„Werden nicht mehr öffnen“Corona zwingt Karnevalswierts in Köln-Godorf zur Schließung
Godorf – Im nächsten Jahr hätte der Karnevalswierts in Godorf seinen 30. Geburtstag feiern können. Aber das Spezialgeschäft für Karnevalskostüme, Verkleidungen und Partyzubehör an der Otto-Hahn-Straße wurde „nur“ 28 Jahre alt. Im vergangenen Herbst hatte der Geschäftsführer und Besitzer Ralph Wierts das Karnevals-Kaufhaus zwar noch an ein paar Tagen geöffnet, aber es habe sich nicht gelohnt. Im Winter machte er den Laden dicht und mittlerweile sind die Räume leer.
„Bis auf Weiteres“ sei die Filiale wegen des Lockdowns geschlossen, steht auf einem Zettel an der Eingangstüre. Aber Ralph Wierts sagt auf Anfrage: „Die Filiale in Godorf haben wir aufgegeben und werden sie nicht mehr eröffnen.“ In Köln gebe es noch eine weitere Filiale, sie bleibe erhalten, betont Ralph Wierts; wenngleich auch dieser Laden wie die fünf weiteren in Deutschland plus das eine Geschäft im holländischen Heerlen vorübergehend geschlossen bleiben. „Wegen der Pandemie darf keiner feiern, deshalb gibt es auch keine Nachfrage nach Karnevalskostümen; auch im Online-Handel ist nichts los“, sagt Ralph Wierts. Es seien schließlich auch Sommerpartys und die beliebten 70er-Jahre-Partys verboten. „Wegen Corona ist unser Jahresumsatz um 95 Prozent eingebrochen.“
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Die aktuellen Lockerungen sähen zwar gut aus, aber seine Geschäfte würden erst dann öffnen, wenn Feiern wieder möglich sei. „In unserer Branche ist es besonders schwierig“, fügt er hinzu. Anders als im Theater oder bei Konzerten könne bei Partys nicht für einen Mindestabstand von eineinhalb Metern gesorgt werden. „Unsere Branche hat vorher geboomt und wir als Familie hatten eine Pandemie nun wirklich nicht auf dem Schirm“, sagt Ralph Wierts. Die endgültige Geschäftsaufgabe in Godorf habe nichts zu tun mit dem Karnevalskonkurrenten Deiters, der seit ein paar Jahren ein Geschäft ganz in der Nähe betreibt.
Der Grund sei tatsächlich die Pandemie gewesen. Sie habe dazu geführt, dass sich der Karnevalswierts nach dem Umsatzeinbruch „strategisch neu ausrichten“ will, wie Ralph Wierts erläutert. Dazu gehöre unter anderem, dass er in der Innenstadt eine weitere Filiale eröffnen möchte. „Das bisherige Geschäft an der Gürzenichstraße ist unsere kleinste Filiale, sie reicht bei Weitem nicht aus“, sagt der Geschäftsführer. Ein paar Objekte habe er bereits im Auge, aber noch keine Prioritäten gesetzt. Das große leer stehende Godorfer Ladenlokal an der Otto-Hahn-Straße sei jedenfalls schon wieder vermietet worden durch den privaten Eigentümer, heißt es. Dem Vernehmen nach soll sich dort ein Möbelgeschäft niederlassen.