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171 Kilometer rund um KölnSo ist der Kölnpfad entstanden

Lesezeit 5 Minuten
Ingrid Mölders und Fritz Schramma bei der Kölnpfad-Eröffnung 2008.

Der Kölner Eifelverein hat den „Kölnpfad“ aufgebaut und 2008 eröffnet. Ingrid Mölders und Fritz Schramma bei der Eröffnung.

Der „Kölnpfad“ führt 171 Kilometer, immer entlang der Stadtgrenze. Der Kölner Eifelverein hat ihn aufgebaut und 2008 eröffnet. Wie er entstand.

Mit wippenden Füßen sitzt Ingrid Mölders in ihrem Wohnzimmer. Aus den Boxen dringen fröhliche Klänge. Die Bläck Fööss singen: „Kölnpfad, eimol öm Kölle röm / Kölnpfad, e Stöckche och lans d`r Rhing“. Mölders denkt lächelnd an die Entstehungszeit des Songs zurück. Bei den Aufnahmen war sie dabei, hat sogar mitgesungen. Es war für sie der perfekte Abschluss zur Entwicklung des Kölnpfads. „Wanderwege haben Songs“, sagt sie überzeugt, „und so musste auch unser einen haben“.

2005 hat alles angefangen, erinnert Mölders sich. Damals seien die Mitgliederzahlen des Kölner Eifelvereins (KEV) rapide gesunken. Mölders, die stellvertretende Vorsitzende und zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war, sei klar gewesen: „Wir brauchten ein Projekt, um in die Presse zu kommen“, sagt sie. Also griff sie die Idee des ehemaligen Vorsitzenden Theodor Schinscholl auf, einen Rundwanderweg um Köln aufzubauen.

Es fand sich eine Arbeitsgruppe von circa 15 Leuten, die sich immer wieder im Brauhaus „Em Kölsche Boor“ trafen und planten, erzählt Mölders. Einer in dieser Gruppe war Fritz Hoepfner – ein erfahrener Wanderer und gebürtiger Kölner. Er sollte wegen seiner Ortskenntnisse den Weg festlegen. Der sollte entlang der Stadtgrenze und um Köln führen.

Wanderweg in und um Köln: Entwicklung des Kölnpfads begann 2005

„Ich wusste schnell, wo der Weg langgehen soll“, sagt Hoepfner lachend, „es ging dann nur noch darum, die anderen zu überzeugen und auch Hilfe zu bekommen“. Hoepfner erwanderte die Strecke – manchmal auch in Begleitung weiterer Gruppenmitglieder – und legte Route und Etappen fest.

Zunächst war die Idee den Weg 111 Kilometer langzumachen, doch er wurde länger. So wurden es aber 11 Etappen. Die entsprechenden Start- und Zielpunkte wurden mit den Haltestellen des ÖPNV festgelegt.

Streitpunkt sei die Einbeziehung des Bensberger Schlosses gewesen, erinnert Hoepfner sich. Es liegt außerhalb der Stadt und wurde deshalb von einigen Mitgliedern als unpassend für den Weg angesehen. Hoepfner konnte aber mit dem Hinweis auf die Endhaltestelle der Linie 1 überzeugen. Die guten Wandermöglichkeiten sowohl nach Norden nach Thielenbruch wie nach Süden durch Königsforst mit Monte Troodelööh nach Wahn waren zusätzliche Argumente.

Handgemalter Entwurf des Kölnpfad-Logos.

Handgemalter Entwurf des Kölnpfad-Logos.

Als der 171 Kilometer lange Weg also feststand, ging es darum, Genehmigungen zu bekommen und ihn zu kennzeichnen. Immerhin existierte der Weg bisher nur in Hopfners Kopf. Der Kölner Eifelverein hat nur die Erlaubnis, rechtsrheinisch Wege zu markieren, also musste dieses Recht erweitert werden. „Auf diese Bürokratie hatte ich gar keine Lust“, gibt Hoepfner zu, „da hätte ich am liebsten alles hingeschmissen“.

Ingrid Bröking, die ebenfalls KEV-Mitglied war, sei dabei seine absolute Stütze gewesen. Sie recherchierte die Ansprechpartner, organisierte die Termine und nahm an Gesprächen teil. „Das war alles ein stetes Durcheinander“, erinnert Hoepfner sich, „aber es war auch lustig und hat Spaß gemacht“. Schlussendlich wurde alles genehmigt und der Weg konnte markiert werden. Dafür brauchte er ein Logo und einen Namen. „Ich meinte damals, wenn ich Kölner Rundwanderweg ausgesprochen habe, bin ich den Weg schon komplett gegangen“, erzählt Hoepfner, „es musste ein kurzer Name sein“.

Kölsche Musik: Bläck Fööss singen Wanderlied für den Kölnpfad

Die Bläck Fööss singen den Kölnpfad-Song bei der Kölnpfad-Eröffnung 2008.

Die Bläck Fööss haben bei der Kölnpfad-Eröffnung ihren Song gesungen.

Als er in Deutz in der KVB-Linie 4 saß, habe er den Schriftzug Kölnmesse gelesen und ihm so die Erleuchtung gekommen. Kölnpfad, das war kurz und knackig und sah schön aus. Der Name war geboren. Mölders Ehemann und Künstler Udo Mölders entwarf dann ein Logo, natürlich in rut wiess. Die Behörde habe dann aber nicht erlaubt, den Weg durchgängig damit zu kennzeichnen. Stattdessen musste das offizielle Zeichen für Rundwanderwege – ein weißer Kreis auf schwarzem Grund – verwendet werden.

Um den Kölnpfad bewerben zu können, kümmerte Ingrid Mölders sich um Begleitmaterial. „Die Zeit war auch tränenreich“, berichtet Mölders, „es gab viele Steine, die uns in den Weg gelegt wurden, aber letztlich hat alles besser geklappt, als wir erwartet hätten“. Neben dem Wanderlied sollte auch die Kölnpfad-Wanderkarte und das Kölnpfad-Buch veröffentlicht werden. Die AOK und die Sparkasse unterstützten das Projekt finanziell und die KVB bewarb den Weg. Es gelang Mölders auch, den damaligen Oberbürgermeister Fritz Schramma als Schirmherr zu gewinnen.

Am 27. September 2008 - zum 120-jährigen Bestehen des Kölner Eifelverein – wurde der Kölnpfad dann endlich offiziell eröffnet. Und im Straßenbahnmuseum in Thielenbruch sangen die Bläck Fööss: „Kölnpfad, du föhls dich widder jung / Kölnpfad, do kriss de neue Schwung“.


Kölnpfad – Die Serie

In einer kleinen Serie haben wir die elf Etappen des Rundwanderwegs um Köln vorgestellt. 171 Kilometer sind das – entlang des Rheins, vorbei am Geißbockheim und verschiedensten Seen, durch den Dünnwalder Wald, den Königsforst und die Wahner Heide. 2014 wurde die Strecke entlang der Stadtgrenze vom „Wandermagazin“ zum drittschönsten Wanderweg Deutschlands gekürt. Für Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg geben wir Tipps. Start und Ziel ist immer an einer Haltestelle der KVB.:

Etappe 1 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 2 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 3 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 4 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 5 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 6 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 7 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 8 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 9 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 10 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.

Etappe 11 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.