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„Rekord“ für den WohnungsbauStadt Köln weist 2024 Bauland für 2100 Wohnungen aus

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In Köln gibt es zu wenig Wohnraum, die Stadt will unter anderem mit mehr ausgewiesenem Bauland gegensteuern (Symbolbild).

In Köln gibt es zu wenig Wohnraum, die Stadt will unter anderem mit mehr ausgewiesenem Bauland gegensteuern. (Symbolbild)

Baudezernent Markus Greitemann spricht von einem starken „Signal“. Von welchem Bauvorhaben in Köln die gestiegene Zahl vor allem abhängt.

2024 hat die Stadt das Planrecht für besonders viele Wohnungen in Köln geschaffen. 2100 neue Wohnungen dürfen dort entstehen, wo Flächen bisher nicht als Bauland ausgewiesen waren. 740 von ihnen sind öffentlich gefördert, werden also zu einer geringeren Miete als der Durchschnitt in Köln angeboten. Markus Greitemann, Baudezernent und designierter CDU-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl, sagte: „Mit dieser Rekordzahl an geschaffenem Planrecht setzen wir ein klares Signal für mehr Wohnungsbau in Köln.“

In den vergangenen zehn Jahren seien pro Jahr im Schnitt 15 Satzungsbeschlüsse getroffen worden, teilte die Stadt mit, so viele wie auch 2024. Sie enthielten in den Vorjahren im Schnitt aber nur 1200 einzelne Wohnungen. Dass 2024 über dem Durschschnitt liegt, bedingt maßgeblich das Bauvorhaben Rondorf Nord-West. Dort allein sind 1300 Wohnungen geplant sowie drei Schulen und eine Parkanlage. Bislang war dort Ackerfläche, seit Jahresbeginn verwandeln Bagger sie in eine Baustelle. Die ersten Wohnungen sollen 2029 bezugsfertig sein.

Stadt Köln will eigentlich 6000 neue Wohnungen jährlich fertiggestellt sehen

So konkret müssen die Pläne, die in die jüngste Statistik der Stadt zählen, aber nicht alle aussehen. Planrecht heißt erst einmal nur, dass an den Orten Wohnungen entstehen dürfen, weil die Flächennutzungspläne umgeändert werden. Der Flächennutzungsplan legt fest, wo Häuser entstehen, wie hoch sie sind, ob ihr Zweck Wohnungen oder zum Beispiel Schulen sind und wo etwa Straßen oder Parks entstehen sollen.

Die Stadt Köln führt die Steigerung auf optimierte Verwaltungsprozesse zurück, die große Quartiersentwicklung, also den Bau vieler Wohnungen priorisieren. Ihre Idee: Die Verfahren mit mehr als 1000 geplanten Wohneinheiten verursachen zwar mehr Aufwand, sind aber effizienter als die kleineren Bauvorhaben. Erst wenn Planrecht besteht, können überhaupt Bebauungspläne eingereicht werden.

Greitemann sagte: „Unsere Anstrengungen zahlen sich aus, um die angespannte Wohnungssituation zu entschärfen.“ Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, dafür zu sorgen, dass jährlich 6000 neue Wohnungen gebaut werden. Davon ist Köln weit entfernt. Zuletzt wurden nur rund 2500 Wohnungen im Jahr fertig. Vor dem Hintergrund nannte Stefanie Ruffen, baupolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Stadtrat, die Zahl für 2024 „bestenfalls einen Tropfen auf den heißen Stein“.