Köln – Die Bühnen sind bereitet, die Vorbereitungen auf Hochtouren kurz vor Beginn des „Summerjam 2022“ nahezu abgeschlossen. Eines der größten Festivals in Europa für Reggae, Dancehall, Hiphop und Afro-Beats wird von Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli, In Köln mit dröhnen Bässen und treibenden Rhythmen tausende Menschen in Party- und Tanzstimmung versetzen.
35 Jahre Festivalgeschichte
„Feel the Beat“ ist dabei nicht nur Motto für das Summerjam, sondern steht auch für 35 Jahre eindrucksvolle Festivalgeschichte. Seit 25 Jahren lassen in Köln Publikum und Musiker verschiedener Generationen und Nationalitäten vor und auf den Bühnen rund um den Fühlinger See jene einzigartige Atmosphäre entstehen, die das Festival weltweit bekannt und populär gemacht hat. Der liebevoll „Cologne Bay“ genannte Veranstaltungsort bietet für die spektakuläre Show zum Doppeljubiläum die perfekte Kulisse.
Kölner Reggae-Formation „Memoria“ macht den Auftakt
Den ersten Ton dafür darf auf der Bühne in diesem Jahr die Kölner Reggae-Formation „Memoria“ anstimmen. „Das ist eine riesige Ehre für uns und wird einer der schönsten Momente der letzten drei Jahre – wir sind alle total aufgeregt“, sagt Frontmann Inti Ayvar und spricht dabei für sich und seine sieben Mitmusiker und -musikerinnen im Alter zwischen 21 und 28 Jahren. Bereits 2018 durfte die Band auf dem Festival auftreten, damals noch als Newcomer. „Auf der selben Bühne mit den größten Helden zu stehen, das ist der Wahnsinn“, sagt Ayvar, der mit Memoria die Gelegenheit nutzt, die in der Corona-bedingten Pause aufgenommene EP „What Goes Around“ mit sechs neuen Songs der Kombo vor großem Publikum vorzustellen.
Am Freitag spielen auf der „Red Stage“ Seed, Patrice, Milky Chance, Lila Iké, Hollie Cook und Memoria und auf der „Green Stage“ unter anderem Juju, Majan und Miwata.
Am Samstag treten auf der „Red Stage“ Gentleman, Sean Paul, Stefflon Don, Spice, Stylo G, Stonebwoy, I-Fire und Guacáyo auf und auf der „Green Stage“ unter anderem Ziggy Marley und Julian Marley.
Am Sonntag spielen auf der „Red Stage“ Protoje, Shaggy, Christopher Martin, Third World, Jahneration und Brushy One String und auf der „Green Stage“ unter anderem SDP.
Elektronische Tickets sind im Internet erhältlich – Gedruckte Tickets an der Tageskasse vor Ort. Das gesamte Festival kostet 170 Euro, der Freitag 85 Euro und der Sonntag 80 Euro.summerjam.de
Neuen und unbekannteren Bands aus der Region, aber auch weltweit, eine Plattform zu geben, war in der 35-jährigen Geschichte des Summerjam immer eine wichtiger Ansatz, sagt Marius Brozi, Prokurist der Contour Festival Organisations GmbH, die das Summer Jam in Köln durchführt. Der 27-jährige Sohn von Geschäftsführer Karl-Heinz Brozi ist „beim Summerjam quasi mit aufgewachsen“, wie er sagt.
Einst als Ein-Tages-Veranstaltung gestartet
Zu den Anfängen war er allerdings noch nicht geboren, denn erstmals 1986 und bis zum Jahr 1994 war das Festival auf der Freilichtbühne Loreley bei Sankt Goarshausen wurde als Ein-Tages-Veranstaltung durchgeführt. Hauptkünstler waren damals unter anderem die Band von Reggae-Legende Bob Marley, „The Wailers“.
Das begrenzte Platzangebot sowie die stetig steigenden Besucherzahlen hatten nach acht Jahren dazu geführt, dass ein anderen Veranstaltungsort gefunden werden musste. Nach zwei „Jams“ auf einem Militärgelände wurde der Übergangsstatus beendet und das Festival zog um an den Ort, an dem es bis heute jedes Jahr mit bis zu 30.000 Besucherinnen und Besuchern stattfindet: In Köln-Chorweiler am Fühlinger See, wobei sich das Festivalgelände selbst auf einer Insel befindet, die über drei Zugangsbrücken erreicht werden kann. Rundherum an den Uferbereichen können die Gäste des Summerjam zelten und kampieren.
Anfangs ein reines Reggae-Festival gewesen
War das Festival anfangs ein reines Reggae-Festival mit Künstlern vor allem aus Afrika und der Karibik, ließen die Veranstalter mit den Jahren neue Künstler aus den weltweit daraus entstandenen Musikstilen zu. Prägend ist nach wie vor die Mischung aus international bekannten Headlinern und jungen Musikern.
Diese hat in den vergangenen Jahren auch Marius Brozi immer besser kennengelernt und stetig mehr über „das Festivalgeschäft“ erfahren, sagt er. Mit ihm ist auch hinter den Kulissen inzwischen eine neue Generation der Festivalorganisation herangewachsen, die jetzt große Teile der Verantwortung beim Summerjam übernimmt. „Ich bin im Booking der Band aktiv, bin Produktionsleiter vor Ort, außerdem mit beteiligt in der Vorbereitung und bin Ansprechpartner für Künstlerinnen und Künstler“, sagt Brozi.
Mehr als 2500 Menschen beschäftigt
Diesen familiären Charakter des Summerjam habe es immer gegeben, und „durch viele Gespräche mit vielen Beteiligten ist uns glücklicherweise gelungen, das Summerjam nach exakt drei Jahren an dieser Stelle so groß und beeindruckend wie vor der Pandemie zurück ins Leben zu holen“, sagt er. Nicht ganz wie vorher, sondern mit einem brandneuen Design der beiden Hauptbühnen“, fügt der 27-Jährige lächelnd hinzu. Mehr als 2500 Menschen sind auf dem Gelände rund um den Fühlinger See beschäftigt, führt Marius Brozi weiter aus, „Das beinhaltet alle, von den Technikern und Bühnenbauern, bis hin zu Händlern oder Gastronomen“, die im „Garden of Food“ ein veganes und vegetarisches Essensangebot anbieten. Im Sinn der Nachhaltigkeit werde dabei, wann immer möglich, mit regionalen Partnerinnen und Partnern zusammengearbeitet und auf regionale Produkte gesetzt.
„Sean Paul“ und „Shaggy“ dieses Jahr dabei
Den Künstlern wie Memoria und dem Organisationsteam um Marius Brozi ist die Vorfreude auf das 35. Summerjam bereits deutlich anzumerken. Mit „Sean Paul“ und „Shaggy“ sind zwei Dancehall-Legenden am Start, die wissen, womit sich international Tanzflächen füllen lassen.