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„Bock auf Musik hatte ich schon immer“Rodenkirchener Zugleiter singt eigene kölsche Songs vor Auftritt der Paveier

Lesezeit 3 Minuten
Der Zugleiter aus Rodenkirchen, Simon Schwieren, tritt erstmal als Musiker auf den Rodenkirchener Sommertagen auf.

Der Zugleiter aus Rodenkirchen, Simon Schwieren, tritt erstmal als Musiker auf den Rodenkirchener Sommertagen auf.

Simon Schwieren präsentiert die ersten eigenen Songs beim Auftritt bei den Rodenkirchener Sommertagen. Sein Wunsch: Menschen zum Feiern und Jubeln bringen.

Seit sechs Jahren steht Simon Schwieren am Karnevalssonntag ganz oben auf dem Wagen und führt als Zugleiter den Karnevalszug durch Rodenkirchen an. Mit ihm auf dem Wagen: seine Frau Alexandra Blum-Schwieren und die beiden Kinder. „Ich habe unzählige tolle Momente auf dem Wagen erlebt, wenn Tausende Karnevalisten jubeln und feiern“, sagt Schwieren.

Drei Songs auf Kölsch sind fertig

Schwieren, gelernter Bildhauer und Steinmetz, hatte schon lange eine Idee, einen großen Wunsch: Er wollte Menschen mit seiner eigenen Musik zum Jubeln und Feiern bringen. Drei Songs auf Kölsch sind fertig, ein erster Bühnenauftritt ist an beiden Tagen auf den Rodenkirchener Sommertagen geplant. Am Samstag (31. August) spielt Simon („auf der Bühne bin ich nur der Simon“) direkt vor den Paveiern. „Ich freue mich dermaßen auf diesen Auftritt, auch wenn ich nervös werde, wenn ich daran denke“, sagt er.

Sein erster Refrain war im Kopf schon fertig, als er nach dem letzten Zug vom Wagen stieg. „Jecke trecke“ ist ein eingängiger, kölscher Song geworden. Das Video hat der 47-Jährige dazu ebenfalls schon im Kopf. Die Produktion folgte den Naturgesetzen des kölschen Klüngels: Über seine Mitgliedschaft der KG Lübüggele, der Karnevalsgesellschaft für Heizung- und Sanitärinstallateure, lernte er unter anderem Björn Fischer, Musiker und Produzent von Köln Sound, kennen, mit dem er den Song als Gesamtprodukt finalisierte.

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Oma fand: „Der Junge gehört auf die Bühne“

Gerade ist der dritte Song fertig geworden, mit Profimusikern eingespielt. Eine eigene Band hat Simon nicht. Noch nicht. „Wenn ich auf die Bühne zurückkehre, dann soll das auch etwas Handfestes werden. Meine Oma hat immer gesagt, ‚der Junge gehört auf die Bühne‘“.

Tatsächlich hat der Rodenkirchener Erfahrung gesammelt, eine Schauspielausbildung absolviert, ist in jungen Jahren nach einem Casting mit einer holländischen Boygroup getourt. „Ich wollte immer Schauspieler werden, und Bock auf Musik hatte ich schon immer“, sagt Schwieren. Heute hat er das nötige Kleingeld erarbeitet, um sich um seine Familie zu kümmern und sich selbst als Musiker zu produzieren.

Schwieren spielt Klavier, Schlagzeug und C-Flöte

Sein zweiter Song heißt „Brav sin". Er handelt von einem kölschen Junggesellen, der nicht brav sein möchte, der sich viele Nächte in der Altstadt um die Ohren geschlagen hat, ein Lebemann. „Da ist viel von mir von früher drin.“ Der dritte Song heißt einfach „Alaaf“ und ist im Refrain einem türkischen Ohrwurm angelehnt, eine Tanznummer.

Schwieren selbst spielt Klavier, Schlagzeug und C-Flöte. Bei letzterem Instrument muss er lachen. „Meine Mutter wollte, dass ich noch ein drittes Instrument lerne. Das sollte dann möglichst schnell beherrschbar sein“.

Die Musik ist für ihn ein ernstes Geschäft. „Ich möchte den Menschen zeigen, dass ich als Musiker bestehen kann, ich möchte als Künstler ernst genommen werden“.

Die beiden Auftritte, jeweils um 18 Uhr, auf den Rodenkirchener Sommertagen, am Samstag, 31. August, auf dem Maternusplatz und Sonntag an der Rheingalerie, sind für ihn auch eine echte Nagelprobe. „Da schaue ich in so viele Gesichter, die ich kenne. Von der Aufregungskurve ist das höher.“