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DNA-Tests bislang erfolglosWie die Polizei Köln den Mörder von Seckin Caglar jetzt doch noch finden will

Lesezeit 2 Minuten
Die 16 Jahre alte Seckin Caglar aus Poll wurde im Oktober 1991 getötet.

Die 16 Jahre alte Seckin Caglar aus Poll wurde im Oktober 1991 in Köln-Poll getötet.

Die Polizei überprüft derzeit hunderte Männer, die 1991 in der Nähe des Tatortes gewohnt oder gearbeitet haben

Der ungeklärte Mord an der 16 Jahre alten Seckin Caglar aus Köln-Poll jährt sich in zwei Monaten zum 33. Mal, und bis heute geben Polizei und Staatsanwaltschaft keine Ruhe, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Hunderte Männer, die im Oktober 1991 in der Nähe des Tatortes arbeiteten oder wohnten, haben in den vergangenen Monaten freiwillig Speichelproben bei der Polizei abgegeben. Die Auswertungen sind noch nicht abgeschlossen. „Aber bislang war unser Mann nicht dabei“, sagt ein Ermittler. Demnächst sollen – so weit dies heute noch möglich ist – auch jene überprüft werden, die inzwischen gestorben sind.

Dass es sich bei dem Mörder um einen Mann handelt, verrät die DNA des Täters, die Ermittler an der Leiche der Auszubildenden gefunden hatten. Die 16-Jährige war wohl sexuell missbraucht und erwürgt worden. Die Leiche lag in einem Gebüsch nahe der damaligen KVB-Haltestelle Poll-Autobahn.

Köln: Täter hinterließ 1991 seine DNA an der Leiche der 16-Jährigen

Um die DNA bereits verstorbener Männer zu untersuchen, müssen nicht zwingend Leichen exhumiert werden. Dies wäre ohnehin nur mit richterlichem Beschluss erlaubt und wohl auch nur dann, wenn es deutlich konkrete Anhaltspunkte gäbe als allein die Tatsache, dass der Betreffende 1991 in der Nähe des Tatortes gewohnt hat.

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Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, der Bruder des Mordopfers, Basri Caglar, und Mordermittler Markus Weber bei einem Pressetermin im März 2023.

Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, der Bruder des Mordopfers, Basri Caglar, und Mordermittler Markus Weber bei einem Pressetermin im März 2023.

Aber die Cold-Case-Ermittler haben noch zwei andere Möglichkeiten: Entweder können ihnen die Hinterbliebenen persönliche Gegenstände des Toten übergeben, an denen seine DNA haften könnte. Oder ein enger Angehöriger oder eine enge Angehörige gibt eine Speichelprobe ab; das Ergebnis könnte auf eine gesicherte biologische Verwandtschaft mit dem Verdächtigen schließen lassen.

Die Überprüfungen wären in jedem Fall ein hoher Aufwand, daher will die Polizei zunächst noch abwarten, bis alle Speichelproben aus der freiwilligen Reihenuntersuchung ausgewertet sind.

Viel mehr, als dass der Mörder ein Mann sein muss, der 1991 zwischen 14 und 75 Jahre alt gewesen sein dürfte, wissen die Ermittler nicht. Höchstens dies noch: Er sei „gewaltbereit, vermutlich wenig kommunikativ und eher ein Einzelgänger“, teilte die Polizei mit.

Seckin Caglars Familie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Seckins Bruder Basri sagte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Vielleicht melden sich auch jetzt noch Zeugen, die sich damals nicht getraut haben. Vielleicht hat irgendwer noch den entscheidenden Hinweis für die Polizei." Der Gedanke, sagt Basri Caglar, dass der Täter noch draußen herumlaufe, sei für ihn „beängstigend“.