Köln – Die feierliche Proklamation des Kölner Dreigestirns – in der aktuellen Session bestehend aus Prinz Christian II. (Christian Krath), Bauer Frank (Frank Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf Schumacher) vom Reiter-Korps „Jan von Werth“ – im Gürzenich ist jedes Jahr eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse in Köln. Kein Wunder also, dass die Nachfrage immer wieder riesig ist: rund 1300 geladene Gäste aus Gesellschaft, Politik, Sport und dem Karneval nahmen 2020 an der Veranstaltung teil.
Was genau im Gürzenich passiert ist, wer die Gäste zum Lachen, Nachdenken oder Tanzen gebracht hat, wie die Proklamation durch OB Henriette Reker verlaufen ist – all das können Sie hier in unserem Liveticker nachlesen.
22.50 Uhr: Brings singen bei großem Finale
Der Reiterkoprs "Jan von Werth" verlässt den Saal. Das Dreigestirn bleibt. Doch der offizielle Teil des Abends ist nun vorbei. Das musikalische Programm beginnt. Den Start machen erneut die Bläck Fööss, die in diesem Jahr ihr 50. Bandjubiläum feiern. Danach folgen die Höhner. Den Abschluss machen Brings. Mit ihrem Lied "Heim jonn" werden sie die Prinzenproklamation 2020 gegen Mitternacht beenden.
Prinz, Bauer und Jungfrau singen ihr Sessionslied "Mir sin et Dreijesteen", das die Freundin von Bauer Frank, Sandra Scheltenbach, auf die Melodie des Lieds "Phänomen" von Helene Fischer geschrieben hat, und veröffentlichen daraufhin das Plaggen mit dem aktuellen Sessionsmotto "Et Hätz schleiht em Veedel".
22.16 Uhr: Das Dreigestirn ist proklamiert
Die Pritsch an den Prinzen, die Stadtschlüssel an den Bauern und der Spiegel an die Jungfrau sind übergeben. Das Kölner Dreigestirn, das nach 35 Jahren erstmals wieder aus den Reihen des Reiterkops "Jan von Werth" kommt, ist proklamiert. Jetzt kann gefeiert werden - wobei Prinz Christian II. nicht mit Kölsch anstoßen wird. Er trinkt keinen Alkohol. "Habe ich eigentlich noch nie. Ich mag das nicht", sagte er bereits vorab.
22.08 Uhr: OB Reker betritt die Bühne
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker betritt die Bühne. Zum fünften Mal proklamiert sie nun das Kölner Dreigestirn – natürlich wie gewohnt auf Kölsch. Mit einer erfreulich kurzen Ansprache. „Mir es et janz wichtig, dat ihr Drei dobei de Veedelskultur unger dat jecke Volk brängt. Im Veedel jon mer hätzlich miteinander öm. Mir sin uns noh, mir tredde förenander in, un bei uns heeß et ald immer: mer halde zesamme, ejal wat och passeet", sagt sie etwa.
21.45 Uhr: Jubelrufe für die drei Hauptpersonen des Abends
Mit stehenden Ovationen und Jubelrufen betritt zunächst Jungfrau Griet den Saal. Kurz darauf folgt erst Bauer Frank, dann Prinz Christian II. Sie winken, sie bützen, sie verteilen Strüßje. Und natürlich lassen sie sich Zeit für den Weg zur Bühne, Prinz Christian II. steigt sogar kurzerhand auf einen Tisch. um sich ordentlich feiern zu lassen.
21.36 Uhr: Das Dreigestirn zieht in den Saal
Es ist soweit: Das designierte Dreigestirn zieht in den Saal ein. Prinz Christian II. (Christian Krath), Bauer Frank (Frank Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf Schumacher) werden von den „Plaggeköpp“, dem Spielmannszug der Fidelen Kölsche und den Tanzkorps vom Reiter-Koprs "Jan von Werth" begleitet.
21.33 Uhr: Marc Metzger trifft Oli Niesen
Gleich ist es soweit, das Kölner Dreigestirn wird proklamiert. Doch bevor Prinz Christian II., Bauer Frank und Jungfrau Griet an der Reihe sind, kommt noch einmal Marc Metzger zum Einsatz. Sein vierte Stopp: das Brauhaus ohne Namen. Sein Date: Cat Ballou-Frontmann Oli Niesen.
21.10 Uhr: Paveier bringen Stimmung in den Saal
"Nie mehr Alkohol" - dieses Motto werden sich wohl die wenigsten Gäste zu Herzen nehmen. Doch genau mit diesem Lied bringen die Paveier ihr Publikum zum Tanzen. Darauf folgen mit "Heimat es" ruhigere Töne - und eine ernste Ansprache von Frontmann Sven Welter: "Wir wollen nicht, dass irgendwelche rechten Idioten den Begriff Heimatstadt zu ihrem Eigen machen." Beim "Leev Marie"-Finale sitzt dann niemand mehr.
21.06 Uhr: Marc Metzger zieht weiter ins nächste Veedel
Weiterer Einsatz für Außenreporter Marc Metzger. Sein dritter Stopp: der Goldene Kappes in Nippes. Sein Date: die Nippeser Bürgerwehr.
20.50 Uhr: J.P. Weber ins Gürzenich gezaubert
Gerade war J.P. Weber noch mit Außenreporter Marc Metzger unterwegs. Nun ist er live und in Farbe im Gürzenich. Zauberei. Oder eben moderne Technik. Jedenfalls ist es ein besonderer Moment für den Mann mit der Flitsch - zwar ist er schon länger im Karneval aktiv, doch für eine Premiere ist es nie zu spät. Die feiert er hier auf der Pripro. Und das mit Erfolg: er bringt mit dem Millowitsch-Cover "Kölsche Jung" den Saal zum Singen.
20.45 Uhr: Pläsier bringen Saal zum Schunkeln
Auch die Newcomer-Band Pläsier feiert Pripro-Premiere. Die Musiker tanzen bei ihrem Lied "Ehrefeld" über die Bühne, wollen Stimmung machen, doch die Gäste im Saal bleiben größtenteils auf ihren Stühlen sitzen. Vielleicht erhöhen die langen Abendkleider und die gut gebügelten Smokings die Scheu an der Bewegung. Aber die Einladung der Band zum Schunkeln wird wenigstens angenommen.
20.40 Uhr: Außenreporter wieder im Einsatz
Und wieder ist Marc Metzger als Außenreporter im Einsatz. Sein zweiter Stopp: die Altstadt. Sein Date: J.P. Weber. Natürlich mit seiner Flitsch. Zu seinem Ständchen tanzen Mitglieder der Ehrengarde.
20.08 Uhr: Sitzungspräsident als Mode-Versteher
Büttenredner Volker Weininger übernimmt als "Sitzungspräsident" das Wort - und bestellt sich an seinem "Klettenberger Büdchen" auf der Bühne ein Kölsch nach dem anderen. Dennoch widmet er sich einem Thema, das in den vergangenen Tagen wohl die meisten Gäste beschäftigt hat: der Dresscode. "Manche Herren würden wahrscheinlich gerne ihren Smoking von letztem Jahr anziehen. Aber der passt nicht mehr", vermutet er. Das sei absolut kein Wunder, die Proklamation sei schließlich direkt nach Weihnachten. "Wie doof ist das denn?" Wobei es bei den Frauen, die größtenteils in seidenen oder glitzernden Abendkleidern erschienen sind, ganz anders aussehe. Sie ließen sich Weihnachten nicht so gehen, das Kleid von vergangenem Jahr würde vermutlich noch passen. "Aber das dürfen sie ja nicht mehr anziehen. Das wäre eine absolute Modesünde." Stimmt. Ein starker Auftritt von Weininger. Und dafür gibt es noch ein Kölsch.
20.04 Uhr: Stadtrand feiern mit "Original" Pripro-Premiere
Stadtrand feiern in diesem Jahr Premiere bei der Prinzenproklamation. Erst vor kurzem veröffentlichte die Newcomer-Band ihr erstes Mini-Album. Und nun also ihr erster großer Auftritt bei der Pripro - natürlich mit ihrem bereits in der vergangenen Session gefeierten Lied "Original".
20 Uhr: Marc Metzger trifft "kurz" Wilfried Schmickler
Wie in den vergangenen Jahren ist Marc Metzger wieder als Außenreporter im Einsatz. Sein erster Stopp: die Ubierschänke im Vringsveedel. Sein Date: Kabarettist Wilfried Schmickler. Zum Thema: Alternativer Karneval. Und so bekommt Schmickler die Zeit für eine kurze Rede. Wobei "kurz" das Problem ist. Da er eben nicht viel Zeit hat, versucht er durch schnelles Reden möglichst viel Inhalt unterzubringen. Muss ja nicht jeder verstehen.
19.45 Uhr: Ein Motorrad für Achnes Kasulke
Die erste Büttenrednerin des Abends ist Annette Eßer in ihrer Rolle als etwas in die Jahre gekommene Putzfrau Achnes Kasulke. "Tom Buhrow ist zwar nicht da, aber ich habe mich dennoch dagegen entschieden", so Kasulke. "Eigentlich wollte ich mit dem Motorrad durch den Saal gefahren kommen." Damit spielt sie natürlich auf das umstrittene, satirische WDR-Video "Meine Oma ist ´ne alte Umweltsau" an, das ein Kinderchor auf die Melodie des Lieds "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" singt. Gelächter und Applaus von den Gästen folgen.
Erstmals steht WDR-Moderatorin Bettina Böttinger mit Christoph Kuckelkorn auf der Bühne. "Sie stammt weit aus dem Kölner Norden", so Kuckelkorn schnmunzelnd über seine Co-Moderatorin. Ihre Antwort: "Was sagt uns das eigentlich, dass hier eine Frau, verheiratete mit einer Frau und gebürtig aus Düsseldorf, mit einem Mann, ebenfalls mit einer Frau verheiratet und von Beruf Bestatter, auf der Bühne steht? Köln und Karneval sind eben bunt und weltoffen", so Böttinger.
19.30 Uhr: Besonderer Auftritt von den Bläck Fööss
"Sie dürfen jetzt noch einmal klatschen, aber danach brauchen wir Ruhe im Saal", beendet Festkomitee-Präsident Kuckelkorn seine Anmoderation. Darauf folgt - ungewöhnlicherweise - direkt zu Beginn ein musikalischer Auftritt. Natürlich passend zum diesjährigen Sessionsmotto: Et Hätz schleiht em Veedel. Die Bläack Föss performen gemeinsam mit dem KVB-Orchester und dem Jugendchor St. Stephan ihren Klassiker "En unserem Veedel". Und auch Bläck Fööss-Gitarrist Bömmel Lückerath steht trotz seines Schlaganfalls vor gut zehn Monaten mit auf der Bühne. „Ich will es versuchen. Karneval und Musik sind doch eine wunderbare Therapie. Ich will mit den Fööss in die Session starten“, sagte er bereits vor ab dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sein Gitarrenspiel sei zwar noch nicht hundertprozentig, aber es werde ständig besser.
19.15 Uhr: Es geht los!
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn begrüßt die Gäste im vollen Saal des Gürzenich. Einen ersten besonderen Gruß bekommt Markus Ritterbach als Ehrenpräsident des Festkomitee sowie die weiteren Ehrenmitglieder, OB Henriette Reker, Rainer Maria Kardinal Woelki und Polizeipräsident Uwe Jacob.
19 Uhr: Vor Beginn der Pripro noch eine Stärkung
Seit dem Jahr 2006 setzten die Organisatoren auf ein Non-Stop-Programm und verzichten auf eine Pause. Daher werden die Gäste, die reserviert haben, gleich zu Beginn verköstigt. Auf der Speisekarte stehen etwa Roastbeef mit Polenta, Wachtelbrust mit Risotto oder ein Gemüse-Pfannkuchen.
18.55 Uhr: Der Countdown läuft
In 20 Minuten startet die Proklamation des Kölner Dreigestirns 2020 – bestehend aus Prinz Christian II. (Christian Krath), Bauer Frank (Frank Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf Schumacher) vom Reiter-Korps „Jan von Werth“. Das Foyer des Gürzenich ist daher bereits gut gefüllt. Doch wer auf Kreativität der Gäste gehofft hat, die zuvor in aufwendiger Kleinarbeit bunte Karnevalskostüme angefertigt haben, wird enttäuscht. Wie die Tradition es es verlangt, gilt als Dresscode: Elegante Abendgarderobe.