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Müllsammelaktion am RheinInitiatoren stellen Pläne zum „Rhine Clean up Day“ vor

Lesezeit 3 Minuten
Vier Personen sitzen nebeneinander an einem Tisch, im Hintergrund ist ein Plakat, auf dem K.R.A.K.E steht.

Christian Stock („Krake“, v.l.), Joachim Umbach („Rhine Clean up“), Franz Roling, („Krake“) und Mirjam Schenke („Rhine Clean up“) stellen das Programm vor.

Die Müllsammelaktion am Rhein geht ins siebte Jahr. Ohne die Kölnerinnen und Kölner wäre es an den Rheinufern wohl deutlich dreckiger.

„Ein bisschen die Welt retten“ – das können Kölnerinnen und Kölner laut Christian Stock am 14. September. Da findet die Aufräumaktion „Rhine Clean up Day“ zum siebten Mal an zahlreichen Standorten am Rhein statt.

Der Gründer der größten Müllsammelgruppe Deutschlands, der Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit („Krake“) sitzt zwischen veralgten E-Scootern und Supermarktkassen, die von der Gruppe aus dem Rhein gefischt wurden und jetzt im Müllmuseum in Köln Kalk ausgestellt werden. Gemeinsam mit weiteren Initiatoren stellt er hier die Pläne zur Müllsammelaktion am Rhein vor.

Großer Zuspruch an Rhein und Ruhr

Organisiert wird der Tag vom Verein „Rhine Clean up“, der bundesweit über 1000 lokale Initiativen und Gruppen koordiniert. Der Aktionstag beschränkt sich aber nicht nur auf den Rhein, insgesamt wird an 29 Flüssen in ganz Deutschland Müll gesammelt.

Joachim Umbach, Initiator des Vereins, betont, dass die Anmeldezahlen am Rhein bereits sehr gut seien und der Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger nach wie vor groß wäre. Bundesweit rechne man je nach Wetterlage mit etwa 40.000 Teilnehmenden.

Müll wird immer kleinteiliger

Für die Sauberkeit des Rheins sei bürgerliches Engagement entscheidend. Christian Stock mahnt an, dass niemand Verantwortung für den Müll im Rhein übernehme. So fließe schätzungsweise jede Stunde 42 Kilogramm Müll im Rhein an Köln vorbei in Richtung Nordsee. Dabei wird der Müll immer kleinteiliger, sagt Umbach.

Ein Mann steht an einer Wand, an der allerlei Kleinkram hängt.

Christian Stock im Müll-Museum in Köln Kalk

Einen kleinen Teil davon fängt die Müllfalle „Rheinkrake“ seit 2022 auf. Das Pilotprojekt ist einmalig in Deutschland und sein „Fang“ liefert gleichzeitig Daten zur Zusammensetzung des Mülls im Fluss, die wissenschaftlich ausgewertet werden. Je nach Jahreszeit findet man dort Glitzer und Regenbogenflaggen oder Kamelle.

Zuständigkeit für Müll am Ufer unklar

Im Müllmuseum des Vereins kann man sich ein genaues Bild davon machen, was alles im und am Rhein gefunden wird. Vor einer Wand mit etlichen E-Zigaretten und Vapes macht Stock auf die Umweltauswirkungen der Lithium-Akkus aufmerksam. Immer häufiger finde man diese am Rheinufer.

Die Zuständigkeit für den Müll im Uferbereich sei eine Grauzone, niemand fühle sich so richtig verantwortlich, so Stock weiter. Mit der Aktion im September wolle man ein „Stück weit den Finger in die Wunde legen“ und auf das Problem aufmerksam machen.

Zahlreiche Gruppen beteiligen sich

Und das mit Erfolg: Alleine im letzten Jahr wurden am „Rhine Clean up Day“ 300 Tonnen Müll gesammelt. Die Gruppe der „Krake“ wird in diesem Jahr, anders als in den Jahren zuvor, nur auf der rechtsrheinischen Seite vertreten sein. Stock betont aber, dass die anderen Gebiete durch andere Gruppen gut abgedeckt seien.

Müllsäcke, Handschuhe und Müllgreifer werden zur Verfügung gestellt. Außerdem wird es Verpflegung und eine Wassermusik-Perfomance des Düsseldorfer Musikers Konrad Zimmermann geben. Interessierte können sich am 14. September um zehn Uhr am Jugendpark unterhalb der Zoobrücke einfinden und sich der Gruppe anschließen.