirksvertreter – alle Grüne und Linke – üben jetzt harsche Kritik am Vorgehen der Stadtverwaltung. Sie fordern, die Sondersitzung abzusagen. „Wer auch immer in dieser Stadt hat kein großes Interesse an einer fairen Beratung und an einem Austausch mit der Bevölkerung“, sagt Roland Schüler von der Grünen-Fraktion. „Ich habe nichts anderes von der Verwaltung erwartet“, sagt Lothar Müller von den Linken.
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Kölner Politiker kritisieren engen Zeitplan
Der Vorwurf der Bezirkspolitiker zielt darauf ab, dass sie von der Sondersitzung am 25. Mai bis zur nächsten regulären Sitzung am 8. Juni lediglich zwei Wochen Zeit hätten, um die Beschlussvorlage für den FC-Ausbau zu lesen – diese umfasst jedoch 117 Seiten zuzüglich eines Anhangs. Die Verwaltung hat mehr als 7000 Stellungnahmen der Bürger bearbeitet, die in das Papier eingeflossen sind. Ohne Sondersitzung wäre zwischen den regulären Sitzungen am 8. Juni und am 31. August hingegen reichlich Zeit geblieben.
Entscheidung mit großer Tragweite für Köln
Dass Baudezernent Greitemann den Beschluss noch vor der Sommerpause erreichen will, hängt auch damit zusammen, dass die nächstmögliche Ratssitzung erst am 10. September stattfinden wird – also drei Tage vor der Kommunalwahl. Es gilt als unwahrscheinlich, dass sich die Fraktionen zu diesem Zeitpunkt noch zu einer Entscheidung mit einer so großen Tragweite durchringen würden.
Da sich SPD und CDU als größte Ratsfraktionen einig sind und den Bau von drei neuen Trainingsplätzen und einem Leistungszentrum befürworten, verfügen sie über eine klare Mehrheit. Die Machtverhältnisse werden sich nach der Kommunalwahl jedoch wahrscheinlich verändern. Die Grünen, die den Ausbau des Trainingsgeländes ablehnen, könnten das Thema dann in Verhandlungen mitnehmen. Bislang ist das Geißbockheim kein Bestandteil des Bündnisvertrages zwischen CDU und Grünen – nach der Kommunalwahl könnte das ganz anders aussehen.