Die Bewohner des Hauses sollen schon öfter mit der Polizei in Konflikt geraten sein. Ob sie aber in Verbindung mit dem Drogenkrieg stehen, ist unklar.
Explosion in Köln-MeschenichPolizei prüft Verbindung zu Explosionsserie – Bewohner polizeibekannt
Nachdem eine Serie von Explosionen Köln und die Region über Monate in Atem hielt, hatte sich die Lage in den vergangenen Wochen eigentlich wieder beruhigt. In der Nacht auf Freitag kam es nun allerdings erneut zu einer Detonation vor einem Einfamilienhaus in Meschenich. Die Polizei prüft nun, ob sie im Zusammenhang mit der Explosionsserie steht, teilte ein Sprecher der Polizei mit.
Um 2.10 Uhr war auf der Alten Kölnstraße, am äußersten Südrand der Stadt, ein lauter Knall zu hören. Eine 53-Jährige Bewohnerin wurde leicht verletzt, offenbar bei dem Versuch, ein Feuer zu löschen, das nach der Explosion auf der Treppe vor der Haustür ausgebrochen ist.
Bewohner regelmäßig in Konflikt mit der Polizei
Am Freitagmorgen verdeckt eine blaue Kachel die Spuren der Explosion an der Tür, die Fassade ist mit Ruß bedeckt. Im Vergleich zu ähnlichen Explosionen in den vergangenen Monaten wirken die Schäden der Explosion jedoch deutlich geringfügiger; etwa im Vergleich mit einer ähnlichen Explosion am Kölnberg im Juli, wenige hundert Meter entfernt vom Tatort.
Damals riss die Detonation die Haustüren mehrerer Wohnungen aus den Angeln. Diesmal hinterließ der Sprengsatz nur oberflächliche Schäden. Um was für einen Sprengstoff es sich handelt, steht noch nicht fest. Die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) stehen noch aus.
Nachbarn berichten, dass die Polizei regelmäßig wegen der dort lebenden Familie anrückt. Wie es heißt, sollen Bewohner des Hauses schon aus verschiedensten Gründen in Konflikt mit der Polizei geraten sein, auch wegen Drogendelikten. Ob sie aber auch in Verbindung zu dem Drogenkrieg zwischen Banden aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden stehen, der in den vergangenen Monaten die Stadt beschäftigt, ist unklar. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gelten jedoch andere Hintergründe als wahrscheinlich.
Vorerst liegt der Vorfall aber bei der Ermittlungsgruppe „Fusion“. Bei ihr handelt es sich um eine Art Ober-Ermittlungsgruppe, die mögliche Zusammenhänge zwischen mehreren Tatkomplexen untersucht. Zum Beispiel zu den Explosionen auf dem Hohenzollernring und der Ehrenstraße, deren Spuren ins Drogenmilieu, teilweise auch zu niederländischen Drogenbanden, führen. Und zu Schüssen auf Wohnhäusern, deren Spuren auf das Rockermilieu hindeuten.
Zeugen werden gebeten, sich unter Tel.-Nr. 0221229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. (red)