Beim Ausbau auf Gut Leidenhausen kommt es zu weiteren Verzögerungen. Die Stadt verweist auf „externe Schlechtleistung“.
Verzögerungen bei BauarbeitenRäume für Waldschule auf Gut Leidenhausen lassen auf sich warten
Die heiß begehrten Unterrichtstage in der Waldschule auf Gut Leidenhausen für Schulklassen aus ganz Köln kann die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auch im nahenden Herbst und Winter nicht in den dafür vorgesehenen Unterrichtsräumen anbieten. Die Fertigstellung der erweiterten Waldschul-Räumlichkeiten, die nach einer vorausgegangenen Verzögerung jetzt für September avisiert war, wurde erneut um mehrere Monate verschoben.
Das hat die Stadt der Schutzgemeinschaft Köln als Mieterin des Objekts kurz vor dem in Aussicht gestellten Fertigstellungstermin mitgeteilt. Die Verzögerung bedeutet für die Waldschule, das Organisationsteam und die Pädagoginnen und Pädagogen Probleme: In der kalten Jahreszeit kann der Unterricht zu Themen rund um Wald, Tierwelt und Pflanzen nicht, wie im Sommer, durchgängig im Freien stattfinden. Zudem war bereits Mobiliar bestellt, um die Waldschule zeitgerecht damit ausstatten zu können.
Keine Unterrichtsräume für Schulklassen
Für die Möbel haben sich in Räumen des ehemaligen Rittergutes Leidenhausen Lagermöglichkeiten gefunden, Unterrichtsräume für Schulklassen jedoch nicht. Wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilt, sei „dieser Bedarf zu Beginn dieser Baumaßnahme leider nicht angezeigt“ worden. Jetzt adäquaten Ersatz für die noch nicht nutzbaren zwei zusätzlichen Klassenräume zu schaffen, „würde mit Genehmigungsverfahren und Umsetzung länger dauern, als die eigentliche Umbaumaßnahme fertigzustellen“.
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Auf Fragen nach Gründen für die Verzögerungen bis voraussichtlich ins kommende Frühjahr heißt es seitens der Stadt wenig konkret: „Wenn Bauprojekte in der Folge externer Schlechtleistung und externen Fachkräftemangels stoppen, bedeutet dies einen enormen Mehraufwand, ein reibungsloser Bauablauf ist dann nicht mehr gewährleistet.“
Aktuell laufen laut Presseamt die Trockenbauarbeiten und die Elektroinstallationen. Tischler-, Parkett- und Fliesenarbeiten stehen noch aus. Im Vergabeverfahren befinde sich die Stadt bei der Auswertung der eingegangenen Angebote. Aufträge würden kurzfristig erteilt.
Seit sich ein neuer Projektbetreuer um die Baustelle kümmert, ist nach Einschätzung der Schutzgemeinschaft wieder Fortschritt zu beobachten – längere Zeit habe sich dort zuvor wenig getan, sagt Joachim Bauer, Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft in Köln. Die Zusammenarbeit laufe gut.
Auf die Frage seitens der Zeitung, was die Gebäudeverwaltung und der neue Projektbetreuer zur Beschleunigung tun können, macht die Stadt geltend, alle Beteiligten arbeiteten „Hand in Hand unter Hochdruck und mit höchstem Einsatz“. Doch sei die Gebäudewirtschaft als öffentliche Auftraggeberin an die Vergaberegelungen gebunden. Fachkräftemangel erschwere die Situation zusätzlich. Darüber hinaus sei die Ausführungen der vielen Gewerke teilweise stark voneinander abhängig. Andere Arbeiten seien witterungsabhängig.
Zu weiteren Kostensteigerungen gibt es nur zurückhaltende Aussagen, es heißt: „Bauverzögerungen verursachen fast immer Kostensteigerungen, die sich auch in diesem Projekt im normalen Baupreisindex bewegen.“ Im Sinne der vielen Kinder, die sich auf ihren Wald-Schultag freuen, kann die Schutzgemeinschaft als Träger jetzt nur auf einen milden Winter hoffen.
Spende der Kinderhilfe für die Waldschule
Der Kölner Verein Kinderhilfe International engagiert sich in Projekten für Kinder in der ganzen Welt und unterstützt mit der Waldschule auf Gut Leidenhausen auch ein lokales Projekt, bei dem Kinder einen besonderen Zugang zur Natur und zum heimischen Wald erhalten.
Jürgen Hollstein, Vorsitzender des Freundeskreises Haus des Waldes nahm stellvertretend für die Waldschule jetzt mit Bürgermeister Andreas Wolter einen Scheck über 2000 Euro in Empfang. Horst Hermanns, Vorsitzender der Kinderhilfe International, und die Initiatorin Elke Mück haben bereits zum wiederholten Mal die waldpädagogische Arbeit auf Gut Leidenhausen unterstützt.
Die Spende stammt aus dem Erlös einer beliebten Karnevalssitzung in der Mülheimer Stadthalle, bei der die Größen des Kölner Karnevals für die Kinderhilfe ehrenamtlich auftreten. (bl)