Umfrage zur KommunalwahlDiese Themen sind den Kölnern besonders wichtig
Köln – Gefragt nach dem wichtigsten Problem der Stadt, steht für die Kölnerinnen und Kölner das Thema Verkehr bei weitem an erster Stelle. 29 Prozent der Befragten halten dieses für das drängendste politische Problem. Mit weitem Abstand folgen die Themen Wohnen (14 Prozent), Bildung (sieben) und Sicherheit/Kriminalitätsbekämpfung (fünf). Die Corona-Pandemie – in allen Diskussionen derzeit das beherrschende Thema – wird von den Kölnerinnen und Kölnern auf der kommunalen Ebene nur als nachrangiges Problem beurteilt. Dies mag auch daran liegen, dass die politische Verantwortung hierfür stärker auf der Landes- und Bundes-Ebene gesehen wird. Jedenfalls rangiert der Umgang der Stadt mit Corona bei der Nennung der politischen Probleme, die nach Ansicht der Wählerinnen und Wähler in Köln vorrangig gelöst werden müssten, gleichauf mit den Themen Verwaltung/Bürokratie, Infrastruktur/Stadtentwicklung, Umweltschutz/Klimawandel, Ausländer/Integration sowie Sauberkeit.
Für den Umgang der städtischen Behörden und der Verwaltung mit der Corona-Pandemie stellen die Kölnerinnen und Kölner den Verantwortlichen ein überwiegend gutes Zeugnis aus. 67 Prozent äußern sich sehr zufrieden (13 Prozent) bzw. zufrieden (54 Prozent). 28 Prozent sind weniger (21 Prozent) oder gar nicht zufrieden (sieben Prozent). Von diesem Querschnitt weichen wiederum die AfD-Wähler am stärksten ab, von denen sich 23 Prozent weniger und 34 Prozent als gar nicht zufrieden zeigen. Vergleichsweise groß ist aber auch die Unzufriedenheit bei Wählern der Linkspartei (23 Prozent weniger zufrieden, 15 Prozent gar nicht zufrieden.)
Interessant ist der Vergleich mit den Problemlagen anderer Städte. So sehen die Menschen in Düsseldorf, Aachen oder Bonn die Lage ähnlich wie in Köln. Auch in Essen oder Dortmund rangiert das Thema Verkehr ganz oben auf der Problemliste. Dagegen steht in der Studentenstadt Münster die Frage nach bezahlbarem Wohnraum an erster Stelle. In Duisburg hingegen stoßen sich die Bürgerinnen und Bürger vor allem an einem aus ihrer Sicht zu hohen Ausländeranteil bzw. einer nur ungenügenden Integration. In Dortmund wiederum rückt das Thema Ausländer/Integration bei den städtischen Problemen an die zweite Stelle hinter dem Verkehr.
Die Kölner sind sehr zufrieden
Die Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in Köln ist bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr hoch. Insgesamt 85 Prozent sind nach eigenen Angaben „sehr zufrieden“ (18 Prozent) oder zufrieden (67). Weniger oder gar nicht zufrieden sind nach eigenen Angaben nur 15 Prozent der Kölnerinnen und Kölner. Dieses Stimmungsbild geht quer durch die Alterskohorten und die Parteipräferenzen, mit Ausnahme der AfD-Anhänger. Diese sind als einzige mit klarer Mehrheit weniger zufrieden (46 Prozent) oder gar nicht zufrieden (elf Prozent). Immerhin noch 42 Prozent dieser Klientel zeigten sich zumindest zufrieden.
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Im Langzeitvergleich ist die Zufriedenheit der Kölnerinnen und Kölner seit vielen Jahren gleichbleibend – mit einem leicht positiven Trend. So stieg die Zufriedenheit zwischen 2004 und 2009 von 80 auf 84 Prozent. Der Anteil der Unzufriedenen sank im gleichen Zeitraum von 19 auf 16 Prozent. Seitdem verharren die Werte auf diesem Niveau.
Entgegen der landläufigen Annahme, dass die Kölner in der Liebe zu ihrer Stadt unschlagbar seien, ist die Gesamtzufriedenheit mit den Lebensverhältnissen bei den Bewohnern anderer Großstädte in NRW ähnlich hoch, zum Teil sogar noch höher. So gaben 93 Prozent der Münsteranerinnen und Münsteraner an, sei seien in ihrer Stadt insgesamt zufrieden. Fast die Hälfte (45 Prozent) zeigen sich sogar „sehr zufrieden“. Das sind in Köln nur 18 Prozent. In Aachen liegt die Gesamtzufriedenheit bei 90 Prozent, in Düsseldorf und Bonn bei 89 Prozent und in Dortmund sowie Essen bei 82 Prozent. In Duisburg äußern sich dagegen nur 70 Prozent der Menschen insgesamt positiv. Das Gefälle könne, so die Demoskopen von infratest dimap, „angesichts der unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Situation vor Ort kaum überraschen“.
Für die Städte-Umfrage des WDR in Kooperation mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sowie dem „Bonner Generalanzeiger“ und der „Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten“ befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap 1000 wahlberechtigte Bürger neben Köln auch in zehn weiteren Kommunen des Landes von Aachen bis Bielefeld. Die Umfrage fand – wie für Köln - in der Zeit zwischen dem 11. und dem 27. August statt.