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Immer mehr Schüler mit psychischen ProblemenStadt sagt Kölner Schulen die geforderte Unterstützung zu

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Eine Lehrerin kümmert sich um eine Schülerin.

Viele Schülerinnen und Schüler haben psychische Probleme. Lehrkräfte fordern Unterstützung, um die mentale Gesundheit der Schüler zu stärken.

Immer mehr Schüler haben psychische Probleme. Die Kölner Schulen fordern Unterstützung und Prävention. Die Politik hat nun reagiert.

Die Kölner Politik will sich mit einer parteiübergreifenden Initiative für die psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler einsetzen. Hintergrund ist ein Hilferuf der Kölner Schulen, wonach noch nie so viele Schülerinnen und Schüler psychische Probleme hatten wie derzeit. „Wir brauchen Unterstützung. Und zwar sofort, direkt vor Ort, niedrigschwellig und langfristig finanziert“, hatte die Schulleiterin des Albertus-Magnus-Gymnasiums, Antje Schmidt, im Kölner Stadt-Anzeiger gefordert. Denn psychische Gesundheit sei Voraussetzung für gutes Lernen.

In einem parteiübergreifenden Antrag, dem alle Ratsfraktionen zustimmten, beauftragte der Schulausschuss nun die Verwaltung, ein Konzept zu entwickeln, wie das Geld aus dem „Fördertopf für mentale Gesundheit“ an den Schulen eingesetzt wird. Es solle an Projekte und Initiativen ausgezahlt werden, die präventive und beratende psychologische Angebote an Schulen umsetzen. „Wir dürfen die Schülerinnen und Schüler mit psychischen Problemen nicht alleinlassen und für dieses Thema Geld zur Verfügung stellen“, begründete Bärbel Hölzing den Antrag, dem sich die Fraktionen von Grünen, CDU, Volt, SPD und Linke einstimmig anschlossen.

Psychische Gesundheit bei Schülern: Stadt will zügig Konzept entwickeln

Die SPD hatte ursprünglich einen eigenen Antrag dazu gestellt, dass präventive Konzepte an allen Kölner Schulen etabliert werden sollen. Bei diesem wichtigen Thema setze man allerdings Geschlossenheit vor Parteipolitik, erklärte der schulpolitische Sprecher der SPD, Oliver Seeck. Schuldezernent Robert Voigtsberger sagte für die Verwaltung zu, dass die Stadt nun zügig ein solches Konzept entwickeln werde, um dem Antrag gerecht zu werden. Er verwies darauf, dass in einem ersten Schritt schon das Angebot des schulpsychologischen Dienstes mit Terminen vor Ort an den Schulen aufgestockt worden sei.

Nach Angaben der Schulen bleibt die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit mentalen Problemen trotz des Abflauens der Corona-Pandemie unverändert hoch. Die Schulen fordern neben Schulsozialarbeitern für jede Schule auch präventive Angebote, wie sie etwa das Programm und Präventionsprogramm „Verrückt! Na und“ bietet, mit dem der Verein „Irrsinnig menschlich“ Schülerinnen und Schülern in Workshops einfache und wirksame Wege aufzeigt, wie Schüler Krisen meistern und ihre seelische Gesundheit stärken können.

Ziel ist, Krankheiten wie Depressionen zu verhindern, bevor sie sich verfestigen. Das Programm ist bereits in vielen Kommunen wie Leverkusen oder Dortmund fest etabliert. Es ist allerdings daran gebunden, dass es einen Träger gibt, der das als Regionalgruppe für eine Kommune umsetzt.


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