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Verein Artrmx will Bahnbögen attrakiv gestaltenErst forschen, dann feiern

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In diesem Container befindet sich das Projektbüro zur Forschung über die künftige Gestaltung der Hüttenstraße.

Köln-Ehrenfeld – Die Vorbilder stehen in London, Wien und Prag: Dort gibt es – zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten – funktionierende Bahnbogen-Anlagen, in denen Geschäfte, Galerien und Gastronomie untergebracht sind. In Köln ist dies nur ansatzweise zu finden. Der Wunsch, das zu ändern, existiert schon lange. Das Unternehmen Bahnbögen hat genau zu diesem Zweck die Gewölbe unter den Gleisanlagen in der Altstadt-Nord sowie in Ehrenfeld gepachtet. Jetzt will sich der Verein Artrmx ebenfalls mit dem Vorhaben, die Bögen mit attraktivem, großstädtisch geprägtem Leben zu füllen, auseinandersetzen.

Mit seinem Programm „Transurban Residency – Building Common Spaces“ will der gemeinnützige Kunstverein neue Visionen für das Zusammenleben in Ehrenfeld entwickeln. Der Programmtitel beschreibt die großstädtische Vision von der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Eine davon hat zum Ziel, das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial der Bahnbögen auszuloten und eine Vision zu entwickeln. Daran können und sollen sich Anwohner und andere Interessierte beteiligen.

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Wünsche und Vorschläge für die Hüttenstraße sind willkommen

Ein Baucontainer wurde in einem der Gewölbebögen, Hüttenstraße 3, nahe der Ottostraße platziert. Dort ist das Projektbüro untergebracht, in dem auch Expertenrunden unter Leitung der Architektin Dana Kurz stattfinden. Es ist mittwochs bis sonntags jeweils von 13 bis 19 Uhr besetzt. Den Auftakt zu diesem Werkstattprozess, der am Samstag, 8. Juni, mit der Präsentation eines Entwurfs zur Gestaltung des Bereichs Hüttenstraße endet, bildete ein „Public Dinner“. Anwohner und Interessierte trafen sich zum gemeinsamen Essen und Kennenlernen in einem dafür hergerichteten Bahnbogen. „Es geschieht alles in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und der Gesellschaft Bahnbögen Köln, die die Gewölbe gepachtet hat“, erklärt Dana Kurz.

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Das Forschungsteam arbeite interdisziplinär. Es sei ihr auch wichtig, dass dabei der Ort beobachtet werde, dass die sozialen Strukturen der Umgebung erforscht würden sowie Nachbarn und andere Akteure in der Straße mit in den Entwicklungsprozess einbezogen würden.

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Dennis Krüger (l.) und Andrej Weißenberger beim public dinner in einem Bahnbogen an der Hüttenstraße.

Die Problemlage an der Hüttenstraße ähnelt der an der Bartholomäus-Schink-Straße. Der Großteil der Bögen ist ungenutzt. Die Gewölbe sind verschlossen oder durch Zäune versperrt. Um sie nutzen zu können, müsste das Problem eindringender Feuchtigkeit beseitigt werden. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin hat dies vor. Dazu sollen die gemauerten Bögen mit einem Gel behandelt werden, das die Mauerfugen festigt und das Eindringen weiterer Feuchtigkeit verhindert. Damit wurde jedoch noch nicht begonnen. Zunächst wäre dabei aber auch die Bartholomäus-Schink-Straße an der Reihe. Für die Hüttenstraße gibt es noch keinen Plan.

Anwohner stört neben dem heruntergekommenen Anblick seit langem, dass die Bögen als Müllkippe oder als Schlaflager zweckentfremdet werden. Ein weiteres Problem, das betrachtet werden müsste, ist die Verkehrssituation in der Straße. Sie ist Einbahnstraße vom Ehrenfeldgürtel in Richtung Subbelrather Straße. In Stoßzeiten staut sich der Verkehr oft bis weit in die Straße hinein zurück. Eine wahre Blechlawine, zumal auf beiden Straßenseiten geparkt wird. Der Fußweg ist eher schmal. An der Einmündung zur Ottostraße ist die Situation so eng, dass bislang noch keine Lösung gefunden wurde, um die Straße für den Radverkehr in Gegenrichtung zu öffnen.

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Zwei, die die unbefriedigende Situation nicht mehr länger hinnehmen möchten, sind die Studenten Dennis Krüger und Andrej Weißenberger. Sie schauen schon seit Jahren auf den traurigen Zustand der ungenutzten Bögen in der Hüttenstraße. Mit dem „Bogenfest“ wollen sie eine Änderung zum Besseren anstoßen. Diese Idee kam ihnen ganz unabhängig vom jetzt begonnenen Forschungsprojekt des Artrmx-Vereins. Das Fest, für dessen Vorbereitung schon ein gut strukturiertes Organisationsteam gebildet wurde, bietet Musik, Essens-, Trödel- und Aktionsstände und soll am Samstag, 22. Juni, steigen. Das Motto lautet „Zusammen mehr erreichen“. Dennis Krüger erklärt: „Nur über den Zustand schimpfen bringt doch nichts. Wir wollen einen Tag lang zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, die Bögen und den Straßenraum davor zu nutzen.“

Gespannt sind die beiden jedoch zunächst auf Samstag, 8. Juni. An diesem Tag soll das Transurban Residency-Programm mit ersten Ergebnissen zunächst abgeschlossen sein. Dann wird sich zeigen, ob schon jemand für die Probleme in der Hüttenstraße „den Bogen raus“ hat.

Festival lädt zum Schlemmen ein

Wie schön das Areal vor den Bahnbögen in der Bartholomäus-Schink-Straße sein kann, führt das Street-Food-Festival drei Tage lang vor Augen. Von Freitag, 31. Mai bis Sonntag, 2. Juni, (Freitag von 16 bis 22 Uhr, Samstag von 12 bis 22 Uhr und Sonntag von 12 bis 20 Uhr) hat die Schlemmermeile zwischen Ehrenfeldgürtel und Schönsteinstraße geöffnet.

Die Besucher erwartet eine Vielzahl an Street-Food-Anbietern, die an Ständen oder in stylischen Verkaufswagen die Speisen zubereiten, in der Friteuse, auf dem Grillrost oder im Topf. (Rös)

street-food-festival.de/koeln