Köln-Wahn – Seit März vergangenen Jahres konnten Reisende, die keine Treppen nutzen und deshalb auf einen Aufzug angewiesen sind, den Bahnhof Wahn nur eingeschränkt nutzen. Von Gleis 2/3 gelangten sie nicht mehr hinunter zur Unterführung der Bahngleise und weiter zu Gleis 1, denn der Aufzug an Gleis 2/3 wurde erneuert. Die Arbeiten, die der Ankündigung zufolge im 3. Quartal vorigen Jahres abgeschlossen werden sollten, waren zum Jahresende endlich erledigt. Seit dem 30. Dezember können Bahnkunden nun wieder barrierefrei von oder zu den Gleisen 2 und 3 gelangen.
Gleiswechsel am Wahner Bahnhof nicht mehr barrierefrei
Die Freude von Menschen mit Gehbehinderung, von Eltern mit Kinderwagen oder Radfahrern, die ihr Vehikel nicht treppauf-treppab tragen können, währt aber nur kurz.
Wie ein Bahnsprecher mitteilt, soll vom 24. Januar an auch der zweite Aufzug am Wahner Bahnhof erneuert werden. Das hat dann zur Folge, dass Kunden zwar von Gleis 2/ 3 mit dem erneuerten Aufzug hinunter in die Unterführung gelangen können, von dort aber nicht mehr zu Gleis 1 und dem Bahnhofszugang kommen, weil dann dieser Aufzug gesperrt ist.
Die Bauarbeiten sollen einem Bahnsprecher zufolge bis ins 3. Quartal dieses Jahres dauern; insgesamt investiere die Bahn gemeinsam mit dem Bund rund eine halbe Million Euro in die Erneuerung der beiden Aufzüge.
Deutsche Bahn verdoppelt Dauer des Problems
Die Frage, warum nicht beide Aufzüge zeitgleich erneuert worden sind, um die Phase der Unzugänglichkeit von Gleis 2 und 3 zu verkürzen, stößt bei der Bahn auf Unverständnis. Gleis 1 sei ja stufenfrei zu erreichen, auch ohne Aufzug. „Ein paralleler Neubau der Aufzüge hätte laut Bahn zur Folge gehabt, dass der Bahnhof für einen Zeitraum gar nicht barrierefrei erreichbar wäre“, macht der Bahnsprecher geltend.
Wohl wahr, aber der Effekt der Nicht-Nutzbarkeit stellt sich beim Ausfall nur eines der beiden Aufzüge ganz genauso ein.
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Wenn Fahrgäste mit einem Aufzug runter, aber nicht mit einem anderen wieder rauf gelangen, hindert sie das schließlich ebenso am Weiterkommen als wenn sie mit zwei Aufzügen weder runter noch rauf gefahren werden können. Die Dauer des Missstandes wird durch die zeitlich versetzten Arbeiten nur verdoppelt.
Deutsche Bahn verweist auf Bahnhof Porz als Alternative
Reisende, die auf Aufzüge angewiesen sind und den Bahnhof Wahn jetzt erneut monatelang nicht nutzen können, weil sie nicht vom oder zum Gleis Richtung Troisdorf gelangen, werden von der Deutschen Bahn auf den Bahnhof Porz als Haltepunkt hingewiesen. Wie die Fahrgäste vom Porzer Bahnhof her die knapp fünf Kilometer bis zu ihrem eigentlichen Ziel in Wahn zurücklegen sollen, bleibt ihrer eigenen Recherche überlassen.