Der „Kölnpfad“ führt 171 Kilometer, immer entlang der Stadtgrenze. Die zweite Etappe geht vom Klettenbergpark bis nach Bocklemünd.
171 Kilometer rund um KölnIn Lindenthal bietet der „Kölnpfad“ viel Wasser, weite Wiesen und Denkmäler
Ein Kaffee am Büdchen ist der beste Start in die Etappe 2 des 171 Kilometer langen Kölnpfads. Immerhin liegen zwischen ihrem Anfang in Klettenberg und dem Ziel in Bocklemünd 18 Kilometer – und steht am Startpunkt, der Stadtbahnlinie Haltestelle Klettenberg ein Kiosk, das Heißgetränke verkauft.
Das Zeichen des Kölnpfads, ein weißer Kreis auf schwarzem Grund, klebt bereits auf dem Pfeiler der Ampelanlage gegenüber, die Fußgänger über die Luxemburger Straße geleitet. Von dort führt es die Wandernden weiter durch den kleinen Park über die Berrenrather Straße und nach einem kleinen Schlenker durch den Beethovenpark zurück auf die Straße über den Militärring und dann quer über den Franz-Cremer-Weg zu einem der schönsten Etappenteile am Decksteiner Weiher.
Etappe 2 des „Kölnpfad“ geht vorbei am Geißbockheim und der „Gleueler Wiese“
Bereits vor seinem südlichen Ufer bestimmt ein Naturdenkmal in Form einer imposanten Allee aus hochgewachsenen Platanen die Landschaft. In einiger Ferne steht weiß leuchtend das Geißbockheim, das Zuhause des 1. FC Köln.
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Der Kölnpfad verläuft östlich des Decksteiner Weihers, nicht direkt am Ufer, sondern durch den Wald. Am Weg liegt auf der rechten Seite, die „Gleueler Wiese“, einer der bekanntesten Zankäpfel der Stadt. Der 1. FC Köln möchte dort eine Trainingsanlage aus drei Kunstrasenplätzen erreichten. Naturschutzverbände und Bürgerinitiativen wehrten sich dagegen. Mittlerweile sind die Verwaltungsgerichte damit beschäftigt, den Streit zu entscheiden.
Ein Stück weiter biegt der Pfad ab über die Gleueler Straße und von dort über eine schöne Wiesenlandschaft, die durch hohe Robinien geprägt ist und den Blick auf den Weiher freigibt. Nun geht es rechts ab durch das Fort IV, das zum Ring der ehemaligen Kölner Befestigungsanlagen gehört, und dann rechts in Richtung Felsengarten, einem mit Trümmern gefüllten Wallgraben, der 1923 gestaltet wurde. Farne und Moose auf den Steinen machen ihn heute zu einem verwunschenen Ort, in dem Elfen zu Hause sein könnten.
Einkehrmöglichkeiten liegen am Decksteiner Weiher
Der Weg führt weiter zum nördlichen Weiherufer und dem Haus am See. Das schöne Lokal mit Terrasse am Wasser bietet die erste Möglichkeit, einzukehren, genauso wie das kleine Büdchen an der Minigolfanlage mit seinen Sitzmöglichkeiten. Das Haus am See ist allerdings erst ab mittags geöffnet, der Minigolf-Kiosk ebenfalls oft.
Wandernde, die früh unterwegs sind, müssen weiterziehen, und zwar am nördlichen Weiherufer entlang, bis sie die wunderschöne Kastanienallee erreichen. Vor der Allee biegt der Kölnpfad rechts ab in ein Waldstück und von dort wieder rechts in Richtung Junkersdorf, zunächst über die Bachemer Straße und dann über die Bahngleise bis zum frisch „renaturierten“ Frechener Bach.
Bereits vor einigen Jahren wurde hier ein neues Bett für den alten Bach geschaffen. Das Wasser fehlt dort an seinem untersten Verlauf noch. Stattdessen wächst hohes Gras im Bachbett.
Vor der Brücke geht es rechts ab zum Kölner „Arboretum“. Hier sind insgesamt 19 exotische Bäume gepflanzt und mit Schildern versehen. Am Wanderweg sind allerdings nur zwei zusehen. Das Areal hat eine interessante Geschichte: Hier befand sich im 6. Jahrhundert vor Christus eine steinzeitliche Siedlung.
„Kölnpfad“ führt zum Rhein-Energie-Stadion und durch den Sportpark Müngersdorf
Weiter geht der Weg dann geradeaus über die Dürener Straße durch den Wald und an einer großen Wiese vorbei, mitten darauf ein hoher Baumkreis als Hingucker. Wo rechts die Fußgängerbrücke in den Stadtwald führt, biegt der „Kölnpfad“ zu der Baumgruppe ab und hindurch bis hin zum Adenauer Weiher. Dort bietet das Restaurant „Club Astoria“ Plätze im Freien, mit Blick auf den Weiher, Speisen und Getränke.
Danach verläuft der Pfad westlich des Weihers und weiter südlich der Jahn-Wiese hinauf zu dem Denkmal, das an den nicht unumstrittenen Turnvater Jahn erinnert. Von dort hat man einen guten Blick auf das Rhein-Energie-Stadion. Der „Kölnpfad“ verläuft weiter westlich an der Jahn-Wiese und am Stadion vorbei durch den Sportpark Müngersdorf, über die Aachener Straße und von dort in den Walter-Binder-Weg.
Nach einem Schlenker in den Wald, geht Weg vorbei am „Gedenkort Müngersdorf“, einer Cortenstahlwand des Künstlers Simon Ungers. Sie erinnert daran, dass sich dort in einem alten Fort und auf dem Gelände der Kleingartenanlage Waldfrieden einst ein großes Deportationslager befand, von dem aus die jüdische Bevölkerung während der Nazi-Diktatur in die Konzentrationslager und den Tod verschickt wurde.
Es folgt ein Trip über Wald und Wiesen auf die Belvedere Straße und dort links über die Brücke zu einer weiteren Sehenswürdigkeit: Der schmucke Bahnhof Belvedere ist das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude Deutschlands und beherbergte ehemals ein Ausflugslokal. Es wird gerade saniert und soll möglichst bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
„Kölnpfad“ in Lindenthal: An weiten Wiesen und Feldern kann der Blick schweifen
Hinter dem Bahnhof führt der Pfad nun in den Gerhard-Marcks-Weg, der an den großen Bildhauer und Grafiker erinnert. Eine schöne Jugendstillaterne steht dort vor der Einfahrt zu seinem ehemaligen Wohnhaus. Das weiße L-förmige Gebäude wurde von dem bedeutenden Architekten Wilhelm Riphan erbaut und verbreitet Sommerhaus-Flair.
Weiter führt der Pfad durch den Wald bis hin zu einer Streuobstwiese, dort über den Helmut-Lüssem-Weg. Die noch junge Allee wurde nach einem ehemaligen engagierten Mitarbeiter des Grünflächenamtes benannt, der sich mit anderen für die Gründung des „Landschaftspark Belvedere“ einsetzte.
An dem großen Park führt nun auch das lange Reststück der Etappe vorbei. Der „Kölnpfad“ biegt an der Kreuzung Gregor-Mendel-Ring, Belvedere-Straße rechts ab, verläuft sehr lange geradeaus, vorbei an weiten Wiesen und Feldern, kreuzt den Carl-von-Linnée-Weg, macht eine Linksbiegung, führt über den Vogelsanger Weg, dann rechts über die Freimersdorfer Straße direkt in den Ortseingang von Bocklemünd und auf den denkmalgeschützten Weyerhof aus dem Jahr 1778 zu.
Tipps zum Einkehren auf Etappe 2
Haus am See
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag: 12 bis 2 Uhr | www.hausamseekoeln.de
Minigolfgolfplatz Lindenthal
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch, Freitag und Samstag, 12 bis 19 Uhr, Donnerstag und Sonntag, 11 bis 19 Uhr | www.mini-golf-platz-lindenthal.eatbu.com
Restaurant Club Astoria
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag bis Samstag, 12 bis 23 Uhr, Sonntag, 10.30 bis 23 Uhr
Etappe 2
18 Kilometer
Start: Haltestelle Klettenbergpark, KVB-Linie 18
Ziel: Haltestelle Ollenhauerring/Bocklemünd, KVB-Linie 3 und 4
Etappe 1 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.
Etappe 3 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.
Etappe 4 des „Kölnpfad“ lesen Sie hier.
Kölnpfad – Die Serie
In einer kleinen Serie stellen wir die elf Etappen des Rundwanderwegs um Köln vor, erstellt vom Kölner Eifelverein. 171 Kilometer sind das – entlang des Rheins, vorbei am Geißbockheim und verschiedensten Seen, durch den Dünnwalder Wald, den Königsforst und die Wahner Heide. 2014 wurde die Strecke entlang der Stadtgrenze vom „Wandermagazin“ zum drittschönsten Wanderweg Deutschlands gekürt. Für Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg geben wir Tipps. Start und Ziel ist immer an einer Haltestelle der KVB.