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46 Millionen Euro EnergiekostenDie meisten städtischen Gebäude in Köln sind ineffizient

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Städtische Gebäude, wie das Museum Ludwig, verbrauchten 2022 acht Prozent weniger Heizenergie als im Vorjahr.

Städtische Gebäude, wie das Museum Ludwig, verbrauchten 2022 acht Prozent weniger Heizenergie als im Vorjahr.

Der Energiebericht der Gebäudewirtschaft zeigt auf, was Strom, Wasser und Heizen die Stadt jährlich kostet.

Die Stadt Köln zahlte 2022 sechs Millionen Euro mehr für Energie und Wasser für ihre Gebäude als im Vorjahr. Das geht aus dem Energiebericht der Gebäudewirtschaft hervor. Insgesamt betrugen die Kosten 46 Millionen Euro. Die Gebäudewirtschaft ist zuständig für Verwaltungsgebäude, Kindertagesstätten, Grünobjekte, Museen, Gebäude des Amts für Wohnungswesen und vor allem für Schulen – auf sie entfällt der Großteil des verbrauchten Stroms und der Heizenergie. Mehr als ein Drittel des verbrauchten Wassers ist Kulturbauten zugeschrieben, deren Kältemaschinen mit Brunnenwasser kühlen.

Im Vergleich zu 2021 stieg der Wasserverbrauch um zehn Prozent, auf 329 Liter pro Quadratmeter. Das ist laut Bericht auf die vielen Baustellen an Schulen zurückzuführen, die offenbar viel Wasser verwenden. Zuvor war der Wasserverbrauch seit 2018 rückläufig gewesen.

Der Stromverbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen, um drei Prozent. Grund dafür sei, dass mehr Mitarbeitende der Verwaltung wieder zum Arbeiten aus dem Homeoffice zurück in ihre Büros gekommen seien und Schulen neue an den Strom gebundene Lüftungsanlagen verwenden. Auch den Stromverbrauch hatte die Stadt zuvor seit 2016 Jahr für Jahr reduzieren können.

Weniger Heizenergie verbraucht, weniger CO2 emittiert

Die Gebäudewirtschaft sparte Energie auch ein. Sie verzeichnete für das Jahr 2022 acht Prozent weniger Heizenergie als im Vorjahr. Das liegt laut Bericht daran, dass Schulen nicht mehr so häufig gelüftet haben, wie sie es 2021 taten, um die Verbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken. Auch sei die Raumtemperatur in Verwaltungsgebäuden wegen der Verordnung zur kurz- und mittelfristigen Sicherung der Energieversorgung abgesenkt worden.

Die drei Werte sind mit dem Klimafaktor des Deutschen Wetterdienstes multipliziert, der den Einfluss der Witterung auf den Energieverbrauch herausrechnen soll. So lassen sich Einsparungen unabhängig von Klimaveränderungen mit den Vorjahren vergleichen. Im Vergleich zum Jahr 2005 sparte die Stadt Köln im Unterhalt ihrer Gebäude deutlich Energie ein: Über die vergangenen zwei Jahrzehnte ist der Verbrauch von Heizenergie und Wasser um knapp beziehungsweise mehr als 30 Prozent gesunken, der von Strom um fast 20 Prozent.

Positiv für eine Nachhaltigkeitsbilanz ist auch, dass die Gebäudewirtschaft die Emission von Kohlenstoffdioxid 2022 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent verringerte.

Gebäudewirtschaft stellt Ranking auf: Zentralbibliothek war am ineffizientesten

Der Energiebericht weist zudem aus, welche städtischen Gebäude die schlechtesten Energiebilanzen haben. Auf ihnen liege das Hauptaugenmerk für Einsparungen. Das ineffizienteste Verwaltungsgebäude ist demnach der Josef-Haubrich-Hof 1, wo die Zentralbibliothek bis vor wenigen Wochen zu finden war. Das wird bereits saniert, aktuell bereiten Bauarbeiter die vollständige Entkernung vor.

Nur wenige der Verwaltungsgebäude und Schulen weisen einen niedrigeren Energie- und Wasserverbrauch auf als die Vergleichswerte aus dem Gebäudeenergiegesetz. Am nächsten kommen die Verwaltungsgebäude im Schnitt an den Richtwert heran, insbesondere Schulen und Kulturgebäude übersteigen sie teils um ein Vierfaches. Der Das zeigt: Die Stadt müsste viele ihrer Gebäude energetisch sanieren.