Gähnende Leere am Hauptbahnhof in Köln. Grund dafür ist der bundesweite Streik im Verkehrssektor. Ein Eindruck.
Super-Streik hat begonnenVerkehr in Köln lahmgelegt – So leer ist der Hauptbahnhof am Montagmorgen
Ein normaler Montagmorgen am Kölner Hauptbahnhof wäre eher mit Hektik verbunden. Unzählige Menschen laufen durch die Bahnhofshallen, weil sie zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule pendeln müssen. Auf den Bahnsteigen wird es teilweise eng.
Doch an diesem Montagmorgen (27. März) ist es so ruhig wie nur selten am Kölner Hauptbahnhof. Keine Menschentrauben, kein Gedrängel in der Bahnhofshalle oder an den Bahnsteigen.
Grund dafür ist ein bundesweiter Warnstreik: Anders als in den vergangenen Wochen ruft nicht nur die Gewerkschaft Verdi dazu auf, sondern auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Deshalb fährt in Köln kein einziger Zug ein oder raus.
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Hauptbahnhof Köln: Keine einzige Zugverbindung auf den Anzeigetafeln
Darauf weist auch jede Anzeigetafel am Hauptbahnhof hin. An den Gleisen steht schlicht „Kein Zugverkehr“. Auf den Übersichtstafeln in der Bahnhofshalle, auf denen normalerweise die nächsten Zugverbindungen angezeigt werden, heißt es, dass der „Fern- und Regionalverkehr der DB aktuell eingestellt“ ist – wegen des Streiks der EVG.
Die große Tafel im Haupteingang auf der Domseite zeigt ebenfalls keine einzige Zugfahrt an. Nur ein erneuter Hinweis auf den Streik und viermal „Bitte Ansage beachten!“ sind dort zu sehen. Die Ansagen sind auch so ziemlich das Einzige, das die ungewohnte Ruhe im Kölner Hauptbahnhof stören.
Im gefühlten Minutentakt ertönt der Signalton, nach dem die bekannte automatisierte Stimme der Deutschen Bahn „Information zu …“ diversen Zugverbindungen mitteilt. In der Bahnhofshalle sind diese Ansagen noch zu unterscheiden, an den Gleisen vermischen sie sich zu einem großen Durcheinander.
Kölner Hauptbahnhof ist nicht komplett menschenleer
Obwohl kein Zug fährt, laufen vereinzelt Menschen durch den Kölner Hauptbahnhof. Einige von ihnen sind vermutlich auf dem Weg zur Arbeit, andere holen sich in den Geschäften und Bäckereien einen Kaffee oder etwas zu essen. Nur ein paar scheinen nichts von dem Streik mitbekommen zu haben und stehen planlos herum.
Der umfassende Warnstreik hat bereits um Mitternacht begonnen. Der dürfte es zu erheblichen Ausfällen und zu Staus im gesamten deutschen Verkehrssektor führen. Er soll 24 Stunden andauern.
Auch der öffentliche Nahverkehr wurde flächendeckend zum Streik aufgerufen. Betroffen davon sind auch die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Und auch der Flughafen Köln/Bonn ist am Montag von dem Streik betroffen. Rund 130 Flüge fallen aus.