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Länder und Bund einigPreis fürs Deutschlandticket bleibt bei 49 Euro

Lesezeit 2 Minuten
22.01.2024, Nordrhein-Westfalen, Köln: Fahrgäste steigen am Morgen an einer Straßenbahnhaltestelle ein und aus. Bei der Sondersitzung der Verkehrsminister von Bund und Ländern wird über die Zukunft des Deutschlandtickets beraten. Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben sich am Montag bei einer Sondersitzung geeinigt: Das Deutschlandticket wird 2024 nicht teurer.

Die Preisgarantie gilt bis Ende 2024. Bisher gibt es 10,5 Millionen Kunden. Die Subventionen von Bund und Ländern dürfen drei Milliarden Euro aber nicht überschreiten.

Für 10,5 Millionen Menschen, die das Deutschland-Ticket in der Tasche haben, wenn sie mit Bahnen und Bussen unterwegs sind, ist das eine gute Nachricht: Der Preis von 49 Euro bleibt bis Ende 2024 stabil.

Darauf haben sich die Verkehrsminister des Bundes und der Länder bei einer Sondersitzung am Montag verständigt. Die Finanzierung ist gesichert, weil der Zuschuss von drei Milliarden Euro, mit dem Bund und Länder das Ticket je zur Hälfte subventionieren, im vergangenen Jahr nicht vollständig aufgebraucht wurde und der Überschuss auf das Jahr 2024 übertragen werden kann.

10,5 Millionen Nutzer bundesweit

Dass noch Geld im Topf ist, hat zwei Gründe. Erstens kam das neue Ticket erst im Mai und nicht wie geplant im Januar auf den Markt. Zweitens seien die Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben nicht so hoch ausgefallen, wie zunächst befürchtet worden war, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). Der Preis von 49 Euro bedeute aber nicht automatisch, „dass das für alle Jahre gilt“, so Krischer. „Wir müssen uns in diesem Jahr damit auseinandersetzen, wie wir das Ticket dauerhaft finanzieren.“

Der Bund hat nach Angaben von Krischer zugesichert, dass auch künftig mögliche Überschüsse aus den Vorjahren übertragen werden können und damit zur Finanzierung zur Verfügung stehen. „Wir werden natürlich alles daransetzen, dass das Ticket auch in den Folgejahren möglichst nicht teurer wird“, sagte der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann (Grüne). Jetzt komme es darauf an, die Zahl der neuen Abonnenten weiter zu erhöhen. „Die Rechnung ist ganz einfach. 1,7 Millionen neue Kunden bringen eine Milliarde an Mehreinnahmen.“ Dass das Ticket auf Dauer nicht mit drei Milliarden Euro Zuschuss zu finanzieren ist, sei allen klar. Eine Nachschusspflicht, wie sie für 2023 vereinbart wurde, werde es nicht mehr geben.

Bisher sei die große Mehrheit der 10,5 Millionen Nutzer von teureren Abos auf das attraktivere Deutschlandticket umgestiegen. Das sei ein Zuschussgeschäft. Jetzt müsse man vor allem Neukunden gewinnen. „Die Neuen bringen neues Geld und stabilisieren den Preis. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das gelingt. Jetzt haben wir erst einmal finanzielle Sicherheit auf Zeit geschafft.“

Noch ein Finanzproblem wurde am Montag aus dem Weg geräumt. Dass die Regionalisierungsmittel des Bundes, mit denen die Länder den Ausbau und die Sanierung des öffentlichen Nahverkehrs bezahlen, 2024 um 350 Millionen Euro gekürzt werden, ist vom Tisch. Dieses Geld, das der Bundesverkehrsminister zur Sanierung des Bundeshaushalts dringend braucht, muss jetzt anderswo eingesammelt werden.