Aslan und der Präsident der Hochschule trafen sich zu einem vertraulichen Gespräch.
Umstrittener Polizei-TweetHochschule bekräftigt Trennung von Kölner Lehrerin Bahar Aslan
Nach dem Wirbel um den umstrittenen Polizei-Tweet der Kölner Lehrerin Bahar Aslan hat die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) Nordrhein-Westfalen bekräftigt, Aslans nebenberuflichen Lehrauftrag nicht zu verlängern. „Die Widerrufung des vergleichsweise geringen Stundenumfangs (rund 20 Stunden pro Jahr, d. Red.) wird durch unsere Professorinnen und Professoren, Dozentinnen und Dozenten sowie die weiteren Lehrbeauftragten im Fachressort Interkulturelle Kompetenz kompensiert“, sagte Hochschulsprecher Victor Ocansey auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Auf Twitter hatte Aslan Ende Mai geschrieben, sie bekomme Herzrasen, wenn sie oder ihre Freundinnen und Freunde in eine Polizeikontrolle geraten, „weil der ganze braune Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden uns Angst macht“. Die Bezirksregierung Münster prüft wegen der Äußerung dienstrechtliche Schritte gegen die Hauptschullehrerin. Aslan wiederum hat unterdessen eine Klage gegen den Widerruf ihrer Lehrtätigkeit an der HSPV eingereicht.
HSPV und Aslan bedauern „entstandene Polarisierung“
Aslan und der Präsident der HSPV, Martin Bornträger, hätten am vergangenen Freitag in Gelsenkirchen ein vertrauliches Gespräch geführt, berichtete Ocansey. Die Unterhaltung sei geprägt gewesen vom gemeinsamen Anliegen, dass das Thema Extremismus und Interkulturelle Kompetenz „ein sehr wichtiger und fester Bestandteil im Studium an der HSPV“ sei und weiterentwickelt werden müsse. „Die jetzt entstandene Polarisierung wird von allen Beteiligten bedauert, weil es das gemeinsame jahrelange Bemühen, diesen Diskurs offen, kritisch, differenziert und hochschulgerecht zu führen, negativ beeinträchtigt“, sagte Ocansey.
Die HSPV und Bahar Aslan hätten vereinbart, das konstruktive Gespräch fortzuführen, „um dann in einer hoffentlich weniger aufgeladenen Gesamtsituation, Möglichkeiten zu erörtern, wie man sich gemeinsam in eine lösungsorientierte Bearbeitung dieses wichtigen Themenkomplexes einbringen kann“.
Aslan selbst hatte ihre Wortwahl in dem Tweet im Nachhinein zwar als „vielleicht unglücklich“ bezeichnet, fühlt sich aber weiterhin zu Unrecht kritisiert. Vorige Woche schrieb sie auf Twitter: „Mit der medienwirksamen Sanktionierung meiner Meinungsäußerung wurde ein Klima geschaffen, in dem es Betroffenen zukünftig schwerer fallen wird, berechtigte Kritik an rechtsorientierten Polizeibeamten zu äußern. Das sollte uns allen zu denken geben.“