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VerkehrKölner müssen 2020 noch mehr Baustellen aushalten

Lesezeit 3 Minuten

Die Tunnelarbeiten in Kalk stehen vor dem Abschluss.

  1. Das Nadelöhr am östlichen Zubringer wird zwar bald verschwinden, entspannter dürfte die Verkehrslage im Stadtgebiet dennoch nicht werden.
  2. 2020 starten die Stadtverwaltung, der Landesbetrieb Straßen NRW sowie die Bahn weitere elf große Bauvorhaben.
  3. Deren Gesamtzahl wird dadurch auf 22 steigen.

Köln – Nach mehr als fünf Jahren Bauzeit will die Stadtverwaltung die Sanierung des Kalker Straßentunnels für den Zubringer zur A4 in den kommenden Monaten abschließen. Ein Problem hat Gerd Neweling, der Leiter des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, bislang allerdings nicht gelöst. Er hat noch keinen Termin für das Aufbringen der neuen Fahrbahndecke gefunden.

Während der Asphalt aufgetragen wird, muss Neweling den Tunnel komplett sperren lassen. Das soll an einem Wochenende geschehen, für das keine größeren Veranstaltungen geplant sind. Erschwerend komme hinzu, dass die Baufirma auf trockene Witterung angewiesen sei, sagte Neweling. Seine Angaben über den Zeitpunkt blieben dementsprechend vage: „Wahrscheinlich im Sommer.“

Abstimmung erforderlich: Insgesamt 22 Bauvorhaben für 2020

Zwischen Oktober und Dezember würden die Tests der Sicherheitsanlagen abgeschlossen, darunter Kameras und Notrufstellen. Nach der offiziellen Wiedereröffnung des Tunnels werde die Verwaltung das Tempolimit von 50 Kilometer pro Stunde aufheben, ebenso das Verbot für den Schwerlastverkehr.

Das Nadelöhr am östlichen Zubringer wird zwar bald verschwinden, entspannter dürfte die Verkehrslage im Stadtgebiet dennoch nicht werden. 2020 starten die Stadtverwaltung, der Landesbetrieb Straßen NRW sowie die Bahn weitere elf große Bauvorhaben. Deren Gesamtzahl wird dadurch auf 22 steigen. Vertreter der Behörden und Unternehmen besprachen ihre Planungen untereinander und stellten sie am Mittwoch der Presse vor. „Da findet Abstimmung statt, das ist das Erfolgsrezept“, sagte der Chef des städtischen Straßenamtes, Klaus Harzendorf.

Gegen Stau am Militärring

Mitte des kommenden Jahres soll die Sanierung des Autobahntunnels Herkulesstraße in Neuehrenfeld beginnen. Bis Ende Ende 2022 werde die Fahrbahn erneuert, Schäden an dem Bauwerk behoben sowie Brandmeldeanlagen, Sprechstellen, Videokameras und Lautsprecher angebracht. Das Gleiche gilt für den Tunnel unter dem Bahndamm an der Philharmonie in der Altstadt. Dort sollen die Arbeiten ebenfalls Mitte 2020 beginnen. Weitere Vorhaben unter städtischer Regie sind die Umgestaltung der Bergisch Gladbacher Straße in Dellbrück und der Geestemünder Straße in Niehl, die Sanierung eines Abschnitts der Neusser Straße in Weidenpesch sowie Kanalarbeiten an der Universitätsstraße am Aachener Weiher und am Loorweg in Zündorf. An der Kreuzung Militärringstraße/Luxemburger Straße, an der es häufig zu Staus kommt, sollen bis September 2020 die Arbeiten für die Absenkung der Gleise beginnen.

Bahn: Fünf Brücken-Sanierungen in zehn Jahren

Die Bahn will im kommenden Jahr den Neubau der Brücken über die Deutz-Mülheimer Straße angehen. Es handelt sich um fünf voneinander getrennte Bauwerke, die nacheinander erneuert werden. Insgesamt sei dafür ein Zeitraum von zehn Jahren vorgesehen, sagte Ulf Heywang, Leiter der Abteilung Planung und Steuerung bei der Deutschen Bahn Netz AG .

Die Deutzer Bahnbrücke wird durch einen Neubau ersetzt.

Während der Abbrucharbeiten müsse die Straße immer wieder mal vollständig gesperrt werden, „erhebliche Behinderungen“ seien nicht zu vermeiden. Die neuen Überführungen werden nicht mehr die Form eines Bogens haben, sondern eines Trogs. Ein Vorteil: Sie werden in ihrer gesamten Breite so hoch sein, dass sich Lastwagen nicht mehr festfahren können.

In Ehrenfeld wird die Bahnbrücke über der Venloer Straße saniert; dafür sind fünf Jahre vorgesehen. Offenbar ist es nicht ungewöhnlich, dass Sanierungsplaner in Jahrzehnten rechnen. Das bestätigt das Beispiel des Heumarer Dreiecks. Dort, wo drei Autobahnen aufeinandertreffen, muss die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH zwölf Rampen und Brücken teils ausbessern, teils ersetzen. „Wir wollen“, so Projektleiterin Ricarda Beutler, „in 2029 fertig sein“.

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