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Südstadt oder Ehrenfeld: Wo jeder wohnen willDie fünf beliebtesten Kölner Stadtteile

Lesezeit 6 Minuten

Schöne Altbau-Zeilen sind selten in Köln – und begehrt.

Egal ob Familien, Singles, Studierende oder Rentner: es gibt einige Kölner Veedel, in denen einfach jeder leben will. Weil sie die schönsten Altbaufassaden haben. Oder die belebteste Einkaufsstraße. Oder einfach den besten nachbarschaftlichen Zusammenhalt.

In unserem Veedels-Check haben mehr als 30.000 Kölner in einer repräsentativen Umfrage abgestimmt, welche Stadtteile ihnen am besten gefallen und was sie auszeichnet. Die folgenden fünf Veedel wurden von den Leserinnen und Lesern als „Lieblingsveedel“ ausgezeichnet. Die Wohnungssuche hier ist zwar meist mühsam: doch einmal in einen Stadtteil wie die Südstadt oder nach Lindenthal gezogen, will man nie wieder dort weg.

Altstadt-Süd

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Ein Maibaum im Griechenmarktviertel

Der Stadtteil Altstadt-Süd ist laut unseres Veedels-Checks nicht nur der beliebteste Bezirk Kölns, sondern auch einer der vielfältigsten. Zum einen findet sich in diesem historischen Teil der Stadt der Neumarkt und das Cäcilienviertel. Mit der Einkaufsstraße Schildergasse und den sich kreuzenden Bahnen ist man hier mitten in der Innenstadt. Zum anderen gibt es hier jedoch auch Ecken wie das Pantaleonsviertel, das Griechenmarktviertel oder das Severinsviertel, vom Kölner auch Vringsveedel genannt.

Viele Ecken bestechen durch schöne Altbaufassaden, liebevoll geführte Geschäfte und eine Nachbarschaft, in der man sich kennt und hilft. Das gastronomische und kulturelle Angebot ist hier kaum zu überbieten, zahlreiche Bars und Brauhäuser, Restaurants, Theater und Galerien machen einen großen Teil des Lebensgefühls in der Altstadt-Süd aus. Zudem ist der Rhein nicht weit entfernt, ein Spaziergang an der Promenade entlang bietet sich immer an. Kein Wunder also, dass die Altstadt-Süd im Veedels-Check den ersten Platz bei den Lieblingsveedeln erobert hat.

Die Wohnungssuche in diesem Stadtteil ist zäh. Häufig gehen Wohnungen bereits „unter der Hand“ weg, jeder kennt immer irgendjemanden, der gerade sucht. Manchmal klappt es dann allerdings doch: über eine Zeitungsannonce oder Aushänge in lokalen Geschäften und Supermärkten.

Sülz

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Breit und großstädtisch ist die Einkaufsmeile Sülzburgstraße.

Platz zwei im Ranking der Lieblingsveedel belegt Sülz. Kaum verwunderlich, für viele Kölner repräsentiert der Stadtteil ein Lebensgefühl. „Beverly Sülz“ eben. In Grünflächen wie dem Beethovenpark kann nach der Arbeit oder Uni entspannt werden, einzigartige Cafés wie „Wo ist Tom?“, das Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Chance gibt, machen das Bild perfekt.

In Sülz ist Köln oft noch ursprünglich und touristenfrei, Eckkneipen wie die „Wundertüte“ oder das „Stauss“ leben von ihren Stammgästen. Eine wahre Institution in Sülz ist das „Haus Unkelbach“, berühmt-berüchtigt für seine ausschweifenden Karnevalsfeiern. Mit dem Antiquariat im Weyertal oder dem Unverpackt-Laden „Tante Olga“ weiß Sülz auch mit liebevoll geführten Geschäften zu bestechen.

Einzig der Mietspiegel in Sülz steht nicht gerade auf der Pro-Liste – doch wer sich einmal in Sülz niedergelassen hat, dem wird es das wert sein.

Ehrenfeld

Venloer Straße

Selten: die Venloer Straße mal ganz entspannt.

Bars, Clubs und Hipster en masse: diesen Ruf hat sich Ehrenfeld in den letzten Jahren aufgebaut. Vom Arbeiterviertel der vielen Kulturen hat sich der Stadtteil zum kulturellen Hotspot entwickelt und zieht damit besonders junge Menschen und Kreative an. Die Ausgehkultur verteidigen die Bewohner vehement: nach der Schließung des „Underground“ und der bevorstehenden Schließung des „Heinz Gaul“ befürchten viele eine Gentrifizierung des vielfältigen Stadtteils.

Ehrenfeld hat jedoch auch weitaus mehr zu bieten als durchzechte Nächte. Viele schöne Cafés, wie das Café Rotkehlchen, leckeres Eis bei der Eisdielerin oder der berühmte Adana-Spieß im Kebab-Land: Orte wie diese machen Ehrenfeld auch kulinarisch zu einem vielschichtigen Veedel. Großstädter mit umweltbewusstem Lebensstil kaufen unverpackt im Veedelskrämer-Laden, im Biergarten des Bumann&Sohn wird das Feierabend-Kölsch genossen. Für die Extra-Portion Entspannung kann man sich in den Wellness-Bereich des Neptunbades begeben.

Bei einem Spaziergang durch Ehrenfeld fällt einem außerdem die Street-Art ins Auge: zu den Graffiti und Malereien an öffentlichen Orten werden sogar regelmäßig Führungen angeboten. Das jährliche Körnerstraßen-Fest steht außerdem für die nachbarschaftliche Verbundenheit, die man in Ehrenfeld pflegt. Von den niedrigen Mietpreisen von vor einigen Jahren, bevor das Viertel „hip“ wurde, kann man heute in Ehrenfeld nur noch träumen – bis sich mit ein Quäntchen Glück dann doch die Tür zur Traumwohnung öffnet. Ehrenfeld landet im Veedels-Check auf Platz drei der Lieblingsviertel.

Nippes

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Die Neusser Straße ist die pulsierende Lebensader im Veedel.

Nippes ist in Köln zu einem derart beliebten Viertel geworden, dass es mittlerweile sogar in Film und Fernsehen erscheint, beispielsweise in der Serie „Andere Eltern“. Persifliert wird hier, was viele über Nippes denken: hier leben überengagierte Öko-Eltern, die ihre eigene Kindertagesstätte eröffnen. Tatsächlich ist Nippes ein sehr familienfreundliches Viertel, doch nicht nur junge Familien fühlen sich hier wohl. Das zeigt der Veedels-Check, in dem Nippes Platz vier der Lieblingsviertel belegt.

Altbauten, Grünflächen und regionale Einkaufsmöglichkeiten: das zeichnet Nippes aus. Jeden Tag findet auf dem Wilhelmplatz ein Wochenmarkt statt. Obst, Käse, Kaffee und auch Textilien können hier gekauft werden. Einmal monatlich gibt es zudem einen Flohmarkt. Auf der Neusser Straße finden sich zudem zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, ein toller Buchladen, Cafés wie das Café Wohnraum oder das Café Pause, und Restaurants – in Nippes lässt sich eigentlich jede Besorgung mit dem Fahrrad erledigen.

Für den „Blauen Abend“ sprechen sich die Gastronomen einmal jährlich ab, um eine gemeinsame Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die von den Kölnern sehr gut angenommen wird. Nippes ist außerdem für seinen ausschweifenden Veedelskarneval bekannt, nicht zuletzt dank der „Appelsinefunke“ (dem Karnevalsverein Nippeser Bürgerwehr).

Ruhiger geht es da im Nippeser Tälchen zu. Hier kann man ein Buch lesen – oder die Zeitung nach Wohnungsanzeigen durchforsten. Die Konkurrenz um schöne Wohnungen hier ist groß, doch die Suche lohnt sich.

Lindenthal

Kanäle

Eines der Higlights im Veedel sind die Kanäle.

Platz fünf im Veedels-Check in der Kategorie „Lieblingsveedel“ belegt Lindenthal. Der Stadtteil gehört ohne Frage zu den gefragtesten in Köln: aufgrund der Nähe zur Uni, zur Innenstadt und der zahlreichen Grünflächen wollen sich hier alle niederlassen.

Die nötige Portion Frischluft nach einem Arbeits-, Uni- oder Schultag bekommen die Lindenthaler gleich um die Ecke. Ob bei einem Spaziergänge über den Melaten Friedhof, beim Tretboot fahren über den Decksteiner Weiher oder beim Hirsche, Esel, Ziegen und Schafe beobachten im Lindenthaler Tierpark. Stärken kann man sich danach beispielsweise mit einer Waffel oder einem großen Stück Kuchen im Café Hinz&Kunz.

Für die nötige Portion Kultur sorgt beispielsweise das Museum für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher oder der Plattenladen „Sally Records“. Lindenthal ist rundherum ein gutbürgerliches Viertel, in dem man sich wohlfühlen kann. Bei der Wohnungssuche spielt der Faktor Zeit eine große Rolle: bis man hier ein geeignetes Objekt gefunden hat, kann es schon mal dauern.